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Neu im Heimkino (Woche 17/2020)

Neu im Heimkino (Woche 17/2020)

Während wir wieder eine Woche lang das Haus nicht verlassen, können wir die Unterwelt von West Hollywood, Berlin, Warschau und dem Trolldorf kennenlernen.
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von (Stadtneurotikerin)
Die schlechte Nachricht für die queere Community ist, dass diesen Juni wohl sämtliche Regenbogenparaden corona-bedingt abgesagt werden. Bunte Fähnchen werden höchstens auf unseren Balkonen wehen. Die gute Nachricht ist, Pride-Month beginnt dank Netflix dieses Jahr schon im April.

Netflix:

Circus of BooksFoto: Netflix

Circus of Books

Mit „Circus of Books“ ist diese Woche eine Dokumentation auf dem Streaming-Riesen gelandet, die uns die schwule Kultur der 80er näher bringt. Damals waren Karen und Barry Mason auf der Suche nach einem Weg, ihre junge Familie finanziell zu erhalten. Sie übernahmen den Shop „Circus of Books“ in West Hollywood und wurden zu einem der größten Vertreiber von schwulen Pornos in den USA. Es ist aber weitaus mehr als ein Film über eine zufällige Erfolgsgeschichte. Es ist ein Film über den Zusammenhalt einer Community und eine Ode an die Orte, an denen sich diese ausleben konnte. Letztendlich ist es aber auch eine Liebeserklärung an Mama und Papa Mason. Regie führte nämlich die Tochter des Ehepaares. Folglich ist „Circus of Books“ ein intimes Familienportrait und ein noch intimeres Portrait einer stolzen Gemeinschaft und ihrer Pornos.

Ebenfalls auf Netflix ist ab dieser Woche der koreanische Thriller „Time to Hunt“ zu sehen, der eine dystopische Zukunft entwirft. Uncut hatte im Februar die Möglichkeit, diesen Film im Rahmen der Berlinale auf der großen Leinwand zu sehen und war sehr angetan. Außerdem bietet der Film ein Wiedersehen mit Woo-sik Choi aus Parasite.

Weitere neue Filme diese Woche:
ab 20. 4.: Teen Titans Go! To the Movies (2018)
ab 23. 4.: Das Schweigen des Sumpfes (2019)
ab 24. 4.: Tyler Rake: Extraction (Action, 2020)

Amazon Prime:

CleoFoto: Polyfilm

Cleo

In der verspielten deutschen Komödie „Cleo“ bekommt die Titelheldin eine Schatzkarte in die Hände. Mit einer verrückten Truppe versucht sie den Schatz, eine magische Uhr, mit der man die Zeit zurückdrehen kann, zu finden. Cleo findet sich zwischen echter Geschichte und urbanen Legenden wieder. Der Film erinnert an den französischen Klassiker „Amelie“ und ist auch als wunderschön gestaltete Liebeserklärung an seinen Schauplatz Berlin zu verstehen.

Weitere neue Filme diese Woche:
ab 20. 4.: Breaking In​ (2018)
ab 21. 4.: BlacKkKlansman​ (2018)
ab 22. 4.: I Am Mother (2019)

VOD:

Trolls World TourFoto: Universal Pictures International

Trolls World Tour

Die Fortsetzung von „Trolls“ hätte eigentlich, ebenso wie sein Vorgänger, ins Kino kommen sollen. Anstatt den Kinostart nach hinten zu verlegen, hat man sich nun dazu entschieden, den Film via Streaming verfügbar zu machen. Zumindest Eltern dürfte es freuen, ihre Kinder nach dem Heimunterricht für ein paar Stunden in das Reich der Trolle schicken zu können. Dort stellen Poppy und Branch fest, dass es neben ihrem Stamm noch fünf andere Troll-Stämme gibt – und ebenso viele Musikrichtungen. Ihre Welt wird damit um einiges bunter und vor allem lauter.

Prime Channel GEO Television:

All die schlaflosen NächteFoto: Filmverleih

All die schlaflosen Nächte

Die polnische Dokumentation kennt nur eine Musikrichtung: Techno, der Sound der Warschauer Nächte. Zumindest für die zwei Kunststudenten Christopher und Michal. Zusammen machen sie die Nacht zum Tag, tanzen sich von Rave zu Rave auf der Suche nach sich selbst. Die Doku ist ein Portrait der rastlosen Jugend in Zeiten vor Social Distancing. Der Film lebt von seinen wahnsinnig schönen Aufnahmen. Nicht nur die Jungs, sondern auch die Kamera ist immer in Bewegung und fängt die schönsten Momente des Nachtlebens ein. Zu finden ist der Film im Prime Channel GEO Television, den man auch kostenlos ausprobieren kann.
Die Autorin
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Stadtneurotikerin

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