Neu im Kino
Neu im Kino (KW 12/2017)

Neu im Kino (KW 12/2017)

Ein Sci-Fi-Thriller auf den Spuren von „Alien“, August Diehl in der Rolle eines politischen Revolutionärs und das Spielfilm-Revival einer 90er-Serie mit kultigem Trashfaktor – für jeden dürfte in dieser Woche was dabei sein.
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von (chrosTV )

Power Rangers

Anfang der 90er-Jahre eroberte eine Serie über eine Gruppe Teenager, die mit farbigen Anzügen und Superkräften die Welt vor dem Bösen beschützen soll, im Flug Fernsehbildschirme auf der ganzen Welt – die sogenannten „Power Rangers“ waren geboren. Das durchaus trashige Konzept fand damals besonders bei Kindern beziehungsweise Jugendlichen Anklang und es dauerte nicht lange bis schon bald viele weitere Spin-Off-Serien und Spielfilme in Auftrag gegeben wurden, sowie Tonnen an Merchandise-Artikeln in den Verkauf gingen. In den letzten Jahren wurde es erstaunlich ruhig um die jugendlichen Retter in farbiger Rüstung, aber nun schenkt ihnen Regisseur Dean Israelite („Project Almanac“) nach langer Zeit mal wieder einen eigenen Kinofilm. Mit einem Blockbusterbudget von über 100 Millionen Dollar möchte man sich vom trashigen Stil des Franchises ein wenig entfernen und mit einem weit seriöseren Ton dem Publikum eine neue Generation an Power Rangers vorstellen. Im Cast sind mit Elizabeth Banks als Antagonistin Rita Repulsa und Bryan Cranston als Mentor der Rangers auch ein paar bekannte Darsteller vertreten. Ob dies allein ausreichen wird, um Skeptiker in die Kinos locken? – Wir werden sehen. Für alteingesessene Fans des Franchise wird es jedoch demnächst vermutlich wieder heißen: „It’s morphin‘ time!“

Life

Wer mit der von Ridley Scott 1979 eingeleiteten „Alien“-Reihe vertraut ist, dem dürfte die Idee einer außerirdischen Lebensform, die die Besatzung eines Raumschiffes in Lebensgefahr bringt, nicht allzu fremd vorkommen. Einem erstaunlich ähnlichen Konzept bedient sich nun Filmemacher Daniel Espinosa („Child 44“) anhand des Sci-Fi-Thrillers „Life“. Erzählt wird die Geschichte von sechs Wissenschaftlern, die auf einer internationalen Raumstation Proben vom Mars untersuchen sollen. Dabei stoßen sie auf eine außerirdische Lebensform, die zunächst sehr hoch entwickelt zu sein scheint. Schon bald zeigt sich aber die lebensgefährliche Zerstörungskraft des außerirdischen Organismus und die Besatzung muss versuchen sowohl sich selbst als auch die gesamte Erde in Sicherheit zu bringen. In den Hauptrollen sind beliebte Hollywood-Stars wie Jake Gyllenhaal, Ryan Reynolds oder Rebecca Ferguson zu sehen.

Der junge Karl Marx

Heutzutage gibt es kaum eine Persönlichkeit, der noch kein eigener Spielfilm gewidmet wurde. Umso verwunderlicher, dass uns mit Raoul Pecks „Der junge Karl Marx“ erst jetzt das allererste Biopic zum bekannten Sozialisten erwartet. Das Historiendrama konzentriert sich besonders auf die frühen Tage Marx‘, als dieser mit dem Fabrikantensohn Friedrich Engels den Grundstein für das kommunistische Manifest legte und somit eine Revolution gegen das damalige Proletariat bewirken wollte.
Herausgekommen ist dabei ein packend erzähltes Drama. Meine exklusive Kritik zum Film von der diesjährigen Berlinale gibt es auf UNCUT nachzulesen.

Die rote Schildkröte

Das japanische Studio Ghibli, bekannt für Anime-Klassiker wie „Chihiros Reise ins Zauberland“ oder „Prinzessin Mononoke“ schockierte vor wenigen Jahren ihre zahlreichen Fans, als sie bekanntgaben demnächst keine neuen Filme mehr zu produzieren. Nun ist Ghibli jedoch aus dem Ruhestand zurückgekehrt, um den französischen Animationsfilm „Die rote Schildkröte“ des niederländischen Regisseurs Michaël Dudok de Wit zu co-produzieren. Die Geschichte rundum einen jungen Mann, der auf einer einsamen Insel landet und durch eine immer wieder auftauchende rote Schildkröte an Hoffnung gewinnt, wird völlig stumm gehalten durch wunderschöne Animationen und magischen Surrealismus eindrucksvoll erzählt. Ich konnte den oscarnominierten Zeichentrickfilm bereits im Herbst beim Slash-Filmfestival in Wien bestaunen und meine überaus positive Kritik gibt es auf Uncut nachzulesen.

Weitere Neustarts

Des Weiteren erwartet uns mit der Komödie „Lommbock“ die Fortsetzung zu „Lammbock - Alles in Handarbeit“ aus dem Jahre 2001, in der Lucas Gregorowicz und Moritz Bleibtreu in ihre Rollen der beiden ambitionierten Kiffer Kai und Stefan zurückkehren. Zudem liefert Pierre Deschamps in seiner neuen Dokumentation „Noma“ einen Blick hinter die Kulissen des „Noma“-Restaurants, welches bereits mehrmals als das beste der Welt ausgezeichnet wurde. Vorerst lediglich in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich startet das französische Drama „Der Himmel wird warten“, in dem von einer 16-jährigen Französin erzählt wird, die über soziale Netzwerke mit einer Gruppe, die Mitstreiter für den syrischen Bürgerkrieg rekrutieren will, in Kontakt gerät. Weiters werden Rammstein-Fans in der neuen Kinowoche auf ihre Kosten kommen, denn im Konzertfilm „Rammstein: Paris“ wird für drei ausgewählte Vorstellungen das Gefühl eines Live-Auftritts der weltbekannten deutschen Rockband auf die Kino-Leinwand transportiert. Zu guter Letzt sei zu erwähnen, dass am kommenden Dienstag, mit der Dokumentation „Untitled“, dem letzten Werk des 2014 verstorbenen Michael Glawogger, in Graz die Diagonale 2017 eröffnet wird. UNCUT wird wieder vor Ort berichten.
Der Autor
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