Die Online-Version des Sundance fand von 28. Jänner bis 2. Februar statt. Ein Tag vor Festivalende wurden in einer mehrstündigen Zeremonie, die live auf der Website übertragen wurde, die Preisträger des diesjährigen Line-Ups bekanntgegeben. Die US-Tragikomödie „CODA“ ging zweifelsohne als großer Gewinner des Abends hervor. Neben den zwei Hauptpreisen der Spielfilmkategorie (Grand-Jury-Prize und Audience-Award), durfte der neue Film von Siân Heder noch die Auszeichnung für das beste Schauspielensemble mit nach Hause nehmen. Auch im Feld der Dokumentarfilme gingen Grand-Jury- und Publikumspreis an ein und denselben Film. In diesem Fall handelte es sich um die geschichtsträchtige Musikdoku „Summer of Soul“, mit der Musiker Questlove sein Regiedebüt gab. Die Auszeichnungen für die besten nicht-englischsprachigen Beiträge des Festival-Line-Ups wurden hingegen an die innovativ aufbereitete Doku „Flee“ und das albanische Spielfilm-Drama „Hive" vergeben. Der Drehbuchpreis ging verdientermaßen an Jerrod Carmichaels gelungenen Genre-Mischmasch „On the Count of Three".

Hauptpreise der Jury
Summer of Soul (U.S. Grand Jury Prize: Documentary)CODA (U.S. Grand Jury Prize: Dramatic)
Flee (World Cinema Grand Jury Prize: Documentary)
Hive (World Cinema Grand Jury Prize: Dramatic)
Publikumspreise
Summer of Soul (U.S. Documentary)CODA (U.S. Dramatic)
Writing with Fire (World Cinema Documentary)
Hive (World Cinema Dramatic)
Ma Belle, My Beauty (NEXT)
Regie, Drehbuch, Schnitt und Schauspiel
Natalia Almada für „Users“ (Regie U.S. Documentary)Siân Heder für „CODA“ (Regie U.S. Dramatic)
Hogir Hirori für „Sabaya“ (Regie World Cinema Documentary)
Blerta Basholli für „Hive“ (Regie World Cinema Dramatic)
Ari Katcher und Ryan Welch für „One for the Road“ (Drehbuch U.S. Dramatic)
Kristina Motwani und Rebecca Adorno für „Homeroom“ (Schnitt U.S. Documentary)
CODA (Endemblepreis U.S. Dramatic)
Clifton Collins jr. in „Jockey“ (Bester Schauspieler U.S. Dramatic)
Jesmark Scicluna in „Luzzu“ (Bester Schauspieler World Cinema Dramatic)
Dash Shaw für „Cryptozoo“ (NEXT Innovator Prize)

Wie ihr unserer bisherigen Berichterstattung vermutlich schon entnehmen konntet, entpuppte sich das erste Sundance für Julia und mich als eine tolle und erkenntnisreiche Erfahrung. Großes Glück hatten wir auch bei der Auswahl unserer Filme, denn abgesehen von zwei bis drei kleinen Ausreißern würden wir nahezu jedem der gesehenen Festival-Beiträge zumindest das Prädikat „sehenswert“ verleihen. Neben bereits erwähnten Filmen gehörten zu unseren großen Highlights unter anderem das introspektive Schulddrama „Mass“ von Fran Kranz, der Pandemie-Horrorstreifen „In the Earth“ von Ben Wheatley und Sion Sonos wilder Genre-Ritt „Prisoners of the Ghostland“. Wir hoffen in den kommenden Jahren – ob nun wieder in digitaler Form oder gar in Präsenz vor Ort wird sich noch zeigen – erneut an diesem wunderbar vielfältigen Festival teilnehmen zu dürfen!
Abschließend listen Julia und ich Euch noch unsere jeweils zehn liebsten Filme des diesjährigen Festivalprogramms auf:
Julia Pogatetz (juliap):
1. Judas and the Black Messiah2. Summer of Soul
3. Prisoners of the Ghostland
4. Flee
5. Mass
6. One for the Road
7. In the Earth
8. On the Count of Three
9. In the Same Breath
10. Together Together
Christian Pogatetz (chrostv):
1. Summer of Soul2. Flee
3. Prisoners of the Ghostland
4. Judas and the Black Messiah
5. Mass
6. Street Gang: How We Got to Sesame Street
7. On the Count of Three
8. CODA
9. The Sparks Brothers
10. Passing - Seitenwechsel