Neu im Kino
Neu im Kino (KW 47/2016)

Neu im Kino (KW 47/2016)

Bis Weihnachten ist zwar noch ziemlich genau ein Monat Zeit, dennoch bietet uns die neue Kinowoche gleich fünf wirklich interessante und empfehlenswerte Kinofilme zur Wahl – ein früh gedeckter Gabentisch, könnte man meinen.
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von (Harry.Potter)
Als vor sechs Jahren im Golf von Mexico die Hochsee-Bohrinsel „Deepwater Horizon“ des Ölmultis BP in Flammen aufging, ahnte noch niemand, dass sich an das Unglück draußen auf dem Meer in den folgenden Wochen und Monaten eine der größten Umweltkatastrophen in der Geschichte der Ölförderung anschließen würde. Regisseur Peter Berg (u.a. bekannt für „Hancock“) erzählt die Geschichte nun als packenden Thriller nach. In der Hauptrolle erleben wir eine Bohrinsel und außerdem Mark Wahlberg, Kurt Russell, John Malkovich und Kate Hudson.

Filmbild

Filme über Außerirdische, die auf der Erde landen bzw. plötzlich mit der Menschheit zu kommunizieren beginnen, gibt es ja schon mehrere. Und wie immer muss dabei zuerst das Rätsel der Sprache gelöst und dann deren Botschaft entschlüsselt werden, bevor sich die Menschheit auf ihren Untergang oder den ersten Kontakt einstellen kann. Ein recht gelungenes Beispiel dafür war „Contact“ von Robert Zemeckis und an diesen Film erinnert mich (durchaus positiv) der neueste Streifen „Arrival“ des hoch talentierten kanadischen Regisseurs Denis Villeneuve („Prisoners“). In der Hauptrolle der Übersetzungsspezialistin spielt Amy Adams und an ihrer Seite Jeremy Renner.

Filmbild

Es ist wohl wahr, wenn man sagt, dass man mit einem Film, in dem Meryl Streep die Hauptrolle spielt, eigentlich nie etwas falsch machen kann. Und so kann ich Euch ihren neuesten Film „Florence Foster Jenkins“ ebenfalls nur wärmstens ans Herz legen. Der Film ist so etwas wie eine Zweitverfilmung der gleichen Story, die schon zuletzt in dem französischen Film „Madame Marguerite und die Kunst der schiefen Töne“ mit Catherine Frot im Kino zu sehen war: eine wohlhabende Frau singt für ihr Leben gern und weiß aber nicht, wie falsch sie singt und niemand wagt es, ihr das zu sagen. Im Vergleich der beiden Filme erscheint mir die US-Version mit Meryl Streep jedoch deutlich leichter geraten – dort die Kunst, hier das Entertainment.

Filmbild

Das vierte Geschenkspaket unter dem (bald aufzustellenden) Christbaum ist die niederländische Komödie „Schneider vs. Bax“, in der ein Auftragskiller Schwierigkeiten hat, die betreffende Person (den Schriftsteller Bax) auf die Seite zu schaffen, da er sich gar nicht so verhält, wie er eigentlich sollte. Das macht dem Auftragskiller zunehmend das Leben schwer und bringt auch seinen Terminkalender durcheinander. Ein sicherlich erfrischender und unterhaltsamer Kinoabend steht ins Haus. Der Film ist vorige Woche in Wien angelaufen und startet nun auch in Graz.

Ken Loach hat in dieser Woche ebenfalls seinen neuen Film für uns verpackt, diesmal geht es aber nicht um Whisky in Schottland („Angel’s Share“), sondern in „Ich, Daniel Blake“ um die triste Situation der Arbeitslosen auf der Insel, vor allem, wenn sie nicht mehr jung und flexibel, sondern jenseits der 40 sind. Irgendwie haben die beiden Themen wahrscheinlich auch mit einander zu tun, bleibt zu fürchten. Erste internationale Kritiken loben den Film jedenfalls schon vorweg für seine beeindruckend schonungslose Darstellung der Verhältnisse und die tollen Leistungen seiner Darsteller.

Nur in Wien startet weiters das deutsche Drama „Jonathan“ mit Jannis Niewöhner.

In der Rundablage, wo man das Geschenkspapier nach der Bescherung entsorgt, findet sich dann auch noch mit „Bad Santa 2“ für alle, die wollen, die Fortsetzung von „Bad Santa“, wieder mit Knautschgesicht und Alk-Bottle-Santa Claus Billy Bob Thornton. Ich empfehle den Film jedoch nicht unter 1 Promille bzw. nur auf eigene Gefahr.

Ich wünsche euch jedenfalls einen schönen Adventbeginn!
Der Autor
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Harry.Potter

Forum

  • empfehlungen

    von wegen umweltkatastrophe: deepwater horizon beleuchtet ausschließlich die heldentaten der mannschaft und betrauert den verlust der 12 arbeiter - ein film für die so genannten "steak-eaters" und alle, die an ausufernden CGI-explosionen ihre freud haben. (politischer) kontext? nada...

    florence foster jenkins: die streep singt so grauenhaft, dass einem die ohren weh tun - trotzdem ein erträglicher film über eine anrührende ehe, stanley tucci sei dank.
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    24.11.2016, 17:52 Uhr
    • Meryl

      @r2pi
      Kann es sein, dass du da den Film verwechselt hast, Stanley Tucci spielt hier ja gar nicht mit. Und das sie schlecht singt ist hier ja Absicht.

      @harry.potter
      Das man bei einem Film mit Meryl Streep nichts falsch machen kann, halte ich jetzt ein wenig für eine Übertreibung. Ich persönlich bin nicht so ein großer Fan ihrer Schauspielkunst. Aber es hat natürlich jeder andere Lieblings- und Nicht-Lieblingsschauspieler ;)
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      24.11.2016, 23:29 Uhr
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      tschuldige, hugh grant natürlich (mit ganz neuer ernsthaftigkeit, und sehr einnehmend). dass die streep schlecht singen SOLL, ist mir schon klar - aber ich hab mich gewunden vor ohrenschmerz und fremdschämen.
      auch ich bin kein streep-fan (dezidiert nicht!), aber diese szenen einer ehe im dreieck/viereck hatten durchaus etwas berührendes. gesangsfolter hin oder her...
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      25.11.2016, 19:48 Uhr