Nachdem der Türsteher Tony Lip nach einer neuen Arbeit sucht, wird er vom afroamerikanischen Jazzpianisten Don Shirley als Chauffeur eingestellt, seine Aufgabe umfasst eine achtwöchige Konzerttour, die Don unter anderem in die Südstaaten führen soll. Aufgrund der vorherrschenden Ressentiments gegen Afroamerikaner soll Tony mit Hilfe des Green Books, eine Art Guide für afroamerikanische Reisende, Unterkünfte und Restaurants finden, in welchen Don verweilen darf. Trotz unterschiedlicher Lebenseinstellungen und Tonys anfänglicher Geringschätzung gegenüber Don schafft es das ungleiche Gespann sich schließlich zusammenzuraufen und die Differenzen zu überwinden, als Tony immer mehr bewusst wird, wie sehr Don unter der unmenschlichen Behandlung durch die weiße Bevölkerung zu leiden hat.
Der Film feierte seine Premiere am letztjährigen Toronto International Film Festival und wurde von der Kritik gelobt, wobei besonders die darstellerischen Leistungen Alis und Mortensens hervorgehoben wurden, es wurden jedoch auch kritische Stimmen laut, die sich über historische Ungenauigkeiten und einer gewissen Verharmlosung des im Süden vorherrschenden Rassismus beklagten.
Clint Eastwood hat nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur großartige Erfolge genießen dürfen, vor allem Werke wie „Erbarmungslos“, „Mystic River“, „Million Dollar Baby“ und „Gran Torino“ haben gezeigt, dass sich Eastwood zu den begnadetsten Filmemachern der letzten hundert Jahre zäht. Umso erfreulicher ist es, dass Eastwood selbst im Alter von 88 Jahren noch in der Lage ist, nicht nur Regie zu führen, sondern in seinem neuestem Werk „The Mule“ auch wieder die Hauptrolle übernimmt. Das Drehbuch hierfür liefert der Autor Nick Schenk, der bereits für „Gran Torino“ verantwortlich war.
Eastwood porträtiert den Neunzigjährigen Kriegsveteranen Earl Stone, der aus Geldnot heraus anfängt Drogen für ein mexikanisches Kartell zu schmuggeln. Schon bald merkt er, dass er auf Grund seines Alters und Aussehens keinerlei Gefahr unterläuft von den US-amerikanischen Behörden erwischt zu werden, und ihm werden immer größere Mengen an Drogen anvertraut. Doch die Schattenseiten seiner kriminellen Tätigkeit drohen ihn allmählich einzuholen.
Neben Eastwood als Hauptdarsteller übernehmen unter anderem Bradley Cooper, Michael Pena, Taissa Farmiga und Laurence Fishburne Nebenrollen im Film, der Mitte Dezember seine Weltpremiere feierte. Von Kritikern wurde „The Mule“ vorwiegend positiv rezensiert, und als „würdiger Abschied“ Eastwoods aus der Filmbranche bezeichnet, da auf Grund seines hohen Alters angenommen wird, dass es einer seiner letzten Filme sein wird.
Weitere Neustarts
Die bizarre portugiesische Satire „Diamantino“ von Gabriel Abrantes und Daniel Schmidt erzählt die Geschichte des gleichnamigen Starfußballers, der nicht gerade zufällig eine auffällige Ähnlichkeit zu Fußballer Christiano Ronaldo hat. Der Film gewann 2018 in der Sparte „Semaine de la Critique“ den Hauptpreis im Zuge der Filmfestspiele von Cannes.Das Familiendrama „Mia und der weiße Löwe“ von Gilles de Maistre konzentriert sich auf die Geschichte des Mädchens Mia, die mit ihrer Familie vom urbanen London in die südafrikanische Steppe zieht, wo ihre Eltern eine Löwenfarm leiten sollen.
Auch für das jüngere Publikum gibt es filmischen Nachschub, der Abenteuerfilm „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“ von Martin Tischner erzählt von der spektakulären Weltreise des gleichnamigen Darstellers der KiKa-Sendung „Checker Tobi“.
Andreas Schmied, der bereits durch Filme wie „Werkstürmer“ und „Harri Pinter, Drecksau“ Bekanntheit in der österreichischen Filmszene erlangt hat, erzählt in seiner neuen Komödie „Love Machine“ die Geschichte eines Musikers (Thomas Stipsits) , der als Callboy zu unerwarteten Erfolg kommt.
Zu guter Letzt findet sich auch das Drama „Weightless“ von Jaron Albertin in ausgewählten Kinos in Österreich wieder, vorerst jedoch nicht in Graz. Thematisch dreht sich der Film um ein entfremdetes Vater-Sohn-Gespann, das nach dem Verschwinden der Mutter lernen muss, miteinander klar zu kommen.