Neu im Kino
Neu im Kino (KW 03/2018)

Neu im Kino (KW 03/2018)

Matt Damon unterzieht sich einer irreversiblen Prozedur, Matthias Schweighöfer und Til Schweiger mimen ein ungleiches Ermittlerpaar und François Ozons neuester Thriller thematisiert die Beziehung einer jungen Frau mit ihren Therapeuten.
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von (juliap)

Downsizing

Alexander Paynes neuestes Werk konnte das Publikum international nicht ganz so überzeugen, wie seine bisherigen Filme (beispielsweise „About Schmidt“, „The Descendants“ oder „Nebraska“) und erhielt daher sehr durchwachsene Kritiken, was wohl nicht dem hochtalentierten Castingensemble zu verschulden ist, sondern mehr der Umsetzung des Films, dessen innovative Ideen sich teilweise einfach nicht entfalten können.
Matt Damon beschließt sich als Protagonist Paul gemeinsam mit seiner Ehefrau Audrey (Kristen Wiig) dem sogenannten Downsizing zu unterziehen, ein unumkehrbarer Prozess durch den man auf eine Körpergroße von fünf Zoll geschrumpft wird, der vor allem für die Umwelt eine Entlastung darstellen soll, aber auch finanzielle Vorteile bringt. Als seine Frau in letzter Minute vor der Prozedur zurückschreckt, sieht sich Paul gezwungen für sich die Vorteile des Downsizing auszukosten und zieht in die Gemeinde Leisureland, wo er rasch entdeckt, dass das Leben dort nicht nur schöne Seiten hat.
Ein stark polarisierender Film, der sich allein seines neuartigen Konzepts wegen eines Kinobesuchs lohnt. Eine ausführlich Kritik zum Film gibts auf Uncut nachzulesen.

Hot Dog

Nach den erfolgreichen Komödien „Keinohrhasen“ , „Zweiohrküken“ und „Kokowääh 2“ kann man Til Schweiger und Matthias Schweighöfer schon wieder gemeinsam vor der Kamera stehen sehen. In der gefühlt hundertsten deutschen Buddy-Komödie, in die Schweighöfer involviert ist, geht es um die zwei ungleichen Ermittler Theo und Luke, die nach einem Entführungsfall alles in ihrer Macht stehende versuchen, um eine Verschwörung aufzudecken. Inhaltlich wirkt der Film eher durchzogen von Klischees und scheint ein ideenloses, vorhersehbares Kinoerlebnis zu versprechen, was durch zahlreiche negative Kritiken bestätigt scheint, Fans von Schweiger und Schweighöfer werden jedoch definitiv auf ihre Kosten kommen.

Der andere Liebhaber

Der renommierte französische Regisseur François Ozon erzählt in seinem neuesten Werk die Geschichte der depressiven, jungen Französin Chloé, die sich der sexuellen Anziehung zu ihrem Psychotherapeuten Paul hingibt und mit diesem eine Beziehung eingeht. Monate später wohnt das Paar mittlerweile in einer gemeinsamen Wohnung und Chloé erkennt, dass Paul nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Sie entdeckt Pauls Geheimnis, seinen eineiigen Zwilling Louis, der auch als Psychologe tätig ist und Paul aufs Haar gleicht. Als Patientin getarnt, lernt sie Louis kennen und beginnt eine gefährliche Liaison mit ihm. Der erotische Thriller ging beim Rennen um die Palme d’or in Cannes leider leer aus, zudem fielen die Kritiken gesamt eher durchschnittlich aus, wobei auf Grund der explizit sexuellen Thematik oftmals Parallelen zu den „Fifty Shades of Grey“-Filmen gezogen wurden.

Weitere Neustarts

Vor allem im Bereich des Dokumentarfilms bekommen wir diese Woche einige Neuheiten zu sehen. Der Fleischkonsum und dessen drastische Folgen auf die Umwelt wird in brisanten Dokumentation „The End of Meat“ beleuchtet, Wissenschaftler und Aktivisten versuchen ihre Vorstellungen einer Gesellschaft, die komplett auf Fleisch verzichtet, darzulegen.

Der britische Dokumentarfilm „Hannah - Ein buddhistischer Weg zur Freiheit“ hingegen thematisiert das Leben der Dänin Hannah Nydal, die als Hippie den Weg zum Buddhismus fand und so zu einer der aktivsten Verfechterinnen der buddhistischen Glaubensrichtung wurde.

Auch die Dokumentation „Oper - L'Opéra de Paris“ startet diese Woche in den heimischen Kinos, die die Abläufe der berühmten Pariser Oper hinter und auf der Bühne darstellt.

Des Weiteren startet das argentinisch-chilenische Drama „Señora Teresas Aufbruch in ein neues Leben“ in ausgewählten Kinos, der auch beim letztjährigen Cannes Festival gezeigt wurde. Der Film beschreibt den Alltag Teresas, der durch den Verlust ihrer Arbeit komplett auf den Kopf gestellt wird.

Auch für das jüngere Publikum ist etwas im Programm dabei, die deutsche Komödie „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft“,die Fortsetzung des Films „Hilfe ich habe meine Lehrerin geschrumpft“ aus dem Jahre 2015.

Auch der als Oscar-Contender gehandelte Film „Die dunkelste Stunde“, unter der Regie von Joe Wright (Stolz & Vorurteil, Abbitte) startet diese Woche in vielen heimischen Kinos, vor allem der britische Schauspieler Gary Oldman wird im Rennen um den Oscar als bester Schauspieler hoch eingeschätzt, erst letzte Woche gewann er für seine Rolle einen Golden Globe. Thematisch dreht sich der Film um den im Jahre 1940 frisch angelobten Premierminister Winston Churchill (Oldman) , der sich mit den unmittelbaren Problemen Großbritanniens, allen voran die Bedrohung durch Hitler-Deutschland, auseinander setzen muss.
Die Autorin
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juliap

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