Neu im Kino
Neu im Kino (KW 25/2018)

Neu im Kino (KW 25/2018)

Die neue Kinowoche zeigt uns einen perfekten Raubüberfall und eine weniger perfekte Hochzeitsnacht. Und gleich drei Söhne sind auf der Suche nach ihren Vätern.
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von (Stadtneurotikerin)

Ocean's 8

Die „Ocean’s Eleven“-Gaunerkomödien erfreuten sich großer Beliebtheit, nicht zuletzt wegen der prominenten Besetzung. Von George Clooney bis Brad Pitt – alle waren mit dabei. Alle Männer. Doch Hollywoods Boys Clubs sind spätestens seit letztem Jahr schwer aus der Mode gekommen. Der Schrei nach mehr Frauen(rollen) in Filmen führte schon zu einem Ghostbusters-Remake mit einem All-Female-Cast. „Ocean’s 8“ beschreitet den gleichen Weg und versucht eine feministische Version von Soderberghs Krimispektakel. Wieder sind alle dabei, die in Hollywood einen Namen haben. Alle Frauen. Cate Blanchett, Sandra Bullock, Anne Hathaway und Rihanna sind nur vier von einer langen Liste an tollen Schauspielerinnen, die in „Ocean’s 8“ einen spektakulären Raubüberfall bei der jährlichen glamourösen Met Gala planen. Am Regiesessel saß diesmal trotzdem wieder ein Mann, nämlich „The Hunger Games“-Regisseur Gary Ross. Für alle, die ebenfalls mehr Frauen auf der Leinwand sehen wollen.

Am Strand

Diese Romanverfilmung des gleichnamigen Romans von Ian McEwan entführt uns an die idyllische Küste Englands. Dort verbringen Florence (Saoirse Ronan) und Edward ihre Hochzeitsnacht. Doch die ist alles andere als idyllisch. Denn im England der 60er Jahre ist die Gesellschaft noch nicht sexuell befreit und das wird Florence gerade in ihrer Hochzeitsnacht zum Verhängnis. Ian McEwan schrieb nicht nur das Buch zum Film, sondern auch das Drehbuch. Der zynische Autor ist dafür bekannt, Idylle zu schaffen und sie wieder zu zerstören, man erinnere sich an Joe Wrights Adaption von „Abbitte“. Für eben diesen Film war übrigens Saoirse Ronan 2008 mit zarten vierzehn Jahren für ihren ersten Oscar nominiert. Zwei weitere Nominierungen später ist sie wieder in einer Adaption eines Ian McEwan Romans zu sehen und liefert erneut eine wundervolle Performance. Für Voyeure einer verklemmten Hochzeitsnacht.

Weitere Neustarts

Des Weiteren startet noch der österreichische Dokumentarfilm „Tarpaulins“, der bereits im Wettbewerb der diesjährigen Diagonale lief. Tarpaulins heißen die Zeltbahnen, in die Häuser eingewickelt werden, um diese von Termiten zu befreien. Sie sind nicht vom Stadtbild von Los Angeles wegzudenken und verleihen dieser bunten Doku eine besondere Ästhetik.

Auch die slowakisch-österreichische Produktion „Dolmetscher“ beehrte bereits ein Filmfestival dieses Jahr. Auf der Berlinale feierte das Drama nämlich seine Weltpremiere. Der Film erzählt von einem 80-jährigem Dolmetscher im Ruhestand, der nach einem ehemaligen SS-Offizier und Mörder seiner Eltern sucht. An seiner Adresse findet er allerdings nur den Sohn des verstobenen SS-Offiziers. Gemeinsam begeben sich die beiden auf eine Spurensuche in der Slowakei.

Das kanadisch-französische Drama „Die kanadische Reise“ handelt ebenfalls von einem Sohn auf den Spuren seines verstorbenen Vaters. Der 33-jährige Mathieu hat seinen leiblichen Vater nie kennengelernt, jedoch erfährt er von dessen Tod. Eine Reise nach Montreal soll ihm Antworten verschaffen auf Fragen, die ihn schon ein Leben lang begleiten.

Im amerikanischen Horrorfilm „The Strangers: Opfernacht“ mit Christina Hendricks, bekannt als Joan Holloway aus „Mad Men“, wird ein Familienurlaub zum Albtraum, als drei maskierte Psychopaten die Familie terrorisieren.

Die französische Komödie „Nicht ohne Eltern“ erzählt von einem älteren Ehepaar, das ein ruhiges und zufriedenes Leben führt bis eines Tages ein junger Mann vor ihrer Haustür steht und behauptet ihr Sohn zu sein. Der Film ist vorerst nur in Wien, Salzburg, Tirol, Ober- und Niederösterreich zu sehen.
Die Autorin
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Stadtneurotikerin

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