Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en)

Initiiert von Michelle Koch und Alexandra Zawia, und inspiriert von einem von den zwei Journalistinnen verfassten Essay, dreht sich das diesjährige Diagonale- Special um die Darstellung der Weiblichkeit(en) im Massenmedium Film. Laut den Beiden soll es ein Experiment werden, ein Experiment um Polarisierung sichtbar zu machen, ein Experiment um Diskurs zu schaffen. Viel zu oft und viel zu oft unreflektierterweise sind Frauenbilder im Film Tropes, Stereotype: attraktiv, sexy, mager, Mutter, vital, unterstützend – selbstoptimierte Sidekicks in von Männern geschaffenen Welten.

In ihrem Special zeigen die jungen Journalistinnen positive Beispiele von projizierten Weiblichkeiten aus dem Österreichischen Film, und damit keineswegs Filme in denen diese konstruierte „Weiblichkeit“ verneint wird, sondern in denen der Kampf dieses Bild zu kreieren, dieses Bild der selbstoptimierten, allumfassenden Frau (obvisously) scheitert.

Auch in „sexy“ von Kurdwin Ayub und in Ulrich Seidls „Models“ sehen wir jungen Frauen dabei zu, wie sie verzweifelt der Beherrschung über ihren eigenen Körper hinterherlaufen, stets eine Kontrollinstanz von außen suchend. Sei es nun der Computerbildschirm, auf dem Miley Cyrus sich mit ihren Freundinnen räkelt und frech in die Kamera grimassiert, oder der kritische Blick des männlichen Fotografen. Während das Musikvideo oder auch die Modellfotografien, das nachbearbeitete Abbild also, perfekt inszeniert wirkt, wird einem in dem kläglichen und nackten Versuch der Protagonistinnen dieses Abbild zu erreichen die traurige und unbehaglich anzusehende Realität dieser Frauen – und vieler Frauen bewusst.

Viele weitere sorgfältig ausgewählte Filme sind im Rahmen dieses historischen Special- Programmes noch zu sehen, unter anderem ein Kurzfilmprogramm mit Filmen von Mara Mattuschka und Maria Lassnig, ein „Trouble Feature“ featuring Valie Export, einem speziellen Slot zur Figur des „Wiener Mädel“, und einem Zusammenschnitt von 80er-Frauenmagazinen aus dem ORF-Archiv.