Die aktuelle Siegesstrecke der Realverfilmungen aus dem Hause Walt Disney geht weiter. Anstatt bei einem Zeichentrickfilm bediente man sich für „Die Nussknacker und die vier Reiche“ jedoch bei einem altbekannten Stoff als Vorlage. Die Geschichte vom Nussknacker wurde erstmals bereits 1816 in der Kurzgeschichte „Nussknacker und Mausekönig“ des renommierten deutschen Schriftstellers E. T. A. Hoffmann erzählt. Die wohl bekannteste Version der Geschichte dürfte aber wohl die Ballett-Adaption „Der Nussknacker“ von Pyotr Ilyich Tchaikovsky sein. Die filmische Neu-Adaption des Stoffes wurde von den Regisseuren Lasse Hallström („Gilbert Grape“) und Joe Johnston („Jumanji“) in Szene gesetzt. Erzählt wird von der jungen Erwachsenen Clara (Mackenzie Foy), die während der Suche nach einem mysteriösen Schlüssel plötzlich in eine magische Parallelwelt transportiert wird. Diese Welt wird in vier Reiche unterteilt, die jedoch im Konflikt zueinander stehen. Da die Tyrannin Mutter Gigeon (Helen Mirren) die Idylle der vier Reiche in Frage stellt, sendet die Zuckerfee (Keira Knightley) eine Armee an zum Leben erweckten Zinnsoldaten zur Hilfe aus. Es dauert nicht lange bis sich ihr auch Clara anschließt, um die bösen Mächte zu besiegen.
Basierend auf den bisher zerschmetternden Kritiken scheint Disneys Erfolgsrezept zur Abwechslung mal nicht aufgegangen zu sein.
Es ist immer wieder spannend, wenn Thriller auf nur einen einzigen Handlungsort verfrachtet werden. Dieser Fall tritt nun auch beim dänische Thriller „The Guilty“ von Regisseur Gustav Möller ein, denn dieser spielt sich über die gesamte Lauflänge hinweg ausschließlich in den Örtlichkeiten einer Notrufzentrale ab. Dabei beobachten wir den ehemaligen Polizisten Asger dabei wie er in der Notrufzentrale einen alarmierenden Anruf einer jungen Frau bekommt. Diese scheint gerade entführt zu werden und bittet Asger um Hilfe. Als plötzlich die Verbindung des Telefonats abbricht, legt sich Asger mit allen Mitteln ins Zeug - egal ob auf legalem oder illegalem Wege - um den Entführer ausfindig machen zu können. Möller lässt die Suspense im Mikrokosmos seines Thrillers stückchenweise und dabei besonders effektiv entfalten.
85 Minuten Hochspannung pur - eine der Entdeckungen des Jahres!
„The Guilty“ feierte bereits im September im Rahmen des Slash-Filmfestivals seine Österreich-Premiere. Hier geht es zu meiner Exklusivkritik zum Film.
Weitere Neustarts
Ebenfalls startet der Viennale-Eröffnungsfilm „Glücklich wie Lazzaro“, der bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes den Preis für das beste Drehbuch mit nach Hause nehmen konnte. Das Drama von Regisseurin Alice Rohrwacher widmet sich dem freudestrahlenden Bauernjungen Lazzaro, dessen Leben sich schlagartig ändert, als er eine ungewöhnliche Freundschaft mit dem Sohn einer wohlhabenden Familie schließt.In der deutschen Roadmovie-Tragikomödie „25 km/h“ spielen Lars Eidinger und Bjarne Mädel ein entfremdetes Brüderpaar, die nach der Beerdigung ihres Vaters, einen Mofa-Roadtrip quer durch Deutschland unternehmen.
Zu guter Letzt sei noch der Start der Dokumentation „Itzhak Perlman - Ein Leben für die Musik“ zu erwähnen, die sich dem Leben und der Arbeit des gleichnamigen Violinisten widmet.
Ich wünsche UNCUT-Leser einen angenehmen Start in den November und ein paar hoffentlich erfreuliche Kino-Besuche!