Nachdem die Kellnerin Frances eine zurückgelassene Handtasche in der U-Bahn findet, bringt sie diese der Besitzerin zurück, einer Klavierlehrerin namens Greta. Frances beginnt von da an Zeit mit Greta zu verbringen, da sie den Eindruck mach sehr vereinsamt und alleine zu sein. Als Frances bei einem Besuch jedoch zufällig auf Dutzende Handtaschen, identisch mit jener, die sie in der U-Bahn gefunden hatte, stößt, wird sie misstrauisch und zieht sich von Greta zurück. Doch diese lässt nicht locker, fängt an Frances in der Arbeit aufzulauern und schreckt selbst nicht davor zurück Leute in Frances Umfeld zu belästigen. Frances sieht keine Möglichkeit als eine einstweilige Verfügung gegen Greta zu erlassen, unterschätzt jedoch das wahre Gefahrenpotenzial, das von ihrer Stalkerin ausgeht.
Das Werk wurde von der Kritik eher durchwachsen rezensiert, positiv hervorgehoben wurden jedoch die schauspielerischen Leistungen der beiden Protagonistinnen.
Österreichs Ausnahmedokumentarfilmer Nikolaus Geyrhalter hat im Zuge seiner Arbeit bereits zahlreiche Auszeichnungen und Würdigungen entgegennehmen dürfen. Auch sein aktuelles Werk „Erde“, das dieses Jahr im Zuge der Berlinale seine Premiere feierte und auch im illustren Programm der Diagonale zu sehen war, durfte unter anderem den Preis der Ökumenischen Jury der Berlinale für sich gewinnen.
Die sorgsam aneinandergereihte Bildmontage in „Erde“ thematisiert den katastrophalen Umgang der Menschen mit unserem Planeten. Monströse Bauprojekte verdrängen den natürlichen Lebensraum von Tieren und Pflanzen und tragen zusätzlich zur Verschmutzung der ohnehin bereits stark belasteten Umwelt bei. Geyrhalter lässt in seiner Dokumentation nicht nur Bilder für sich sprechen sondern bietet auch Arbeitern und Wissenschaftlern eine Plattform, die vor der Kamera über die Wirkungsgewalt der Menschheit auf deren Umgebung sprechen. Neben den kalifornischen San Fernando Valley und Rio Tinto in Spanien zählt unter anderem auch die Baustelle des Brennerbasistunnels zu den Schauplätzen in Geyrhalters Werk, der auch schon im Vorgänger „Die bauliche Maßnahme“ eine wichtige Rolle spielte.
Die kluge Reflexion über das menschliche Eingreifen in ein sensibles Ökosystem, das nur allzu leicht aus den Fugen geraten kann, stellt eine wichtige Vermittlungsinstanz solcher komplexer, aktueller Thematiken dar.
Weitere Neustarts
Die französische Tragikomödie „Das Familienfoto“ von Cécilia Rouaud erzählt die Geschichte einer dysfunktionalen Geschwistertrios, die sich nach dem Tod des Großvaters plötzlich zusammenraufen müssen und das Chaos, das im Leben der drei dominiert, allmählich in Ordnung bringen.In „The Sun Is Also a Star“, der Filmadaption des gleichnamigen Jugendromans der Autorin Nicola Yoon erzählt Regisseurin Ry Russo-Young eine komplexe Liebesgeschichte zwischen dem koreanischen Studenten Daniel und der skeptischen Natasha, deren Familie kurz vor der Abschiebung zurück nach Jamaika steht.
Der international auf Netflix veröffentlichte Horrorfilm „The Silence“ von John R. Leonetti („Annabelle“) startet in Österreich regulär im Kino und erzählt von einer Welt voller mysteriöser Wesen, die speziell auf Geräusche reagieren und so Jagd auf Menschen machen. Ein Filmkonzept das nicht von ungefähr Vorwürfe bekam, den erst im letzten Jahr erschienen Horrorstreifen „A Quiet Place“ zu kopieren, ähneln sich die Rahmenhandlung und die Figurenkonstellation doch frappierend. Als Hauptdarsteller konnten zwar Stanley Tucci und die aufstrebende Jungaktrice Kiernan Shipka gewonnen werden, im Spiegel der internationalen Kritik wurde der Film jedoch beinahe durchwegs negativ rezensiert.