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Wer gewinnt die Oscars 2016?

Wer gewinnt die Oscars 2016?

Bis zur Oscarverleihung Ende Februar darf in unserem Forum nach Herzenslust über mögliche Preisträger spekuliert und diskutiert werden.
Viele Teilnehmer haben bei unserem Gewinnspiel schon einen Tipp abgegeben und so gibt es neben vielen anderen Oscarprognosen auch schon auf Uncut erste Favoriten. Nachdem aber laufend andere Filmpreise vergeben werden, kann sich da bis zum 28. Februar noch einiges ändern. Die Tipps können natürlich bis zum Beginn der Oscarverleihung noch beliebig oft geändert werden. Und auf besonderen Wunsch bieten wir euch hier ein Forum, in dem über die Oscars diskutiert und spekuiert werden darf.

Forum

  • 21. we can't live without cosmos

    diesen animierten kurzfilm (länge: 15 minuten) gibt's hier anzuschauen:
    https://www.yahoo.com/movies/watch-the-oscar-nominated-animat ed-short-we-cant-205728191.html
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    28.02.2016, 18:34 Uhr
  • update

    1. bester film
    frontrunner ist der bafta- und dga-sieger the revenant; allerdings wurde iñárritu (mit birdman) im vorjahr bei den baftas übergangen, bester film und beste regie gingen 2015 an boyhood – der bafta heuer gilt zu einem nicht unwesentlichen teil als „wiedergutmachung“. (btw: eine auszeichnung für the revenant als bester film und für iñárritu als regisseur wäre einzigartig in der 87-jährigen oscar-geschichte – noch nie hat einer beide best-picture- und regie-nominierungen in zwei aufeinander folgenden jahren gewonnen.)

    tipps? da sind sich nicht einmal die oscarologen einig – die konventionelle wahl wäre the revenant, dicht gefolgt von spotlight und the big short. in einer awards season mit so vielen überraschungen und wendungen wäre hier durchaus ein upset denkbar.

    2. beste regie
    george miller hat seinen vorsprung eingebüßt (nicht zuletzt wegen iñárritus/dicaprios/hardys erzählungen, mit wie vielen strapazen und opfern der dreh von the revenant verbunden war).
    klarer frontrunner: alejandro gonzález iñárritu, der bereits (als erster/einziger regisseur mit einem zweiten dga-gewinn in folge) geschichte geschrieben hat – sollte er wie erwartet gewinnen, wird er der dritte regisseur mit zwei regie-oscars in folge sein.

    3. bester hauptdarsteller
    leonardo dicaprio. ohne frage.

    4. beste hauptdarstellerin
    brie larson. eine tolle leistung in raum.

    5. bester nebendarsteller
    veteranen-oscar für den (wie vorhergesagt) razzie-redeemer-award-gewinner sylvester stallone.
    in einer für überraschungen anfälligen kategorie könnte ich mir (bei überwältigender sympathie für the revenant) sogar eine auszeichnung für tom hardy vorstellen – wahrscheinlich ist das allerdings nicht; genauso wenig wie der (früh prognostizierte) gewinn für mark rylance, den unterkühlten briten aus bridge of spies.

    6. beste nebendarstellerin
    alicia vikander ist die klare favoritin (nicht nur wegen der großen rolle in the danish girl, sondern für ihr heuriges „gesamtwerk“). kate winslet hat – sofern beide in derselben kategorie gegeneinander angetreten sind – noch nie gegen vikander gewonnen.

    7. bester animationsfilm
    alles steht kopf – nicht nur kritikerliebling, anomalisa ist zudem eine sehr spröde konkurrenz...

    8. beste kamera
    emmanuel „chivo“ lubezki für the revenant. zum dritten mal in folge...

    9. bestes adaptiertes drehbuch
    geht an: the big short.

    10. bestes original-drehbuch
    spotlight. alles steht kopf wird eh bester animationsfilm...

    11. bester fremdsprachiger film
    son of saul.

    12. beste ausstattung
    klarer favorit: mad max: fury road.

    13. bester tonschnitt (sound editing)
    bei den tonkategorien wird’s wieder haariger – als frontrunner gilt mad max: fury road, ein gewinn für the revenant wäre in beiden fällen aber ebenso denkbar (allerdings eher für sound mixing als für sound editing). eher unwahrscheinlich ist, dass star wars das rennen macht.

    14. bester ton (sound mixing)
    siehe tonschnitt – frontrunner mad max: fury road, dicht gefolgt von the revenant, star wars ist nur außenseiter.

    15. beste filmmusik
    ennio morricone. die passende gelegenheit, den altmeister – der bis dato nur einen ehrenoscar bekommen hat – noch für einen bestimmten film auszuzeichnen.

