Neu im Kino
Neu im Kino (KW 42/2018)

Neu im Kino (KW 42/2018)

Diese Woche erwarten euch unter anderem ein Hundefriseur, der allmählich in einem Sumpf aus Gewalt und Kriminalität zu versinken droht, sowie die Rückkehr des schusseligen Agenten Johnny English unter den Kinoneustarts der aktuellen Woche.
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von (juliap)
DogmanFoto: Thim Filmverleih

Dogman

Mit seinem düsteren Gangsterfilm „Gomorrah“, den Regisseur Matteo Garrone 2008 veröffentlichte, gelang ihm sein internationaler Durchbruch. Er gewann zahlreiche Preise (so zum Beispiel den Großen Preis des Cannes Film Festival), wurde als Oscarkandidat für Italien eingeschickt und sogar für einen Golden Globe nominiert. Nun folgt mit „Dogman“ sein nächster Geniestreich, der seinem Vorgänger in nichts nachzustehen scheint. Auch in diesem Film begibt sich Garrone auf die Spuren der etwas düsteren Kapitel Italiens.

Marcello ist ein sanftmütiger Mann, der seinem Beruf als Hundefriseur und seiner Vaterrolle, mit viel Liebe nachgeht. Gleichzeitig kann er sich den kriminellen Machenschaften, die ihn und das römische Viertel Magliana umgeben, nicht entziehen und verkauft nebenbei Kokain, um besser für seine Tochter sorgen zu können. Im Zuge des Drogenhandels lernt er den brutalen Simoncino kennen, der das Viertel mittels Gewalt und Diebstählen zu unterdrücken versucht. Nachdem Simoncino mit Marcellos Unterstützung ein Juweliergeschäft ausraubt, wird Marcello verhaftet. Trotz seines größer werdenden Ressentiments gegenüber Simoncino, verrät er ihn nicht und muss ein Jahr im Gefängnis absitzen. Als er nach seiner Entlassung jedoch merkt, dass Simoncino nicht daran denkt das ihm zustehende Geld zu übermitteln, sinnt er auf Rache.

Der Film bekam vorwiegend positive Rezensionen, vor allem das authentische Schauspiel von Hauptdarsteller Marcello Fonte wurde gelobt. Fonte gewann in Cannes auch den Preis als Bester Hauptdarsteller.

Johnny English - Man lebt nur dreimalFoto: Universal Pictures International

Johnny English - Man lebt nur dreimal

Mit dem überragenden Erfolg der langlebigen James-Bond-Reihe, gab es über die Jahre zahlreiche Parodien und Komödien, die auf den bekannten britischen Geheimagenten Bezug nahmen, wobei man hierbei die Austin-Powers-Filme als erfolgreichste Parodie nennen kann. Eine weitere Parodie, die zwar kommerziell äußerst erfolgreich war, jedoch von der Kritik hauptsächlich negativ rezensiert worden ist, ist die Reihe rund um den chaotischen Agenten Johnny English, der von „Mr. Bean“-Darsteller Rowan Atkinson gemimt wird. Sieben Jahre nach dem zweiten Teil der Reihe, „Johnny English - Jetzt erst recht!“, startet nun „Johnny English - Man lebt nur dreimal“ unter der Regie von David Kerr in den heimischen Kinos.

Der Film thematisiert einen Cyberangriff, in dessen Folge alle aktiven Agenten des MI7 aufgedeckt werden, weshalb sie sich gezwungen sehen ehemalige Agenten mit der Klärung dieses Falls zu beauftragen, unter anderem auch Johnny English. Nachdem er alle anderen Agenten unbeabsichtigt außer Gefecht setzt, muss er, gemeinsam mit seinem alten Gefährten Bough, die Mission allein erfüllen.

Mit gerade einmal 39% auf Rotten Tomatoes scheint der Film bei Kritikern jedoch kaum gepunktet zu haben, der Konsens der Kritiker meint, der Film habe einen zu juvenilen Humor und würde einer Comedygröße wie Rowan Atkinson nicht gerecht werden.

Weitere Neustarts

Der neue Film von Nina Kusturica „Ciao Chérie“ thematisiert das Leben und Wirken der verschiedenen Menschen rund um einen kleinen Wiener Callshop. Der Spielfilm feierte seine Premiere auf der letztjährigen Diagonale.

Das libanesische Drama „Der Affront“ lief nicht nur im Hauptwettbewerb der Filmfestspiele von Venedig, sondern war bei den diesjährigen Academy Awards sogar als Bester Fremdsprachiger Film nominiert. Regisseur Ziad Doueiri versucht mit seinem Werk die Geschichte des jahrzehntelangen Bürgerkriegs in seinem Heimatland Libanon aufzuarbeiten, der das Land bis in die Gegenwart stark geprägt hat.

Der Vorname“ unter der Regie von Sönke Wortmann, ist die Neuverfilmung der französischen, gleichnamigen Komödie von 2012, über ein Paar, das im Zuge eines Dinners ihren Gästen eröffnet, dass ihr ungeborenes Kind den Namen „Adolf“ bekommen soll, und so eine hitzige Diskussion auslöst. In den Hauptrollen sind unter anderem Iris Berben, Florian David Fitz und Christoph Maria Herbst zu sehen.

Auch für das jüngere Publikum findet sich diese Woche ein geeigneter Film im Kinoprogramm wieder, der belgisch-isländische Animationsfilm „Ploey - Du fliegst niemals allein“ von Árni Ásgeirsson erzählt die Geschichte eines kleinen Goldregenpfeifers, dessen Familie ohne ihn in Richtung Süden aufgebrochen ist und nun allein in der arktischen Kälte zurecht kommen muss, da er noch nicht richtig gelernt hat zu fliegen.

Auch die bereits dritte Regiearbeit des bekannten Schauspielers William H. Macy, das Coming-of –Age-Drama „Krystal“, startet in einigen ausgewählten Kinos in Österreich. Der Film folgt dem 18-jährigen Taylor, der sich in die Ex-Prostituierte und Alkoholikerin Krystal verliebt hat. In seiner Verzweiflung sie besser kennenzulernen tritt er den Anonymen Alkoholikern bei, obwohl er in seinem Leben noch nie getrunken hat.

Zu guter Letzt startet mit „Champagner & Macarons - Ein unvergessliches Gartenfest“ von Agnes Jaoui eine leichte, französische Komödie in den österreichischen Kinostätten, die den Verlauf einer chaotischen Feier zeigt, die das Leben des Protagonisten Castro mehr als nur verändert.
Die Autorin
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juliap

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