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Toronto Filmfestival: Preise, Provokationen und Pop-Stars

Toronto Filmfestival: Preise, Provokationen und Pop-Stars

Bei über 200 Filmen, die heuer auf dem TIFF liefen, ist es schwer einen Überblick zu bewahren. Deswegen fassen wir für euch noch einmal die Gewinner und Highlights des Festivals zusammen.
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von (Stadtneurotikerin)
Da die Gewinner des TIFF meist als Favoriten für die kommende Award-Season gehandelt werden (letztes Jahr war der große Abräumer „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“), lohnt es sich auch dieses Jahr einen Blick auf die Gewinner zu werfen. Ausgerechnet die Regisseure der beiden Oscar-Rivalen „Moonlight“ und „La La Land“ stellten beide ihre neuen Filme am TIFF vor. Auch dieses Jahr scheint Barry Jenkins die Nase vorn zu haben. Trotz guter Kritiken für Damien Chazelles „Aufbruch zum Mond“, ging dieser leider leer aus. Jenkins „Beale Street“ wurde zum zweitbesten Film des Festivals gekürt. Als bester Film wurde Peter Farrelly biografische Komödie „Green Book - Eine besondere Freundschaft“ über einen afroamerikanischen Pianisten und seinen Chauffeur ausgezeichnet. Platz drei ging übrigens an Alfonso Cuaróns „Roma“, die stolze Netflix-Produktion, die auch in Venedig den Goldenen Löwen abstaubte.

Ich hab übrigens keinen einzigen der Gewinner-Filme gesehen. Das macht aber nichts, da diese Filme bestimmt alle einen Österreich-Start bekommen. Manche können sogar schon in den nächsten Wochen in unseren heimischen Kinos nachgeholt werden. Ich hab mich stattdessen am TIFF auf die Suche nach seltenen Indie-Perlen begeben und dabei meinen Schwerpunkt auf „queer film“ und „women in film“ gelegt und wurde von meiner eigenen Selektion alles andere als enttäuscht.

Mein persönliches Highlight war die Komödie „Zu schön um wahr zu sein - Die JT LeRoy Story“. Justin Kelly, der Regisseur des Films, selbst homosexuell, hat in den letzten Jahren mit „I am Michael“ und „King Cobra“ zwei Filme (mit James Franco) über die amerikanische Schwulenszene gemacht. Sein neuestes Werk ist allerdings nicht nur durch seine eigene sexuelle Orientierung motiviert, sondern findet einen spielerischen und offenen Umgang mit Themen wie Gender und Sexualität, der erfrischend und längst überfällig ist. Ähnlich befreiend ist auch Gaspar Noés „Climax“, ein Horror-Tanzfilm über eine tödliche Sangria. Der französische Provokateur, der zuletzt mit „Love 3D“ für Aufsehen gesorgt hat, beschenkt uns auch diesmal mit einem schwindelerregenden Filmrausch.

Das diesjährige TIFF gab sich auch besondere Mühe, viele tolle Frauen vor und hinter der Kamera ins Line-Up aufzunehmen. Ein häufig vertretenes Motiv war dabei das des aufstrebenden Pop-Sternchens. Ob Lady Gaga in „A Star Is Born“, Elle Fanning in „Teen Spirit“, Natalie Portman in „Vox Lux“ oder Elisabeth Moss in „Her Smell“ - alle haben (unter der Regie von Männern) tolle Performances abgegeben und zwar in vier sehr unterschiedlichen Filmen zum gleichen Thema.

Insgesamt haben mir aber alle 16 Filme, die ich gesehen habe, schöne Stunden auf einem der tollsten internationalen Filmfestivals beschert. Aber auch abseits der Leinwand herrschte ein spannendes Treiben. Viele Stars schmückten rote Teppiche, man begegnete seinen Lieblingsschauspielern in Kinos (das war in meinem Falle Louis Garrel) und in der Presselounge gab es immer gratis Kaffee und Bagels. Und wenn es mal keine Filme gab, war man immer noch in Toronto - eine Stadt, die genauso toll ist, wie ihr Filmfestival.
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