Neu im Kino
Neu im Kino (KW 36/2017)

Neu im Kino (KW 36/2017)

Diese Woche mit Tom Cruise als Drogen schmuggelnder Pilot in den 80er-Jahren, Emma Watson als neue Mitarbeiterin bei einem fragwürdigen Online-Unternehmen und der bedingungslosen Liebe einer Heroin-abhängigen Mutter zu ihrem kleinen Sohn.
1705313743158_ee743960d9.jpg
von (chrosTV )

Barry Seal - Only in America

Filmemacher Doug Liman hat sich besonders im Action-Bereich über die Jahre hinweg als großer Name etabliert. Als Initiator der „Bourne“-Reihe machte er Matt Damon Anfang der 2000er-Jahre zum unerwarteten Action-Star und war mit „Mr. & Mrs. Smith“ (2005) an der Entstehung des mittlerweile bereits zerplatzten Hollywood-Phänomens Brangelina beteiligt. 2014 ließ er für den Sci-Fi-Streifen „Edge of Tomorrow“ (2014) einen gegen Aliens kämpfenden Tom Cruise in bester „Groundhog Dog“-Manier denselben Tag immer wieder neu erleben und schuf einen der bis dato besten Filme seiner Karriere.
Mit „Barry Seal - Made in America“ (OT: „American Made“) erwartet uns nun die zweite Kollaboration zwischen Liman und Cruise in den Kinos. Der auf wahren Begebenheiten beruhende Actionthriller handelt von Barry Seal (Cruise), der als Pilot bei einer amerikanischen Fluggesellschaft arbeitet. Barry behält jedoch ein Geheimnis für sich: auf seinen Flügen schmuggelt er heimlich Zigarren. Als die CIA auf ihn aufmerksam wird, rekrutieren sie ihn um Fotos von feindlichen Gebieten zu machen. Das gibt ihm die Möglichkeit den Schmuggel mit Drogen erst so richtig auszubauen und stinkreich zu werden. Bisher kam Limans neuestes Werk relativ gut bei der weltweiten Kritik weg und wird als spannend inszenierter sowie auch unterhaltsamer Thrillride bezeichnet.

The Circle

Der US-amerikanische Autor Dave Eggers veröffentlichte 2013 den dystopischen Roman „The Circle“, der in kürzester Zeit zum Bestseller avancierte und vor allem aufgrund seiner medienkritischen Herangehensweise viel Lob einheimsen konnte. Ein großer Fan des Buches war auch Schauspieler und mehrfacher Oscar-Preisträger Tom Hanks, so dass er bereits lange vor offizieller Ankündigung einer Filmadaption bekanntgab, an einer potentiellen Verfilmung sowohl als Produzent als auch als Schauspieler beteiligt sein zu wollen. Kurz darauf kündigte Regisseur James Ponsoldt, der für seine Independent-Filme „The Spectacular Now“ (2013) und „The End of the Tour“ (2015) von der Kritik gefeiert wurde, an, die Filmadaption zu inszenieren und das Drehbuch zu verfassen. Im Castingprozess stießen dann zusätzlich zu Hanks auch noch große Namen wie Emma Watson, John Boyega, Karen Gillan oder gar Comedian Patton Oswalt zur Besetzung hinzu. Erzählt wird die Geschichte von Mae Holland (Emma Watson), die durch ihre Freundin Annie (Karen Gillan) eine Stelle bei „The Circle“, dem berüchtigtsten Online-Unternehmen der Welt, erhält. Diese Firma wurde von den selbsternannten „drei weisen Männern“ (unter anderem Tom Hanks und Patton Oswalt) gegründet, um sämtliche große Technikkonzerne unter einem Dach vereinen zu können. Als Mae jedoch auf den zunächst recht schrägen Kalden (John Boyega) trifft, fängt sie Schritt für Schritt an zu begreifen, dass nicht alles in dieser vermeintlich glorreichen Firma mit rechten Dingen zugeht. Bei einer Bestseller-Verfilmung mit so viel Talent vor und hinter der Kamera kann ja nichts schiefgehen, oder? Wenn man den bisherigen Kritiken Glauben schenken darf, offenbar leider gehörig.

Die beste aller Welten

Der mittlerweile 26-jährige Filmemacher Adrian Goiginger hatte eine Kindheit, die für viele wie ein Alptraum klingen mag. Aufgewachsen mit einer Heroin-abhängigen Mutter, wurde der Salzburger bereits im Kindesalter mit einem Milieu konfrontiert, das von unserer Gesellschaft leider häufig als „Abschaum“ abgetan wird. Das Besondere jedoch: Adrian hatte laut eigenen Angaben trotz dem einen oder anderen unschönen Vorfall, den er miterleben musste, eine wunderschöne Kindheit. Dies ist bestimmt auf die Beziehung zu seiner Mutter Helga zurückzuführen, die trotz ihrer Sucht stets versuchte, ihrem Sohn eine optimistische Zukunft zu geben und ihm durch fantastische Geschichten beibrachte, selbst aus der Dunkelheit schöne Dinge zu schöpfen. Nachdem Helga Ende der 90er-Jahre clean wurde, starb sie leider 2012 an den Folgen einer Krebserkrankung. Infolgedessen fasste Adrian den Entschluss, die Erinnerungen an seine Kindheitstage, in Form eines Spielfilms mit der Welt zu teilen. Herausgekommen ist dabei das Drama „Die Beste aller Welten“, das weniger ein Drogen-Drama mit erhobenem Zeigefinger, als eine wunderschöne Hommage an die bedingungslose Liebe einer Mutter zu ihrem Sohn geworden ist. Das zu Recht bereits mehrfach preisgekrönte Drama sollte man auf keinen Fall im Kino verpassen!
Weitere Neustarts:

Weitere Neustarts

Des Weiteren startet mit „Immer noch eine unbequeme Wahrheit - Unsere Zeit läuft“ (OT: „An Inconvenient Sequel“) die Fortsetzung des Oscar-gekrönten Dokumentarfilms „Eine Unbequeme Wahrheit“ (2006). In der Fortsetzung beschäftigt sich der ehemalige US-Präsidentschaftskandidat Al Gore erneut mit leider immer noch brandaktuellen Themen, wie der globalen Erwärmung und Klimawandel im Allgemeinen.

Zudem startet mit „Meine Cousine Rachel“ die Neuverfilmung des Buchklassikers von Daphne Du Maurier. In diesem verliebt sich Sam Claflin in seine verführerische Cousine (Rachel Weisz), obwohl er davon ausgeht, dass sie für den mysteriösen Tod seines Cousins verantwortlich war.

Weiters dürfen sich sowohl junge als auch ältere Fans der generationsübergreifenden Kinder- und Jugendserie „Die Pfefferkörner“ auf das allererste Kinoabenteuer der Jungdetektive freuen. In „Die Pfefferkörner und der Fluch des schwarzen Königs“ begibt sich das Hamburger Detektivteam in die Südtiroler Berge, um dem Geheimnis des Fluchs des schwarzen Königs auf die Schliche zu kommen.

Zu guter Letzt sei noch der Österreich-Start des französischen Zweiter-Weltkriegs-Dramas „Ein Sack voll Murmeln“ zu erwähnen, in dem zwei jüdische Buben in einem von Nazis besetzten Frankreich untertauchen müssen.

Bei all den interessanten Filmstarts sollte man auf keinen Fall einen Besuch im Kino verabsäumen. Auf viele glorreiche Kinoerlebnisse!
Der Autor
1705313743158_ee743960d9.jpg
chrosTV

Forum