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Die Gewinner des Filmfestivals von Rotterdam

Die Gewinner des Filmfestivals von Rotterdam

Der südindische Film „Pebbles“ gewinnt den Tiger Award der des 50. International Film Festival Rotterdam.
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von (susn)
Das 50. International Film Festival Rotterdam ging in seiner ersten Onlineausgabe am Sonntag, den 7. Februar zu Ende. In der Kategorie Tiger Award konnte sich das südindische „Pebbles“ von Vinothraj P.S. durchsetzen. „I comete: A Corsican Summer“ des Franzosen Pascal Tagnati und „Looking for Venera“ des Kosovaren Norika Sefa gewannen beide den Special Jury Award. Während der Tiger Award mit 40.000 Euro dotiert ist, und zwischen Filmemacher und Produzent aufgeteilt wird, beinhalten die Special Jury Awards einen Preisgeld von je 10.000 Euro. Die Jury begründete die Auszeichnung für „Pebbles“ damit, dass der Film pures Kino sei in der Weise, mit der er sein Publikum „einfangen würde mit seiner Schönheit und seinem Humor, trotz seines düsteren Themas.“

Pebbles Bild aus dem Film „Pebbles“ (Filmverleih)

Der Big Screen Awards, der Preis der von fünf Publikumsmitgliedern vergeben wird, ging an „The Dog Who Wouldn't Be Quiet“ der Argentinierin Ana Katz. Dem Film steht somit eine garantierte Veröffentlichung in niederländischen Kinos zu, und wird auch im niederländischen Fernsehen gezeigt werden. Er ist zudem mit 30.000 Euro dotiert. Das Srebenica-Drama „Quo vadis, Aida?“ der bosnischen Filmemacherin Jasmila Žbanić gewann den Publikumspreis. Er wurde durch ein Onlinevotingsystem von all jenen, die digitale Tickets besaßen, ausgewählt und ist mit 5.000 Euro dotiert.

Quo vadis, Aida? Bild aus dem Film „Quo vadis, Aida?“ (Polyfilm)

Wie Festivalleiter Vanja Kaludjeric festhielt, führte die Onlineversion zu einer Erweiterung des Wettbewerbs, so dass der Tiger Wettbewerb unter anderem 16 Filme in seinem Lineup präsentierte. Das heurige Jahr würde zeigen, „dass was wir von dieser Erfahrung gelernt haben sei, dass die Industrie widerstandsfähig sei, so wie das Publikum, das dieses erste Kapitel des heurigen Festivals voll und ganz angenommen und zelebriert hatte.“

Weitere Auszeichnungen waren die Tiger Short Awards, die an „Sunsets, everyday“ des Pakistani Basir Mahmood, „Terranova“ der Kubaner Alejandro Pérez Serrano und Alejandro Alonso Estrella sowie „Maat Means Land“ des Native American Filmemachers Fox Maxy gingen. Der belgische Kurzfilm „Flowers blooming in our throats“ von Eva Giolo wurde vom Festival für die European Film Awards nominiert. Die Verleihung dieser findet im Dezember statt.

Der FIPRESCI-Preis, der Preis der Internationalen Filmkritiker, ging an „The Edge of Daybreak“ des Thailänders Taiki Sakpisit. Der norwegische Kurzfilm „Manifesto“ von Ane Hjort Guttu gewann den KNF-Preis, ein Preis der vom Kreis der niederländischen Filmjournalisten vergeben wird. Der Youth Jury Award ging an „Night of the Kings“ von Philippe Lacôte.

Der Robby Müller Award, eine Auszeichnung die sich an visionäre Bildergestalter richtet, also Kameraleute, Filmemacher oder Visual Artists, und dessen Namen sich von dem verstorbenen niederländischen Kameramann Robby Müller ableitet, ging an die Amerikanerin Kelly Reichardt (First Cow). Es ist ihre zweite Auszeichnung mit dem Preis. Er wird vom Festival, der Niederländischen Vereinigung der Kameraleute und Müllers Witwe Andrea Müller-Schirmer gesponsort. Reichardt würde „die amerikanische Landschaft in all ihren Varietäten als mehr als nur eine Nebenfigur abbilden“. Zudem würde sie ihre Figuren subtile und feinfühlige Weise inszenieren.

Anschließend an die Preisverleihung vom Sonntag folgen über die nächsten Monate noch weitere Events: „Vive le cinéma!“ in Zusammenarbeit mit dem Eye Filmmuseum, IFFR Unleashed: 50/50, RTM, Curaçao IFFR und Animatie Variatie mit dem Rotterdam Philharmonie Orchester. Vom 2. bis 6 Juni folgen noch die abschließenden vier Festivaltage. Diese sollen nach der Onlinevariante im Februar in einer hybriden Version stattfinden.