Berlinale 2019
Berlinale 2019 - Tag 7

Berlinale 2019 - Tag 7

Im spanischen Film von Isabel Coixet lieben sich zwei Frauen, während in einer österreichischen Serie ein Mörder gesucht wird.
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von (susn)
Am vorletzten Tag des Wettbewerbs präsentierte die Regielegende, Künstlerin und Fotografin Agnès Varda ihren, so sagt sie, allerletzten Film, „Varda by Agnès“, einen ihrer seit langem besten und persönlichsten Filme. Das Zwei-Stunden-Werk, das zunächst wie ein aufgezeichneter Tedx Talk oder Master Class wirkt, doch sich dann als verspielter, amüsanter und auch augenöffnender Streifzug durch Jahrzehnte an Filmschaffen entpuppt, sorgte bei der Presse für Begeisterung. Varda, für ihre 90 Jahre noch immer sehr rüstig, gab sich auch in der Pressekonferenz sehr charmant. Sie würde das alles nie für Geld machen. Es gehe ihr um die Leute, erzähle sie. Einen Preis wird der Film dennoch nicht abstauben, er lief außer Konkurrenz.

Als nächstes war „Elisa & Marcela“, ein spanischer Beitrag zu sehen. Der Film beruht auf der wahren Geschichte von zwei spanischen Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die sich verliebten und heirateten, nachdem sie eine von beiden als Mann ausgegeben hatte. Der Film, der vom Streaminganbieter Netflix produziert wurde, wurde beim Auftauchen des Logos auf der Leinwand von ein einer Handvoll Stimmen ausgebuht. Als Regisseurin Coixet darauf angesprochen wurde, verfiel sie in eine leidenschaftliche Erörterung, wie schwer es gewesen sei für diesen Film Gelder zu finden. Der Film selber ist leider etwas ungeschickt geworden und produziert einige unfreiwillige Lacher.

Zuletzt verarbeitete der aus Israel stammende Regisseur Nadav Lapid Teile seiner eigenen Lebenserfahrung in seinem Film „Synonymes“. Als Israeli, der aus Frust über sein eigenes Land mit diesem brach und sich in Frankreich eine komplett neue Identität erschuf, lässt er seinen Hauptcharakter Yoav einen ähnlichen Prozess durchlaufen. Der Film bietet viele interessante Ideen und Ansätze, während er altbekanntes komplett umschifft, hat aber leider einen etwas chaotischen Aufbau, der es manchmal schwer macht der Entwicklung der Handlung wirklich zu folgen.

Im Panorama wurde heute das Drama „Holy Beasts“ (OT: „La Fiera Y La Fiesta“) der lateinamerikanischen Regisseuren Laura Amelia Guzmán und Israel Cardenas gezeigt. Der Film beleuchtet den wagemutigen Versuch einer Filmemacherin (Geraldine Chaplin), das unfertige Werk eines dominikanischen Regisseurs zu vollenden. Eine visuell beglückende Charakterstudie mit einer großen Chaplin und einen ebenso tollen Udo Kier, die jedoch oft ins Belanglose ausschweift.

Und in der Reihe Berlinale Special Series hat sich Christian heute die ersten zwei Folgen der Serien-Neuauflage von Fritz Langs deutschen Filmklassiker „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ angeschaut, die gestern ihre Weltpremiere feiern durfte. Gedreht wurde die Neufassung vom österreichischen Regisseur David Schalko („Braunschlag“, „Altes Geld“), der die Handlung des Originals in das Wien des 21. Jahrhundert verlegt hat. Die Besetzung kann mit Leuten wie Verena Altenberger, Moritz Bleibtreu, Michael Fuith, Bela B und Udo Kier punkten. Eine sehr ästhetische Neuauflage mit einigen Bezügen zur aktuellen österreichischen Politik.

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Die Autorin
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susn

Forum

  • Udo

    Wie immer, toller Beitrag. Was gestikuliert denn Udo Kier da im Video so wild? Das Runde muss ins Eckige?
    treadstone71_02519ad8f6.jpg
    16.02.2019, 08:15 Uhr
  • Viel Spass im Endspurt

    Nach der Flut von vielen Filmen wird man wahrscheinlich etwas müde vom Filmmarathon, aber das Ende der Berlinale ist schon Nähe.
    Wünsche einen würdigen Abschluss mit cineastischen Grüßen aus Frankfurt!
    leandercaine_0fc45209c9.jpg
    14.02.2019, 19:12 Uhr