Neu im Kino
Neu im Kino (KW 33/2018)

Neu im Kino (KW 33/2018)

Diese Woche erwarten euch unter anderem Joaquin Phoenix als querschnittsgelähmter Cartoonkünstler, ein rächender Denzel Washington und eine Gruppe telekinetischer Kinder im Kino.
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von (juliap)

Don't Worry, weglaufen geht nicht

Basierend auf der Autobiographie „Don’t worry he won’t get far on foot“ des amerikanischen Cartoonisten John Callahan, schrieb der renommierte Regisseur Gus van Sant (Milk, Good Will Hunting) das Drehbuch zum gleichnamigen Film, bei dem er zusätzlich Regie übernahm. Der Film feierte seine Premiere am Sundance Film Festival im Jänner dieses Jahres, lief unter anderem im Hauptwettbewerb der diesjährigen Berlinale und bietet mit Darstellern wie Joaquin Phoenix (in der Rolle des John Callahan), Jack Black, Rooney Mara und Jonah Hill ein außergewöhnlich interessantes Castingensemble.

Der Film beleuchtet die Lebensumstände Johns ausgehend von seinem verheerenden Unfall, über die Aufarbeitung dieses traumatisierenden Erlebnisses, bis hin zu seinen Erfolgen als satirischer Cartoonist. Kategorisch irgendwo zwischen zynischer Komödie und Selbstfindungsdrama angesiedelt verspricht Gus van Sants neuestes Werk nicht nur Unterhaltung, sondern thematisiert auch das Überwinden von Schicksalsschlägen und wie man diesem gar mit Humor begegnen kann.

The Equalizer 2

Antoine Fuqua kann bereits auf eine lange erfolgreiche Zusammenarbeit mit Schauspieler Denzel Washington zurückblicken, war es doch seine Regiearbeit „Training Day“, welche Washington 2002 seinen ersten und einzigen Oscargewinn für seine Leistung als Bester Hauptdarsteller (als Nebendarsteller gewann er bereits 1990 für den Film „Glory“) bescherte. 16 Jahre später startet mit „The Equalizer 2“ die bereits vierte Kollaboration der beiden, für Denzel Washington zugleich das allererste Sequel seiner Filmkarriere, in den heimischen Kinos.

Nach dem kommerziellen Erfolg des ersten Teils folgt nun die Fortsetzung der Geschichte rund um den Ex-Agenten Robert McCall im Ruhestand, der noch lange nicht zu alt für eine gnadenlose Vendetta ist. Der zweite Teil der Reihe behandelt die weiteren Missionen McCalls, in Zuge deren er Leuten hilft, denen keine andere Möglichkeit mehr gegeben ist. Als seine langjährige Freundin Susan jedoch brutal ermordet wird (kein SPOILER, da im Trailer ersichtlich), sieht er sich augenblicklich gezwungen seinen eigenen blutigen Racheweg zu gehen. Wie schon bei seinem Vorgänger, war auch bei „Equalizer 2“ die kritische Resonanz eher durchwachsen, zwar werden Schauspielerleistungen und der visuelle Stil des Films sehr gelobt, die unnötige Brutalität und ein unausgereiftes Pacing soll dem Film aber nicht gerade zugutekommen.

The Darkest Minds - Die Überlebenden

In der extrem populären Sparte der dystopischen Jugendbuchverfilmungen, darf man sich eines neuen Eintrags erfreuen, erfüllt der Film „The Darkest Minds“ eben genau jene Kriterien. Wie schon die „Hunger Games“-, die „Divergent“- und die „Maze Runner“-Reihe vorgezeigt haben, versucht nun die nächste Fortsetzungsreihe, thematisch und inhaltlich den vorhin genannten sehr ähnlich, sich dem kommerziellen Erfolg dieses Phänomens anzuschließen. Die Hauptrolle als Ruby Daly übernimmt die Amandla Stenberg, die bereits durch ihre Rolle der Rue in der „Hunger Games“-Reihe Bekanntheit erlangte. Der Film dreht sich um eine Gruppe von Kindern, die auf Grund ihrer schwer zu kontrollierenden telekinetischen Fähigkeiten von der Regierung gejagt werden und nun allmählich lernen ihre besonderen Begabungen gezielt einzusetzen.

Kritiker konnten dem Film wohl nicht viel abgewinnen, auf RottenTomatoes hält der Film einen Score von gerade einmal 19%, als Regisseurin fungierte Jennifer Yuh Nelson, die bisher hauptsächlich durch ihre Arbeit am „Kung Fu Panda“-Franchise aufgefallen ist.

Weitere Neustarts

Winnie Puuh verbindet man nur allzu gerne mit der eigenen Kindheit, umso erfreulicher ist es, ihn nun mit seiner ersten Realverfilmung in den österreichischen Kinos begrüßen zu dürfen. In Marc Forsters „Christopher Robin“, in dem Ewan McGregor die Titelrolle des erwachsenen Christopher Robins übernimmt, geht es um Puuhs alten Wegbegleiter, der mit zunehmenden Alter seine Vorstellungskraft verloren hat und auf Puuh und dessen Freunde vergessen hat.

Auch Freunde des seichteren Kinos können sich diese Woche eines Neustarts erfreuen, das romantische Drama „Forever My Girl“ erinnert an Nicholas-Sparks-Wälzer und wurde von der Kritik auch großflächig zerrissen.

Eine neue Kinowoche ohne eine französische Komödie ist mittlerweile fast undenkbar, diese Woche ist es die Provinzkomödie „Ein Dorf zieht blank“ von Philippe Le Guay, in der sich die Bewohner eines französischen Dorfes für ein kollektives Nacktfoto ausziehen sollen.

Zu guter Letzt findet auch die Filmadaption von Tino Hanekamps Buch „So was von da“ ihren Weg in einige Kinos Österreichs (vorerst startet der Film nur in Wien, Oberösterreich und Tirol). Liebevoll als „Kiez-Romanze“ beschrieben, zeigt der Film die turbulente und alkoholgetränkte letzte Nacht von Oskars Club, der mitten auf der Reeperbahn liegt. Verfilmt wurde das Ganze von Jakob Lass, der zuletzt mit „Tiger Girl“ in den deutschen Kinos zu sehen war.
Die Autorin
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juliap

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