Neu im Kino
Neu im Kino (KW 36/2018)

Neu im Kino (KW 36/2018)

Diese Woche gibt’s ein prähistorisch-tierisches Abenteuer, eine teuflische Nonne, sowie ein Dokumentarfilm, der einen Blick aufs Österreich umstrittensten Grenzübergang wirft.
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von (juliap)

Alpha

„Alpha“ ist der erste Film in dem Albert Hughes (From Hell, The Book of Eli) im Alleingang, ohne die Mitarbeit seines Zwillingsbruders Allen, Regie übernimmt, und der eher rar gewordenen Unterkategorie der prähistorischen Abenteuerfilme (10.000 BC, Ayla und der Clan des Bären) zuzuordnen.

Der Film folgt dem jungen Kedo, der in der letzten Eiszeit lebt und von seinem Vater dazu bestimmt worden ist, erstmals mit ihm und den anderen Jägern des Dorfes gemeinsam auf Jagd zu gehen. Doch die Jagd verläuft nicht ohne Schwierigkeiten und im Glauben Kedo sei in den Tod gestürzt, macht sich die Gruppe ohne ihn auf den Rückweg, während der Junge verletzt zurück bleibt. Auf sich allein gestellt, muss er schon bald ein Rudel hungriger Wölfe abwehren, einer der Wölfe wird verwundet vom Rudel zurück gelassen. Kedo hat Mitleid mit dem Wolf und sorgt sich fortan um ihn, schließlich bildet sich eine Form von Freundschaft zwischen den beiden.

Die Hauptrolle des Kedo übernimmt Kodi Smit-McPhee , der bereits in Blockbustern wie „Dawn of the Planet oft he Apes“ und „X-Men: Apocalypse“ zu sehen war, in der Erzählerrolle ist kein geringerer als Morgan Freeman himself zu hören. Das Werk erhielt überwiegend positive Kritiken, wobei insbesondere die darstellerischen Leistungen und die Kameraführung gelobt wurden.

The Nun

Nach „Annabelle“, der die Hintergründe der mysteriösen Puppe beleuchtete, folgt nun mit „The Nun“ bereits der zweite Spin-Off-Ableger der „Conjuring“-Reihe. In den Hauptrollen sind unter anderem Taissa Farmiga (Schwester von Vera Farmiga, die in Conjuring I & II die Hauptrolle übernahm) und Demián Bichir zu sehen, sowie Bonnie Aarons, die bereits in Conjuring II die Rolle der dämonischen Nonne zu sehen war.

Der Film ergründet die mysteriösen Todesumstände einer Nonne, die im rumänischen Kloster Cârța Selbstmord begangen haben soll. Aus diesem Grund schickt der Vatikan einen Priester und eine Novizin, die dort schnell auf düstere Geheimnisse stoßen und schlussendlich einer teuflischen Macht entgegen treten müssen, die nicht nur ihren Glauben erschüttern lässt.

Erste Kritiken zum Horrorfilm von Corin Hardy fallen eher durchwachsen aus, wobei Atmosphäre und Setting positiv hervorgehoben werden, der Film habe jedoch gravierende narrative Schwächen.

Die bauliche Maßnahme

Dieses Jahr mit dem Großen Diagonalepreis im Bereich Dokumentarfilm ausgezeichnet, verspricht Nikolaus Geyrhalters neuestes Werk einen außergewöhnlichen Blick auf die „Flüchtlingskrise“ in Österreich und konzentriert sich dabei auf das Grenzgebiet rund um den Brenner, der als Grenze zwischen Österreich und Italien schon immer von bedeutungstragender Funktion war. Basierend auf der euphemistischen Ankündigung der Regierung, sie wolle dort „Bauliche Maßnahmen“ durchführen, begibt sich Geyrhalter vor Ort, um sich selbst ein Bild von der angeblich so prekären Situation zu machen. Hier findet ihr die exklusive Uncut-Kritik zum Film.

Weitere Neustarts

2017 in Venedig als bestes Erstlingswerk ausgezeichnet, startet Xavier Legrands Debüt „Nach dem Urteil“ nun in den heimischen Kinos. Der Film thematisiert den Sorgerechtsstreit um den Sohn Julien, sowie dessen Folgen. Nachdem dem Vater erlaubt wird, Julien jedes zweite Wochenende bei sich zu haben spitzt sich die familäre Situation zu, bis das Familendrama schließlich zu eskalieren droht.

Die musikalische Komödie „Das schönste Mädchen der Welt“ von Aron Lehmann feierte dieses Jahr am Filmfest München seine Premiere, in Nebenrollen sind unter anderem die Schauspielerinnen Heike Makatsch und Anke Engelke zu sehen.

Die Franzosen scheinen in der Culture-Clash-Subkategorie einen Favoriten gefunden zu haben, scheint es doch jedes Jahr mehr und mehr von ihnen zu geben. Auch die Komödie „Die brillante Mademoiselle Neïla“ fügt sich dieser Kategorie und erzählt die Geschichte einer jungen arabischstämmigen Jusstudentin, die sich mit einem rassistischen Professor herumplagen muss.

Auch für Liebhaber des Dokumentationsfilms hat die neue Kinowoche einiges zu bieten. In „Das Prinzip Montessori - Die Lust am Selber-Lernen“ begleitet man den Regisseur Alexandre Mourot in Frankreichs älteste Montessori-Schule und erkundet die Anfänge dieser besonderen Pädagogik.

In „Over the Limit“ hingegen verfolgt das Publikum den Alltag der russischen Spitzengymnasiastin Margarita Mamun, die sich den andauernden Druck des Leistungssport beugen muss, wo Erniedrigung und Demütigungen Teil des täglichen Trainingsprogramms sind. Eine exklusive Kritik gibts auf Uncut.

Einzig und allein im Filmzentrum im Rechbauerkino läuft das holländische Drama „Messi and Maud“, in dem sich Maud, nach einem fürchterlichen Streit mit ihrem Freund während des gemeinsamen Chile-Urlaubs, mit dem chilenischen Jungen Messi anfreundet und so die eigenen inneren Mutterinstinkte konfrontiert.

Und startet diese Woche noch in einigen wenigen Kinos der Film „Mein Name ist Somebody - Zwei Fäuste kehren zurück“ von und mit Terence Hill, der dazu auch extra nach Österreich gereist ist.
Die Autorin
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juliap

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