Neu im Kino
Neu im Kino (KW 15/2019)

Neu im Kino (KW 15/2019)

Die neue Kinowoche bringt eine Achterbahnfahrt der Gefühle, eine Höllenfahrt durchs Inferno, führt ins Niemandsland und überschreitet Grenzen.
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von (Stadtneurotikerin)
After PassionFoto: Constantin Film

After Passion

Diese Adaption von Anna Todds gleichnamigen Bestseller-Roman ist der erste Film in der After-Reihe und ist wohl das neue „Fifty Shades“. Beide Bücherreihen begannen als Fan-Fiction. Für „Fifty Shades“ diente Twilight als Inspiration, in „After“ ist es die Boyband One Direction. Auch inhaltlich lassen sich gewisse Parallel nicht leugnen. So geht es in „After Passion“ um die junge und zielstrebige Tessa, deren braver Lebensstil auf die Probe gestellt wird, als sie auf den Bad Boy Hardin trifft, der ein düsteres Geheimnis hegt. Eine turbulente Liebesgeschichte beginnt, die allerdings gleichermaßen sexy wirken möchte. Zwar konnte man Harry Styles, dem Hardins Charakter nachempfunden ist, für die Verfilmung nicht gewinnen. Fans der Reihe werden vermutlich trotzdem auf ihre Kosten kommen. Für junge Frauen, die den toxischen Bad Boy noch immer romantisieren.

BorderFoto: Filmladen

Border

Das schwedische Drama „Border“ erzählt von einer ungewöhnlichen Romanze zwischen einer Zollbeamtin, die menschliche Emotionen riechen kann und einem seltsamen Reisenden. Ihre Begegnung macht aus zwei Einsamen zwei Liebende. Das im Fantastischen angesiedelte Drama feierte seine Premiere vor rund einem Jahr in Cannes und wurde dort mit dem Un Certain Regard Award ausgezeichnet. Auch war der Film für einen Oscar in der Rubrik Maske nominiert, denn die zwei Protagonisten haben deformierte Gesichter, hinter deren Deformierung wohl nur der jeweils andere blicken kann. „Border“ entdeckt dort Schönheit, wo man sie am wenigsten erwartet und erzählt eine berührende Liebesgeschichte, die zwar nicht an den Sex-Appeal von „Before Passion“ herankommt, aber uns dafür auf Gefühlsebene begegnet. Für alle, die Mut zur Hässlichkeit zeigen.

Weitere Neustarts

Des Weiteren startet noch der „Hellboy“-Reboot „Hellboy - Call of Darkness“ mit Milla Jovovich, in dem der Halbdämon Hellboy, immer noch zwischen der sterblichen und der übernatürlichen Welt wandert. Der Anti-Held kämpft in einer Blutorgie gegen das Böse.

Im britischen Drama „Niemandsland - The Aftermath“ verliebt sich die Frau eines englischen Offiziers (Keira Knightley) in einem Hamburg der Nachkriegszeit in einen Witwer (Alexander Skarsgard).

Die italienische Dokumentation „Christo - Walking on Water“ begleitet den Installationskünstler Christo bei seinem ersten Kunstprojekt nach dem Tod seiner Ehefrau.

Paul Danos gelungenes Regie-Debüt „Wildlife“ mit Jake Gyllenhaal und Carey Mulligan erzählt von einer Familie in den 60ern, die in die Brüche geht, als der Vater sich den Feuerwehrmännern anschließt, die am Stadtrand Waldbrände löschen. Das Drama läuft leider vorerst nur in Wien.

Nur in Graz dagegen läuft „Tito, der Professor und die Aliens“, die italienische Sci-Fi-Komödie über zwei Kinder, die zu ihrem Onkel nach Nevada ziehen, der dort nach Außerirdischen sucht.
Die Autorin
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Stadtneurotikerin

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