Berlinale 2022
Die Internationale Jury der Berlinale 2022

Die Internationale Jury der Berlinale 2022

Eine siebenköpfige Jury unter der Leitung von M. Night Shyamalan verleiht in diesem Jahr die begehrten goldenen und silbernen Bären. Wir werfen einen Blick auf die Jurymitglieder.
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von (chrosTV )
Im Wettbewerb der 72. Berlinale hoffen 18 Filme aus aller Welt auf die große Ehre des Goldenen Bären. Die Bären-Preisträger*innen werden abermals von einer siebenköpfigen Jury entschieden, die in diesem Jahr von Regisseur M. Night Shyamalan angeführt wird.

M. Night Shyamalan
M. Night Shyamalan (Foto: Uncut/Harald Zettler)

Der US-Amerikaner mit indischen Wurzeln eroberte in den späten Neunzigern die Herzen des Kinopublikums im Sturm. Mit dem Horrorthriller „The Sixth Sense“ (1999) schuf Shyamalan einen der meist-zitierten Filme der Moderne, der ihm gleich zu Beginn seiner Karriere mehrere Oscar-Nominierungen bescherte. Es folgten zumeist philosophisch angehauchte und nicht minder eindrucksvolle Genre-Werke wie „Unbreakable“ (2000), „Signs“ (2002) und „The Village“ (2004). Zwischen 2006 und 2013 verlor der Horror-Regisseur jedoch mit zunehmender Kraft seinen einst guten Ruf. Kommerziell angehauchte Projekte wie „Die Legende von Aang“ (2010) und „After Earth“ (2013) wurden vernichtend aufgenommen und der einst gefeierte Regiestar von vielen plötzlich nur mehr belächelt. So entschied sich Shyamalan Mitte der 2010er dem großen Blockbuster-Kino den Rücken zu zeigen und kehrte zu seinen Genre-Wurzeln zurück. Und siehe da: mit „The Visit“ (2015), „Split“ (2017) und dem zuletzt erschienenen „Old“ konnte der Twist-Meister zu alter Stärke zurückfinden und erwies sich erneut als einer der originellsten Genre-Regisseure der Gegenwart.


Karim Aïnouz
Karim Aïnouz (Foto: Uncut/Harald Zettler)

Der brasilianische Regisseur und Künstler Karim Ainouz durfte bereits im Jahre 2002 sein Regiedebüt „Madame Satā“ im Rahmen der Schiene „Un Certain Regard“ bei den Filmfestspielen von Cannes uraufführen lassen. Nach mehreren Dokumentationen und Spielfilmen erfuhr Aïnouz für sein 2019 erschienenes Drama „Das Leben der Schwestern Gusmão“ mehr Aufmerksamkeit denn je. Die Romanverfilmung wurde für Brasilien als Oscar-Kandidat ins Rennen geschickt.


Saïd Ben Saïd
Saïd Ben Saïd (Foto: Uncut/Harald Zettler)

Der gebürtige Tunesier Saïd Ben Saïd ist Filmproduzent und Gründer der Firma SBS Productions. Mit seiner Firma hat er unter anderem Produktionen wie „Gott des Gemetzels“ von Roman Polanski, „Maps to the Stars“ von David Cronenberg oder die zwei letzten Paul Verhoeven-Filme „Elle“ und „Benedetta“ vertrieben.


Tsitsi Dangarembga
Tsitsi Dangarembga (Foto: Uncut/Harald Zettler)

Tsitsi Dangarembga stammt aus Simbabwe und ist Autorin wie auch Filmemacherin. Ihr 1988 erschienener Roman „Der Preis der Freiheit“ wurde von der BBC als einer der einflussreichsten Bücher der Literaturgeschichte betitelt. Dangarembga gilt als wichtigste Stimme des kontemporären Kinos Afrikas.


Anne Zohra Berrached
Anne Zohra Berrached (Foto: Uncut/Harald Zettler)

Die deutsch-algerische Regisseurin Anne Zohra Berrached gewann für ihr Spielfilmdebüt „Zwei Mütter“ im Rahmen der Berlinale 2013 den Preis der Nebenschiene „Perspektive Deutsches Kino“. Ihr Folgefilm „24 Wochen“ war 2016 als einziger deutscher Beitrag im Wettbewerb vertreten. Seit 2017 hat die Filmemacherin auch drei Folgen der populären Krimireihe „Tatort“ gedreht.


Connie Nielsen
Connie Nielsen (Foto: Uncut/Harald Zettler)

Die dänische Schauspielerin Connie Nielsen spielt vorwiegend in englischsprachigen Produktionen mit. Am besten bekannt ist die Skandinavierin für ihre Hauptrolle in Ridley Scotts oscarprämierten Historienepos „Gladiator“ sowie die Verkörperung der Amazonenkönigin Hippolyta in den „Wonder Woman“-Filmen. Zuletzt war sie an der Seite von Bob Odenkirk im Actionthriller „Nobody“ (2021) zu sehen.


Ryūsuke Hamaguchi
Ryūsuke Hamaguchi (Foto: Uncut/Harald Zettler)

Ryûsuke Hamaguchi gilt als einer wichtigsten Regisseure des zeitgenössischen japanischen Films. Mit seinem fünfstündigen Mammutwerk „Happy Hour“ zog der Filmemacher 2015 erstmals internationale Aufmerksamkeit auf sich. Sein darauffolgendes Werk „Asako I & II“ (2018) wurde in den Wettbewerb von Cannes eingeladen. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er zwei Filme, die beide mit Lob überschüttet wurden. Der in Berlin uraufgeführte „Wheel of Fortune and Fantasy“ wurde beim Festival mit dem Silbernen Bären gekürt. Das Drama „Drive My Car“ gehört sogar zu den best-rezensierten und meist-ausgezeichneten Filmen des letzten Jahres. Bei den diesjährigen Oscars wurde der Film für vier Preise (u.a. Bester Film) nominiert. Als erster Japaner seit Großmeister Akira Kurosawa erhielt Hamaguchi gar eine Nominierung in der Kategorie Beste Regie.

In der Jury-Pressekonferenz der Berlinale standen die sieben Mitglieder Journalist*innen Rede und Antwort. Unter anderem erzählten alle anwesenden Juror*innen von ihren ersten jeweiligen Kinoerfahrungen. Es wurde auch über die immer kleiner werdende Brücke zwischen Arthouse- und Mainstream-Produktionen gesprochen. Wir haben im Zuge der Pressekonferenz Jury-Präsident Shyamalan nach seinem persönlichen Bezug zum Genre-Film befragt:

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