    16. bester film-song
    writing's on the wall wird nicht gewinnen (skyfall war leider um klassen besser), earned it wird die academy schon deshalb nicht auszeichnen, um den razzie-abräumer fifty shades of grey nicht als „oscar-preisträger“ in ihren annalen führen zu müssen, simple song #3 wird eine zu kleine fangemeinde haben – klarer favorit ist til it happens to you, der lady-gaga-song zur vergewaltigungs-doku the hunting ground: celebrity-faktor plus wichtiges thema plus viel, viel emotion. wer mir noch immer nicht glaubt, möge sich das video auf youtube anschauen.

    17. beste kostüme
    der traditionelle tipp wäre cinderella, doch branaghs märchenverfilmung hat bei weitem nicht so viel aufmerksamkeit und anklang gefunden wie erwartet – frontrunner ist mad max: fury road mit seinen an stammeskleidungen angelehnten fantasy-fetzerln (gewinner der fantasy-sparte der kostümbildner). denkbar (und wahrscheinlich eine „große überraschung“) wäre allerdings auch the danish girl (period-gewinner der kostümbildner), insbesondere da die kleidung eine essenzielle rolle in diesem mann-zu-frau-biopic spielt.

    als tipp also nur ein „dürfte gewinnen“: mad max: fury road.

    18. bester schnitt
    gewinner der cutter-gilde sind mad max: fury road (sparte drama) und the big short (komödie) – da bei den oscars üblicherweise die am aufwändigsten geschnittenen filme die nase vorn haben, wäre mad max: fury road erste wahl. abweichen würde ich nur bei einem tipp für the big short als best picture – das wäre dann der denkbare dritte oscar für the big short (bisher hat noch kein „bester film“ weniger als drei oscars gewonnen).

    voraussichtlicher gewinner: mad max: fury road.

    19. beste maske
    voraussichtlicher gewinner: mad max:fury road. allerdings: die madigen wunden in the revenant mit ihren verschiedenen stadien von entzündung bis heilung sind aufwändig und spekakulär – und könnten alle „sicheren“ prognosen über den haufen werfen.

    20. beste visuelle effekte
    da wird die prognose schwierig: gewinnen könnte sowohl star wars (hauptgewinner der gilde), der effekt-lastige mad max: fury road – oder aber the revenant, mit mehreren nebenpreisen der eigentliche überraschungssieger der gilde. und wenn man sich fragt, was am meisten im gedächtnis geblieben ist – der effektlastige mad max: fury road, der (ach so?) tolle kugelroboter aus star wars oder aber der realistische bärenangriff in the revenant – dann tippe ich persönlich auf den bären. weil viecher gewinnen immer... ;)

    tipp? würfelt, schaut in die sternderln oder lest im kaffeesatz – einer der drei wird gewinnen...

    21. bester animierter kurzfilm
    frontrunner ist disneys/pixars sanjay's super team, gefolgt vom kritiker-liebling world of tomorrow (mit einem ausgezeichneten drehbuch) und der anrührenden bear story – ein dreikampf zwischen emotion (sanjay; zusätzlich noch mit dem diversity-bonus für den culture clash), verstand und snob-appeal (world of tomorrow) und einem geschundenen bärenkind. ich hab das gefühl, sanjay's super team könnte dennoch die breiteste unterstützung finden und gehe mit dem favoriten.

    22. bester real-kurzfilm
    frontrunner ist ave maria, eine absurd-komische geschichte über den zusammenprall von nonnen mit schweigegelübde und redseligen juden zu beginn des sabbat, gefolgt von stutterer, der (individuellen) geschichte eines mannes, der beim ersten date in der realen welt versucht worte zu finden. der deutsch-österreichische beitrag alles wird gut des haneke-schülers vollrath wird wegen der schauspielerischen präsenz der kleinen hauptdarstellerin gelobt, ist aber trotzdem weit abgeschlagen und wird sich mit der nominierung begnügen müssen.

    mein tipp: ich setze auf den am wenigsten deprimierenden und gehe mit ave maria.

    23. bester dokumentarfilm
    hier wird’s wieder einfach: amy wird gewinnen – ein spannendes portrait einer außergewöhnlichen frau, das auch bei der academy anklang finden wird.

