Neu im Kino
Neu im Kino (KW 16/2019)

Neu im Kino (KW 16/2019)

Am Osterwochenende wird im Kino die altbekannte Artus-Sage auf etwas andere Art und Weise neu aufgewärmt, Willem Dafoe spielt einen der bedeutsamsten Künstler aller Zeiten und Elyas M'Barek zeigt sich zur Abwechslung mal von seiner ernsten Seite.
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von (chrosTV )
Wenn du König wärstFoto: 20th Century Fox

Wenn du König wärst

Bereits zahlreiche Filmemacher versuchten sich an Kinoadaptionen der populären Legende rund um König Artus und dem sagenumwobenen Schwert Excalibur – mit mehr oder weniger erfolgreichen Ergebnissen. Nun ist auch der britische Regisseur Joe Cornish (bekannt für die Sci-Fi-Komödie „Attack the Block“) an der Reihe und verleiht der altbekannten Geschichte unter dem Titel „Wenn du König wärst“ (OT: „The Kid Who Would Be King“) einen modernen Spin. In seiner Eigeninterpretation der Artus-Sage erzählt Cornish vom 12-jährigen Schüler Alex (Andy Serkis' Sohn Louis Ashbourne Serkis), der ein eher schüchternes Gemüt an den Tag legt. Eines Tages entdeckt er gemeinsam mit seinem besten Freund ein eigenartiges Schwert, das sich schon bald als das legendäre Schwert Excalibur von King Arthur entpuppt. Als Alex dann auch noch von einer verjüngten (Angus Imrie) wie auch älteren Version (Patrick Stewart) von Zauberer Merlin aufgesucht wird, teilt dieser ihm mit, dass er dazu auserwählt wurde, die Welt vor der bösen Hexe Morgana (Rebecca Ferguson) zu befreien.

Obwohl Cornishs Fantasy-Abenteuer-Film an den internationalen Kinokassen floppte, wurde die moderne Neuauflage der Artus-Story von der weltweiten Presse durchaus positiv aufgenommen und für seine originelle Herangehensweise, den britischen Humor und der charmanten Jungdarstellerriege gelobt.

Hier geht es zur ebenfalls lobenden UNCUT-Exlusivkritik zum Film.

Van Gogh - An der Schwelle zur EwigkeitFoto: Filmladen

Van Gogh - An der Schwelle zur Ewigkeit

In diesem biographischen Drama schlüpft der renommierte Schauspieler Willem Dafoe in die Rolle des großen niederländischen Malers Vincent Van Gogh, der vor allem für seine post-impressionistischen Werke Bekanntheit erlangte. Die filmische Biographie konzentriert sich auf die letzten Lebensjahre des Künstlers bevor dieser im Jahre 1890 im Alter von nur 37 Jahren verstarb. Dabei fokussiert sich das Biopic besonders auf den inneren Schmerz, den Van Gogh durch seine mentalen Probleme und den anfangs fehlenden Erfolg seines Schaffens durchleben musste. Im Regiestuhl nahm Filmemacher und Maler Julian Schnabel Platz, der bereits für Regiewerke wie „Basquiat“ (1996) oder „Schmetterling und Taucherglocke“ (2007) Lobpreisungen ernten durfte. Auch das biographische Drama wurde von der weltweiten Kritik gepriesen, wobei besonders die herausragende Schauspieldarbietung Dafoes hervorgehoben wurde, für die er Anfang des Jahres sogar schon eine Oscarnominierung in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ erhalten hatte. Auch in den Nebenrollen ist das Drama hochkarätig besetzt. So sind unter anderem Rupert Friend als Van Goghs Bruder Theo, Oscar Isaac als der ebenfalls bekannte Künstler Paul Gauguin und Mads Mikkelsen in der Rolle eines Priesters zu sehen.

Ein Muss für Kunstliebhaber und die, die es noch werden wollen!

Der Fall ColliniFoto: Constantin Film

Der Fall Collini

Elyas M'Barek hat sich in erster Linie für seine komödiantischen Rollen in der Serie „Türkisch für Anfänger“ und seiner Hauptrolle in der erfolgreichen „Fack Ju Göhte“-Trilogie einen Namen gemacht. Nun legt der sympathische Darsteller zur Abwechslung mal seine Clownsmaske ab und zeigt sich im Drama „Der Fall Collini“ von einer überraschend ernsten Seite. Im Spielfilm, der dem gleichnamigen Roman von Autor Ferdinand von Schirach zugrunde liegt, verkörpert M'Barek den Pflichtverteidiger Caspar Leinen. Dem noch jungen Anwalt wird der Auftrag zu Teil, den italienischen Werzheughersteller Fabrizio Collini (Franco Nero) vor Gericht zu vertreten. Dem wortkargen Collini, der jahrzehntelang ein ruhiges und unaufgeregtes Leben führte, wird vorgeworfen einen älteren Mann in einem Berliner Hotel umgebracht zu haben. Die Verteidigung seines Mandanten gestaltet sich für Caspar aber um einiges schwieriger als erhofft: Collini spricht nämlich kaum ein Wort mit ihm und zudem handelt es sich beim Anwalt seines Klägers (Heiner Lauterbach) um den Vater seiner einstigen Jugendliebe (Alexandra Maria Lara). Bei der deutschsprachigen Kritik kam das Gerichtsdrama bisher weitestgehend gut weg und wurde vor allem für seinen Spannungsaufbau und eine angeblich überraschend nuancierte Perfomance von Elyas M'Barek gelobt.

Weitere Neustarts

Im Horrordrama „Der Fall Collini“ spielt „Freaks & Geeks“-Star Linda Cardellini eine Sozialarbeiterin, die im wahrsten Sinne des Wortes mit der mexikanischen Legende der gespenstischen La Llorana, der sogenannten „weinenden Frau“, konfrontiert wird.

Jüngere Zuschauer bekommen diese Woche das deutsch-belgische Animationsabenteuer „Die sagenhaften Vier“ aufgetischt, das inspiriert von den Bremer Stadtmusikanten von einer dicklichen Katze erzählt, die gemeinsam mit ihren tierischen Freunden die Welt erkunden möchte.

Zudem läuft nun auch in Graz das Drama „Wildlife“ an, bei dem es sich um das mehrfach gepriesene Regiedebüt von Schauspieler Paul Dano handelt. Darin gibt es Jake Gyllenhaal und Carey Mulligan als Elternpaar zu sehen, deren Ehe langsam aber sicher in die Brüche zu gehen scheint.

Ich wünsche UNCUT-Lesern wie immer eine schöne Zeit im Kino und ein paar hoffentlich erholsame Oster-Feiertage!
Der Autor
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chrosTV

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