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Neu im (Heim-)Kino (KW 12/2020)

Neu im (Heim-)Kino (KW 12/2020)

Wenn die Menschen nicht zum Kino dürfen, muss das Kino zu den Menschen kommen. Wir haben Filmtipps für das Heimkino.
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von (chrosTV )
Aufgrund der voranschreitenden Ausbreitung des Coronavirus haben vergangene Woche sämtliche Kinos im Lande ihren Betrieb fürs erste auf Eis gelegt. Als Ersatz zu den eigentlichen Kinostarts stellen wir euch diese Woche daher ein paar spannende Neuerscheinungen aus der Welt der Streaming-Plattformen vor.

Der SchachtFoto: Netflix

Der Schacht

Genre-Liebhaber*Innen wird am heutigen Freitag auf Netflix ein ganz besonderes Schmankerl aufgetischt. Der spanische Sci-Fi-Horrorstreifen „Der Schacht“ konnte nämlich schon vorab bei zahlreichen Festivals Preise sammeln. Regisseur Galder Gaztelu-Urrutia entführt Zuschauer*Innen mit seinem Langfilmdebüt in eine dystopische Zukunft, in der lebenswichtige Ressourcen kaum mehr vorhanden sind. Aus diesem Grund lassen sich zahlreiche Menschen auf freiwilliger Basis in den Knast einliefern, da sie so nach ihrer Entlassung in der sozialen Leiter nach oben klettern können. Dieses Gefängnis, das „The Pit“ genannt wird, ist in 18 Etagen gegliedert, die den jeweiligen sozialen Rang der Insassen wiederspiegeln. Pro Etage gibt es jedoch lediglich eine Zelle, in der jeweils immer nur zwei Insassen Platz haben. Durch eine gigantische Plattform wird den ‚Gefangenen‘ tagtäglich Essen gebracht. Da diese aber immer in den oberen Stockwerken mit der Essensverteilung anfängt, werden die Häftlinge in den unteren Etagen massiv benachteiligt und bekommen in der Regel nur die übriggebliebenen Reste. Das Ganze artet in eine Klassenkampf-Parabel aus, in der sich die Unterdrückten des Systems das zurückholen möchten, was ihnen eigentlich rechtmäßig zustünde.

Rebellinnen - Leg' dich nicht mit ihnen an!Foto: Filmladen, Lunafilm

Rebellinnen - Leg' dich nicht mit ihnen an!

Prime-Abonnent*Innen sollten hingegen schon seit ein paar Tagen Zugriff auf die französische Komödie „Rebellinnen – Leg dich nicht mit ihnen an!“ haben, die vergangenes Jahr bereits regulär in den österreichischen Kinos zu sehen war. Die belgische Schauspielerin Cécile de France verkörpert darin Sandra, eine Frau mittleren Alters, die erst kürzlich ihre angestrebte Modelkarriere an den Nagel gehängt hat, um wieder zu ihrer Mutter in ihren Heimatort Boulogne-sur-Mer zurückzuziehen. Das nicht selten gewalttätige Verhalten ihres Ehemannes war ein weiterer ausschlaggebender Punkt, der sie zu dieser Entscheidung führte. Dort angekommen bekommt sie eine Stelle in einer lokalen Firschkonservenfabrik und freundet sich am neuen Arbeitsplatz schon bald mit ihren Kolleginnen Nadine (Yolande Moreau) und Marilyn (Audrey Lamy) an. Mit ihrem neuen Vorgesetzten, der ihr andauernd auf die Pelle rückt, kommt Sandra hingegen gar nicht klar. Als dieser eines Tages daran versucht ist, die Frau sexuell zu missbrauchen, bringt sie ihren Chef in Notwehr um. Im Schließfach des Verstorbenen finden die drei Frauen eine Tasche mit einer hohen Summe an Geld vor und beschließen kurzerhand diese untereinander aufzuteilen. Die drei verstricken sich Schritt für Schritt in kriminellere Machenschaften, bei denen ihnen auch noch die Polizei auf die Spur kommen wird.

I, TonyaFoto: Thim Filmverleih, Neon

I, Tonya

Bis zum Samstag gibt es noch die Möglichkeit die 2018 dreifach Oscar-nominierte Filmbiographie „I, Tonya“ auf Amazon Prime anzuschauen. Aber keine Sorge! Denn gleich am Sonntag wird der Film schon in den reichhaltigen Netflix-Katalog übernommen. Das Comedy-Drama widmet sich in Form eines satirisch überspitzen Gangster-Epos dem aufregenden Leben der berüchtigten Eiskunstläuferin Tonya Harding, die hier mit atemberaubender Hingabe von Hollywood-Starlett Margot Robbie verkörpert wurde. Die einstige Olympionikin erlangte weltweite Bekanntheit, als sie Mitte der 90er-Jahre angeblich einen Attentäter dazu beauftragte, ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan mit einer Eisenstange am Knie zu verletzen. Neben Robbie sind unte anderem Sebastian Stan, Julianne Nicholson und Alisson Janney in präsenten Rollen zu sehen. Letztere wurde für ihre furiose Darstellung von Tonyas kaltherziger Mutter LaVona Golden vor zwei Jahren völlig zu Recht mit einem Oscar in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ geehrt.
Energiegeladenes Schauspielkino in kreativer Aufmachung!

The Mandalorian (Disney Plus, ProSieben)
Viele Monate musste man hier darauf warten, nächste Woche ist es endlich soweit. Ab kommenden Dienstag, dem 24. März, wird der Streamingdienst Disney+ mit knapp einem halben Jahr Verzögerung nun auch im deutschsprachigen Raum online gehen. Dies bedeutet, dass „Star Wars“-Fans hierzulande endlich die Chance zuteil wird „The Mandolarian“, die erste schon vielfach gepriesene Live-Action-Serie des intergalaktischen Film-Franchise, nachzuholen. Die erste Staffel der Serie erzählt in acht Episoden von einem namenslosen Kopfgeldjäger (Pedro Pascal), der ein paar Jahre nach dem Untergang des Imperiums, den Auftrag erhält, einen ihm unbekannten Fünfzigjährigen aufzuspüren. Bekannte Namen wie Carl Weathers, Taika Waititi, Nick Nolte oder gar die deutsche Regielegende Werner Herzog ergänzen die Besetzung der von Jon Favreau entwickelten Sci-Fi-Serie.

Schon am Sonntag wird ProSieben zwei Tage vor dem eigentlichen Launch von Disney+ die allererste Folge der Serie zur Prime-Time im Free TV ausstrahlen. Wer also endlich wissen möchte, was es mit den ganzen „Baby Yoda“-Memes, die seit Monaten im Internet herumschwirren, auf sich hat, hat ab kommenden Wochenende die Gelegenheit dazu.

Ich wünsche UNCUT-Leser*Innen ganz viel Kraft an diesen schweren Tagen und hoffe ein jeder von euch befolgt die empfohlenen Ausgangsbeschränkungen im Lande.

Möge die Macht mit Euch sein!
Der Autor
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chrosTV

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