Cannes ist nicht nur das Mekka für Cineasten, es ist auch ein Ort, wo Filme in einer sich ständig veränderten Welt die perfekte Bühne zur Selbstpromotion finden. Tom Cruise wurde mit einer Überraschungspalme für sein Lebenswerk und Standing Ovations gefeiert. Auch mit fast 60 Jahren fürchtet sich Tom Cruise nicht vor gefährlichen Stunts und meint dazu: „Würden Sie Gene Kelly fragen, warum er die Tänze alle selbst macht?“.
Pandemiebedingt wurde das Blockbusterhighlight „Top Gun: Maverick“ nach der Fertigstellung mit über zweijähriger Verspätung und unfassbare 36 Jahre nach dem Original endlich dem Premierenpublikum und der Presse hier an der Croisette präsentiert. Nach „In einem fernen Land“ im Jahr 1992 ist das erst der zweite Aufritt des außergewöhnlich erfolgreichen Schauspielers und Produzenten Tom Cruise an der Croisette, der hier die Werbetrommel rührt. Und wie das gemacht wird, ist wahrhaftig beeindruckend. Da kann es dann passieren, dass auch die französische Luftwaffe zum Marketinginstrument wird und über das Filmfestivalgebäude in Cannes fliegt.

Nach den Box-Office-Gesetzen Hollywoods musste eine Fortsetzung gemacht werden, aber Tom Cruise fühlte sich sehr lange nicht dazu bereit. Dieses Thema ist auch in „Top Gun: Maverick“ von zentraler Bedeutung im Hinblick auf die Beziehung des Ausbildners „Maverick“ zum Piloten-Sohn seines verstorbenen besten Freundes und Co-Piloten „Goose“ namens „Rooster“, der von Miles Teller dargestellt wird.
Beim Pressescreening habe ich auch zufällig einen Kollegen aus Toronto kennengelernt, der mich mit leidenschaftlicher Begeisterung davon überzeugen wolle, dass „Top Gun“ der beste 3D-Film überhaupt sei.
(Danke an Jason Gorber von thatshelf.com.)
Bevor ich das prüfe, empfehle ich unseren Uncut-Lesern das Sequel „Top Gun: Maverick“ anzuschauen: Sogar in 2D sind die Flugszenen gigantisch und man neigt von Zeit zu Zeit sich am Kinostuhl festzuhalten. Das ist das Gefühl Erlebnis im Kino.
Am Abend gab es auch noch das Screening zu James Grays „Armageddon Time“. Dazu mehr in meiner Filmkritik.