In den Wettbewerb der Berlinale hat es dieses Jahr leider kein österreichischer Film geschafft. Dennoch ist Österreich auf der Berlinale vertreten. Den einzigen österreichischen Spielfilm liefert dabei ausgerechnet eine steirische Regisseurin. Sandra Wollner („Das unmögliche Bild“) stellt ihren neuen Film „The Trouble with Being Born“ in einer brandneuen Programm-Schiene des Festivals vor. „Encounters“ heißt diese und in ihrem Zentrum stehen ungewöhnliche Begegnungen. Eine solche Begegnung liefert uns auch Wollners futuristisches Drama über einen Androiden in einer Sinnkrise.
In der Schiene Panorama erwarten un zwei österreichische Dokumentarfilme auf der Berlinale: Tizza Covis und Rainer Frimmels „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ führen spannende Schwarz-Weiß-Interviews mit den alten Wiener Strizzis Kurt Girk und Alois Schmutzer.
Ebenfalls im Panorama läuft der Film von Lisa Weber. „Jetzt oder morgen“ begleitet eine junge und arbeitslose Mutter bei ihrem Alltag und ihren Alltagshürden.
Clarissa Thiemes „Was bleibt / Re-visited“ ist eine österreichische Koproduktion, die in Bosnien und Herzegowina nach den Spuren des Krieges sucht.
„Gli appunti di Anna Azzori / Uno specchio che viaggia nel tempo“ ist ein zumindest von Österreich co-produzierter Essayfilm, eine experimentelle Form zwischen Dokumentar- und Spielfilm. Die deutsche Regisseurin Constanze Ruhm zeigt in diesem Film Feministinnen zwischen Sinnlichkeit und Kampf.
Es wird auch ein österreichischer Spielfilm im Rahmen der Berlinale Shorts gezeigt: „How to Disappear“ von Leonhard Müllner, Robin Klengel und Michael Stumpf liefert uns einen Anti-Kriegs-Film in Online-Kriegsspiel-Ästhetik.
Schließlich wird auch die erste österreichische Netflix-Serie „Freud“ (eine Co-Produktion mit dem ORF) auf der Berlinale erstmals ausgestrahlt, bevor sie am 15. März im ORF zu sehen und am 23. März auf Netflix verfügbar ist.
19. Februar 2020, 10:14 Uhr
Berlinale 2020
Österreich auf der Berlinale
Bei einem internationalen Filmfestival dürfen ein paar Beiträge aus Österreich natürlich nicht im Programm fehlen.
von
Marina Ortner (Stadtneurotikerin)