In dieser Zeit ist unheimlich viel passiert. Neben privaten Schicksalsschlägen in Form vom Verlust von geliebten Menschen, hat mich und vor allem die ganze Menschheit die Corona-Pandemie extrem herausgefordert. Dieses Jahr hat mit dem schrecklichen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine begonnen und niemand weiß, wie lange der Wahnsinn andauern wird und welche Folgen noch zu befürchten sind.
Zur Eröffnung wurde überraschend der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Videoansprache zum größten und wichtigsten Filmfestival des Jahres eingeladen, in welcher er sich gegen Hass und autoritäre Herrscher aussprach.

Mit dem neuen Michel-Hazavanicius-Film „Final Cut of the Dead“ (Coupez!) wurde dann das Festival eröffnet. Der ursprüngliche Titel „Z (comme Z)“ wurde noch rechtzeitig geändert, da man es vermeiden wollte den Buchstaben „Z“ im Filmtitel zu behalten, der als Unterstützung für die russische Armee entwickelt wurde. Was für ein schräger Film für die Eröffnung, habe ich mir wahrscheinlich nicht als einziger Gast gedacht. Michel Hazavanicius hatte bereits enorme künstlerische und finanzielle Erfolge mit „The Artist“. Das wird ihm mit seiner Zombie-Komödie nicht gelingen.

Ich habe das Gefühl, dass filmtechnisch der Jahrgang 2022 ein guter wird. Beabsichtige noch einige ausgewählte Filme wie „Zeiten des Umbruchs“ von James Gray, „Three Thousand Years of Longing“ von George Miller, „Triangle of Sadness“ und „Fumer fait tousser“ von Quentin Dupieux anzuschauen. Vielleicht fragt sich jemand: „Und was ist mit Top Gun: Maverick“? Man kann es kaum glauben, aber die Vorstellungen sind bereits seit Tagen alle ausgebucht. Meine Hoffnung ist auf Restkarten aufgebaut.