Berlinale 2018
Berlinale 2018 - Tag 6

Berlinale 2018 - Tag 6

Willem Dafoe bekommt den Ehrenbären, Joaquin Phoenix mag keine Filmfestivals und Lav Diaz präsentiert seinen vierstündigen „Kurzfilm“.
susn_15a35adfde.jpg
von (susn)
Am sechsten Tag der Berlinale wurde es ein letztes Mal so richtig prominent im Pressezentrum. Gus van Sant und Joaquin Phoenix stellten das Biopic „Don't Worry, weglaufen geht nicht“ über den amerikanischen Cartoonisten John Callahan vor. Van Sant, der mit seinem letzten Festivalbeitrag „The Sea of Trees“ wenig Liebe in Cannes erfahren hat, konnte diesmal ein gut gemachtes Filmdrama präsentieren. Indem er den Abschnitt aus Callahans Leben wählte, in dem der Künstler dem Alkohol abschwor und seine Berufung fand, schafft er zwar eine filmisch oft gesehene Ausgangssituation, erzählt die Geschichte aber mit der notwendigen Tiefgründigkeit und viel dunklem Humor, um trotzdem interessant zu bleiben.

Des Weiteren war es der große Tag für Lav Diaz‘ vier Stunden Epos „In Zeiten des Teufels - Season of the Devil“. Der philippinische Regisseur ist als Zuschauer immer wieder eine Herausforderung und richtet sich in erster Linie an jene mit viel Sitzfleisch und Geduld in der Handlungsentwicklung. Mit seinem neuen Film ist es aber selbst von jenen, die wissen worauf sie sich einlassen, zu viel verlangt. Der Film ist chaotisch, prätentiös, strotzt vor Filmschul-Klischees und hat nach über einer Stunde Laufzeit noch immer keine erkennbare Handlung. Es war der erste Wettbewerbsfilm auf der heurigen Berlinale, wo ab Minute 35 die Journalisten im Minutentakt den Saal verlassen haben.

Außerhalb des Wettbewerbes brachte der Dienstag ein besonders vielfältiges Programm. Schon am frühen Vormittag baten die österreichischen FilmemacherInnen Ruth Beckermann, Katharina Mückstein, Ludwig Wüst und Michael Fischer zur Pressekonferenz um die Plattform #KlappeAuf zu vorzustellen. Mit ihr wollen die Filmschaffenden Österreichs einen Kontrapunkt zum Kurs der neuen Regierung setzen.

Bei der Pressekonferenz des Ehrenbär-Empfängers Willem Dafoe herrschte beste Stimmung: In seinen Filmen oft ernst und mit Pokerface bekannt, entpuppte sich der Star vor der Filmpresse als charmanter und vor allem amüsanter Gesprächspartner.

In der Reihe „Berlin Classics“ war Michael bei der Weltpremiere der digital restaurierten Fassung von Ildiko Enyadis Debüt dabei, dem Langfilm „Mein XX. Jahrhundert“ aus dem Jahre 1989. Und am Abend feierte der deutsche Film „Das schweigende Klassenzimmer“ in der Reihe „Berlinale Special“ seine Premiere.

  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
  • Newsgalerie
Die Autorin
susn_15a35adfde.jpg
susn

Forum

  • Willem Dafoe

    ist ein unglaublich talentierter und vielseitiger Schauspieler. Er macht viele seiner Rollen lebendig. Meinen größten Respekt!
    leandercaine_0fc45209c9.jpg
    21.02.2018, 23:23 Uhr
  • Kurzfilm

    Also mit vier stunden ist das ja im Vergleich zu seinen anderen Filmen ja wirklich fast schon ein Kurzfilm ;) Also ehrlich, da beneide ich euch nicht. Ein paar andere Filme würde ich mir aber schon ganz gern anschauen. Allen voran Isle of Dogs.
    treadstone71_02519ad8f6.jpg
    21.02.2018, 15:33 Uhr
  • Willem Dafoe

    Herzlichen Glückwunsch an Willem Dafoe. Hat er sich verdient. Wirkt ja sehr auch sehr sympathisch auf den Fotos. Was hat er denn so bei der Pressekonferenz erzählt?
    blutrausch_3ae267239b.jpg
    21.02.2018, 14:18 Uhr
    • Podcast

      Ein paar Auszüge haben wir ja im Podcast eingebaut, der nun auch online ist.
      uncut_4fd94f1238.jpg
      25.02.2018, 23:46 Uhr