Neu im Kino
Neu im Kino (KW 52/2017)

Neu im Kino (KW 52/2017)

Zwischen aufmüpfigen Senioren und einen der ästhetisch aufwendigsten Filme der letzten Jahre, einer verbotenen Liebschaft und einem tapferen Kuschelbären.
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von (juliap)
Das (Kino-)Jahr 2017 neigt sich dem Ende zu, und wir blicken zurück auf ein großartiges, vielfältiges cineastisches Angebot. Noch vor dem Jahreswechsel gibt es hier nun einen kleinen Einblick auf jene Filme, die in der letzten Woche des Jahres im Kino anlaufen.

Alte Jungs

Das Subgenre jener Komödien, die das Altern und die damit verbundenen Probleme thematisieren, hat sich über die Jahre hinweg verstärkt im Kino etabliert, insbesondere durch Filme wie „Das Beste kommt zum Schluss“, „Was das Herz begehrt“, „Best Exotic Marigold Hotel“ oder „About Schmidt“. Mit seinem neusten Werk „Alte Jungs“ nimmt sich auch der luxemburgische Regisseur Andy Bausch dieser Thematik an.
Gemeinsam mit dem alternden Nachtportier Nuckes, beschließen die unangepassten Seniorenheimbewohner Fons, Lull und Jängi ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und sich nicht mehr bevormunden zu lassen. Sie beschließen eine eigene Wohngemeinschaft zu gründen, abseits der verhassten Regeln und Bevormundungen des betreuten Wohnens, das Projekt bringt jedoch mehr Probleme mit sich als erwartet.

Loving Vincent

„Loving Vincent“ kann wohl zweifelsohne als eines der innovativsten Filmprojekte unserer Zeit bezeichnet werden, Bild für Bild wurden hierfür alle Szenen, die mit realen Schauspielern gedreht wurden, in Öl nachgemalt und animiert. Unter der Regie von Dorota Kobiela und Hugh Welchman wurden zahlreiche Briefe des Künstlers Vincent van Gogh als Vorlage genommen, und für den Film als eine Art Kriminalgeschichte, die sich mit Vincents mysteriösen Todesumständen beschäftigt, aufgebaut. Zum Schauspielensemble zählt neben Douglas Booth und Jerome Flynn auch die vermutliche Oscaranwärterin Saoirse Ronan. Der Film wurde international für sein Konzept und seine Ästhetik gelobt und erhielt auch zahlreiche Preise, unter anderem den Europäischen Filmpreis für den besten Animationsfilm. Neben einer Nominierung für die Golden Globes als bester Animationsfilm, wird das Werk auch als Kandidat für die Oscarverleihung 2018 in derselben Kategorie gehandelt.
Auf Uncut gibt es schon eine ausführliche Kritik von „Susn“.

Voll verschleiert

Neben der allseits beliebten französischen Liebeskomödie, konnte sich in den letzten Jahren ein weiteres Genre großer Beliebtheit erfreuen: die „Culture-Clash-Komödie“. Filme wie „Ziemlich beste Freunde“, „Monsieur Claude und seine Töchter“ oder „Hereinspaziert!“, sind nur einige wenige Beispiele, wie sehr das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen im französischen Film bereits ausgereizt wurde, und dennoch scheint kein Ende in Sicht. Unter der Regie der iranisch-stämmigen Sou Abadi wird die Geschichte des französischen Studentenpärchens Armand und Leila erzählt, die ihr gemeinsames Auslandssemester in den Vereinigten Staaten planen. Als Leilas lang verschollener Bruder Mahmoud eines Tages religiös radikalisiert aus dem Jemen zurückkehrt, will er seine Rolle als Patriarch der Familie einnehmen und stellt sich gegen die Beziehung seiner Schwester Leila zu Armand. Um Leila weiterhin sehen zu können, verbirgt sich Armand von da an hinter einem Niqab und nennt sich kurzerhand Scheherazade, doch die neue Identität führt erwartungsgemäß zu Komplikationen.

Bamse - Der liebste und stärkste Bär der Welt

Ein weiterer Neustart ist der schwedische Kinderfilm „Bamse - Der liebste und stärkste Bär der Welt“ von Christian Rytenius, der jedoch vorerst nur in Teilen Österreichs und vorerst nicht in Graz zu sehen sein wird. Bei uns eher unbekannt, zählt der mutige Bär Bamse in Schweden bereits seit Jahrzehnten zu den populärsten Kinderfiguren. Bamse, der nach dem Verzehr von Donnerhonig, den seine Großmutter speziell für ihn herstellt, ungeahnte Kräfte bekommt, muss sich in diesem Abenteuer den fiesen Reinhard Fuchs in den Weg stellen. Eine spannende Mischung aus herkömmlichen Märchentropen und der nordischen Sagenwelt, die für ein junges Publikum gewiss ansprechend wirkt.

Greatest Showman

Im neuem Jahr läuft das Biopic-Musical „The Greatest Showman“ unter der Regie von Michael Gracey und mit Hugh Jackman als Protagonist P.T. Barnum an, der im 19. Jahrhundert der Gründer eines Kuriositätenkabinetts war und den Ringling Bros. and Barnum & Bailey Circus organisierte, der das moderne Showbusiness revolutionierte. In weiteren Rollen sind Michelle Williams als Barnums Frau, sowie Rebecca Ferguson und Zac Efron zu sehen. Trotz eher durchschnittlicher Kritiken wurde der Film bei den Golden Globes in mehreren Kategorien nominiert (u.a. Hugh Jackman als bester Hauptdarsteller), auch bei der Oscarverleihung 2018 könnte der Film berücksichtigt werden.

Ich wünsche allen UNCUT-Lesern einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr, sowie selbstverständlich einen guten Start ins äußerst vielversprechende Kinojahr 2018!
Die Autorin
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juliap

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