Der Film „Mathias“ von Clara Stern wurde mit dem Diagonale-Kurzfilm-Preis und der Film „Revolución Solar“ von Santiago Rodríguez Durán mit dem Diagonale-Preis der Jugendjury ausgezeichnet. Ausgezeichnet waren aber auch viele der anderen Beiträge in den insgesamt fünf Kurzfilmblöcken, die in den letzten Tagen in den Grazer Kinos gezeigt wurden. Von Horror bis Drama, von der Komödie bis zur fiktiven Doku war diesmal die Palette sehr breit gefächert:
Am Berg
A/D 2016, Regie: Nicole SchererFucking Drama
Österreich 2017, Regie: Michael PodogilGeschichte 2000
Österreich 2017, Regie: Aleksey Lapin, Markus ZizenbacherLDAE
Österreich 2017, Regie: Christoph SchwarzMaman und das Meer
Deutschland 2015, Regie: David WagnerMathias
Österreich 2017, Regie: Clara SternNeujohr
Österreich 2016, Regie: Felix KalaivananRevolución Solar
Österreich 2016, Regie: Santiago Rodríguez DuránSara The Dancer
A/D 2017, Regie: Tim EllrichSevince
Deutschland 2016, Regie: Süheyla SchwenkDer Sieg der Barmherzigkeit
Österreich 2017, Regie: Albert MeislTata
Österreich 2016, Regie: Markus MuellerDie Überstellung
D/Isr 2017, Regie: Michael GrudskyViel Glück, Orlo!
A/Slo/HR 2016, Regie: Sara KernVon neun bis elf
Deutschland 2017, Regie: Jakob FischerWannabe
A/D 2017, Regie: Jannis Lenz
Zusätzlich wurden in den Programmen auch noch einige ausgewählte Musikvideos gezeigt. Für Uncut haben sich gleich mehrere Kritiker die Kurzspielfilme angeschaut und werden euch hier noch von ihren Lieblingsfilmen berichten.
Diagonale, Kurzfilme
Kurzfilme auf der Diagonale 2017
Ein Blick auf den Siegerfilm „Mathias“ und die weiteren 15 Kurzspielfilme der heurigen Diagonale.
Forum
-
Musik Musik
Das Kurzspielfilmprogramm Nummer drei der heurigen Diagonale stand ganz im Zeichen der technologisierten Welt, in der technische Errungenschaften immer mehr an Raum gewinnen, wie zum Beispiel in "Wannabe" von Jannis Lenz und "Sara the Dancer" von Tim Ellrich. Es befanden sich darunter aber ebenfalls einige außergewöhnliche Musikvideos, die sich dem Thema mehr oder weniger verschrieben haben.
Das Video von Sebastian Mayr zu "Moving water" von Gudrun von Laxenburg hat das Programm eingeleitet. Darin wird der Zuseher und /-hörer in einen ähnlich futuristischen Schauplatz wie schon zuvor in seiner Umsetzung von "Revolution" derselben Band in Zusammenarbeit mit Michael Podogil entführt. Der Protagonist ist ein Tänzer, der sich im nächtlichen Untergrund herumtreibt, in der die roboterartigen Polizisten - von Kopf bis Fuß in schwarze Protektoren eingehüllt - eine starke Kontrolle über die Menschen ausüben. Er lässt sich davon jedoch nicht aufhalten und bewegt sich mal wie fließendes Wasser mal wie reißendes Gewässer im Rhythmus der Musik und greift somit den Titel des Liedes wieder auf. Ein weiterer Protagonist ist der sich um die vertikale Achse drehende Bunkerraum/seine Wohnung, der extra für den Dreh des Videos gebaut worden ist.
Mike Kren thematisiert die Technologisierung der Welt mit einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte zwischen zwei Haushaltsrobotern zu ZAPP GALURAs gitarren- und schlagzeuglastiger Rocksong „Behemoth“. Eines Tages, nachdem ein Paar in der Früh das Haus verlässt, um arbeiten zu gehen, nimmt ihr Staubsaugroboter im Takt der Gitarrenriffe seine tägliche Arbeit auf und fängt an den Boden zu putzen. Als er plötzlich durch die Fensterfront die Liebe seines Lebens erblickt: den Robomow MC 1000, legt er jedoch seine Arbeit nieder und versucht durch trickreiche Raffinesse nach draußen zu gelangen, einem Umfeld, für das er nicht konzipiert ist.
Das Musikvideo von Jessica R. Hauser und Simon Spitzer zu Federspiels Lied „Morsen“, das dieses Kurzspielfilmprogramm abgeschlossen hat, fällt aus dieser Kategorie thematisch eigentlich heraus. Es besticht aber mit seiner gekonnten Gegenüberstellung der Jungs des Bläserensembles mit einem Mädchen-Lacrosseteam. Die süßen Bläser treffen darin auf die aggressiven Spielerinnen und haben kein leichtes Spiel. Während die Jungs eine fröhliche Leichtfüßigkeit ausstrahlen, die auch dem Lied anhaftet, treten die Mädels ihnen mit Stärke und sportlicher Gewalt entgegen. Damit wird ein ungewöhnlicher Kontrast gezeichnet, der die Frauen einmal nicht von ihrer einfühlsamen, defensiven Seite zeigt, sondern von ihrer offensiven.