Neu im Kino
Neu im Kino (KW 52/2019)

Neu im Kino (KW 52/2019)

Weihnachtsüberraschungen im positiven und negativen Sinne. Darunter eine filmische ‚Cat‘-astrophe basierend auf einem bekannten Musical und ein Animationsabenteuer, in dem ein Spion in tierischer Tarnung verdeckt ermittelt.
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von (chrosTV )
CatsFoto: Universal Pictures International

Cats

Das Medienecho war nicht klein, als vor wenigen Monaten der erste Trailer zu Tom Hoopers Verfilmung von „Cats“, dem gleichnamigen Erfolgsmusical aus der Feder von Andrew Lloyd Weber, die Runden im Netz machte. Die Entscheidung, die Gesichter und Körper der realen Schauspieler*innen mit computeranimierten Katzenfell und -ohren zu kombinieren, resultierte in einen unfreiwillig unheimlichen Look, der vielerlei potentielle Zuschauer verschreckte und im Internet einigen Spott und Häme ernten musste.

Hat man sich die Kritik nun also zu Herzen genommen und die ästhetischen Grässlichkeiten, die man dem Publikum im Trailer noch zumutete, mittlerweile verbessert? Nein! Tatsächlich ist das fertige Produkt, wie bereits viele Kritiker zu Recht festgestellt haben, eventuell sogar noch unanschaubarer geworden, als ursprünglich vermutet.

Die Rahmenhandlung von „Cats“ ist schnell erklärt und ähnlich dünn, wie das Musical, das ihm zugrunde liegt. Die junge Katze Victoria (Francesca Hayward) wird auf den Straßen von London ausgesetzt und dort von den sogenannten Jellicles aufgefunden, die alljährlich einen Ball veranstalten. Bei diesem Ball wird jedes Jahr eine ganz besondere Katze auserwählt, der die Ehre zuteilwerden soll, ein neues Leben zu beginnen.

Tom Hoopers Leinwand-Adaption von „Cats“ entpuppt sich als ein cinematisches Desaster sondergleichen. Selten hat man eine Big-Budget-Produktion zu Gesicht bekommen, die mit einer derart abstoßenden und über weite Teile hinweg sogar unfertig aussehenden Optik daherkommt. Ein verstörender Kinoalbtraum direkt aus der CGI-Hölle, bei dem selbst ein Hochglanz-Cast, dem auch noch Stars wie Taylor Swift, Jennifer Hudson, Judi Dench, Jason Derulo oder Ian McKellen angehören, nicht mehr aushelfen kann. Das Anschauen fällt zwar schwer, aber wegschauen kann man bei diesem filmischen Zugunglück trotzdem nicht wirklich. Eines darf daher sicherlich noch gesagt werden: vergessen wird man dieses Machwerk wohl nur schwer.

Spione Undercover - Eine wilde VerwandlungFoto: 20th Century Fox

Spione Undercover - Eine wilde Verwandlung

Der neueste Animationsspaß aus dem Hause Blue Sky (u.A.: „Ice Age“, „Rio“) widmet sich Lance Sterling (im Original: Will Smith), dem angeblich tollsten Geheimagenten auf der ganzen Welt. Bei seinen Missionen ist er meistens auf die Gadgets des jungen Erfinders Walter angewiesen, der sich– im Gegensatz zu Lance – auf sozialer Ebene schwer tut und Probleme damit hat, Zugang zu seinen Mitmenschen zu finden. Als Lance jedoch eines Tages plötzlich durch eine der vielen Erfindungen Sterlings in eine Taube verwandelt wird, ist der sonst so coole Geheimagent dringender denn je auf die Hilfe des jungen Tüftlers angewiesen. Gemeinsam müssen die beiden nämlich dem Superschurken Tristan McFord, der Böses im Schilde hat, das Handwerk legen.

Das computeranimierte Abenteuer stieß bisher bei der weltweiten Kritik auf eher wohlwollende Meinungen und verspricht Agentenspaß für Groß und Klein.

Weitere Neustarts

Das deutsche Drama „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, das auf dem gleichnamigen Roman von Judith Kerr basiert, erzählt aus der Perspektive eines 9-jährigen Mädchens von einer Familie, die 1933 aus dem von Nazis besetzten Deutschland flüchtet.

In „Alles außer gewöhnlich“, der neuen Komödie des französischen Erfolgs-Duos Olivier Nakache und Eric Toledano („Ziemlich Beste Freunde“) verkörpern Vincent Cassel und Reda Kateb zwei Erzieher, die sich um Kinder und junge Erwachsene mit Autismus kümmern.

In der französischen Tragikomödie „Der geheime Roman des Monsieur Pick“ wird ein bahnbrechendes Manuskript aufgefunden, dessen vermeintlichen Autoren auf die Schliche gegangen werden soll.

Das belgisch-deutsche Animationsabenteuer „Latte Igel und der magische Wasserstein“ handelt von einem Igel und einem Eichhörnchen, die sich wohl oder übel zusammentun müssen, um an den sagenhaften Wasserstein zu gelangen.

Die Musik-Doku „Pavarotti“ von Oscar-Preisträger Ron Howard widmet sich den Höhen und Tiefen des legendären italienischen Opern-Tenors Luciano Pavarotti, der 2007 im Alter von 71 Jahren verstarb.

In der dänischen Komödie „Happy Ending“ sorgt eine Rente für die unerwartete Trennung eines Ehe-Paars und somit für einen Neustart beider Beteiligten.

Da sich das Jahr langsam dem Ende zuneigt, wünsche ich UNCUT-Lesern ein paar erholsame letzte Tage für 2019 und einen hoffentlich guten Rutsch ins neue Jahrzehnt. Auf ein filmreiches 2020!
Der Autor
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