Die Berlinale trauert um Erika Rabau

Über 40 Jahre war Erika Rabau offizielle Festivalfotografin der Berlinale. 1972 wurde der damalige Berlinaledirektor Dr. Alfred Bauer auf die kleine, quirlige Fotografin aufmerksam und engagierte sie als offizielle Berlinale-Fotografin. Seither war sie in ihrem wahlweise blauen oder schwarzen Lederoutfit nicht mehr von der Berlinale wegzudenken.

Abseits ihrer Fotografenkarriere war sie im Laufe der Jahre auch in über 30 Filmen in kleinen Rollen zu sehen. Und auf der Berlinale 2008 lief die Dokumentation „Erika Rabau - Der Puck von Berlin“ über ihre Werken bei der Berlinale.

Ich selbst wurde bei meinem ersten Berlinale-Fotoeinsatz 2007 auf die Fotografin aufmerksam. Anfangs war ich noch verwundert, wer wohl diese Fotografin sei, die mit ihrer kleinen Kompaktkamera stets im letzten Moment zu den Fototerminen kam und sich in der ersten Reihe zu den Fotografen drängte, wo sie stets freundlich aufgenommen wurde. Auch auf dem Roten Teppich war sie natürlich eine auffällige Erscheinung, wenn sie ihren Lederrucksack an einer Leine hinter sich herzog. Bei jeder Pressekonferenz war ein eigener Platz speziell für sie reserviert. Voriges Jahr hatte ich im Berlinale-Palast sogar den Fotoplatz direkt neben ihr. Heuer war die mittlerweile schon zum Maskottchen der Berlinale gewordene Fotografin erstmals krankheitsbedingt nicht mehr auf der Berlinale. Die akkreditierten Fotografen schickten ihr noch ein Gruppenfoto mit Genesungswünschen ins Krankenhaus. Am 10. April 2016 ist Erika Rabau in Berlin verstorben. „Sie wird uns fehlen“ sagt Festivaldirektor Dieter Kosslick in der Presseaussendung, dem kann ich mich nur anschließen.