    24. bester dokumentarkurzfilm
    ...und hier muss man sich wieder die haare raufen: frontrunner ist body team 12, mit 12 minuten extrem kurz und eigentlich ohne aussage, gefolgt von claude lanzmann: spectres of the shoah – der name sagt schon alles: lanzmann, der schöpfer der berühmten doku-serie shoah... allerdings fragen sich manche, ob man wirklich 40 minuten lang einem alten mann zuhören will, der nur über das entstehen seiner serie spricht... the girl on the river: the price of forgiveness ähnelt nicht zufällig dem (vergleichsweise weniger guten) oscargekrönten saving face – die macher sind dieselben, und die frage ist, ob die academy sie mit einem zweiten oscar bedenken will... last day of freedom wird als rein animierter doku heuer keine chance zugesprochen, chau – beyond the lines ist krasser außenseiter. allerdings: überraschungen sind gerade in den kurzfilmkategorien immer möglich, und deshalb entscheide ich mich für chau, das agent-orange-opfer mit dem eisernen willen, sein leben selbständig als künstler zu meistern. ich denke, das könnte der academy durchaus gefallen – ein bissel geschichtsschuld abarbeiten und trotzdem mit einem guten gefühl das kino zu verlassen...

    mein tipp: claude lanzmann: spectres of the shoah – oder zieht euren bauch zurate.
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    28.02.2016, 12:48 Uhr
    • korrektur

      18. bester schnitt: es sollte heißen, seit 1952 (die größte schau der welt, 2 gewinne bei 5 nominierungen) hat kein bester film weniger als drei oscars abgeräumt...

      und 15. beste filmmusik: ennio morricone bekäme seinen ersten regulären oscar natürlich für tarantinos the hateful eight. sollte es noch jemanden geben, der das nicht weiß ;)
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      28.02.2016, 19:08 Uhr
  • Übertragung

    Weiß übrigens jemand ob in Graz irgendwo in einem Kino (oder Lokal) die Oscarverleihung übertragen wird? Nach Wien ins Gartenbaukino möcht ich jetzt auch nicht extra fahren.
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    26.02.2016, 19:51 Uhr
  • fragen über fragen

    super, vielen lieben dank für die diskussionsseite – ich hoffe, von den oscar-quizzern werden recht viele an den erörterungen der einzelnen kandidaten teilnehmen, aktives mitraten ist ja immer spannender als nur irgendwo ein kreuzerl zu machen! und ich muss gestehen, dass mir gerade die wahl der wichtigsten kategorien heuer besonders schwer fällt:

    1. bester film: ernst zu nehmende konkurrenten sind wohl nur the revenant (hier fehlt aber die wichtige script-nominierung – und ehrlich gesagt, die story ist mehr als bescheiden und eines besten films unwürdig), the big short und spotlight – letzterer behandelt ein wichtiges thema (pädophilie durch kirchenvertreter; aber nicht das allein: mitschuld trägt das gesamte gesellschaftliche umfeld, inklusive der lange untätigen presse), ist – trotz fehlender lead-acting-nominierungen – ein hochkarätig besetzter ensemblefilm mit emotionalem zugang, der gehörigen portion „gravitas“ und handwerklich tadellos. das problem: es fehlt ein bissel an epischer breite (verglichen mit den wuchtigen bildern von the revenant kommt spotlight ein bissel unscheinbar rüber) – oder auch am spaß, den ein film wie the big short (trotz des ernsten themas) beim zuschauen bereitet.

    mein tipp (vorerst) trotzdem noch: spotlight. sollte the big short seinen momentanen vorsprung durch den überraschenden gewinn des producers guild awards (eines wichtigen oscar-barometers) aber noch weiter ausbauen, werde ich wohl meine meinung revidieren.

    wie seht ihr das?

    2. beste regie: üblicherweise gehen bester film und beste regie hand in hand; trotzdem scheint mir heuer george miller (mad max: fury road) die einleuchtendere wahl zu sein – ein immenser technischer und logistischer aufwand, den man mal einmal bewältigen muss. siehe ang lees life of pi...
    wer auf the revenant (bester film) und iñárritu (regie) setzt: das gab's in der 87-jährigen oscar-geschichte noch nie, dass ein regisseur zweimal hintereinander beide hauptoscars abgeräumt hätte.

    3. die frage aller fragen: wird leo zum sechsten mal leer ausgehen? nun, heuer scheint ihm der oscar nimmer zu nehmen zu sein. weniger seiner schauspielerischen leistung wegen (stöhnen und ächzen kann bald einer), aber schon seiner ausdauer und der strapazen beim dreh wegen. und weil fassbender zu wenig kampagnisiert, zu wenig hände gedrückt und zuwenig babys geküsst hat. ja, für sein goldmanderl muss man schon einiges mitmachen...

    4./5./6.: als sichere bank als beste hauptdarstellerin gilt brie larson, bester nebendarsteller dürfte sly stallone werden, als beste „nebendarstellerin“ (obwohl redmayne an gewicht und screentime ebenbürtig) ist die heuer allseits präsente alicia vikander an rooney mara vorbeigezogen.
    mal sehen, ob sich da noch was ändert...?

    ich hoffe auf eine angeregte diskussion!
    :)))))
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    27.01.2016, 17:51 Uhr
    • Revenent

      Also „The Revenent“ würde ich auch nicht für einen Drehbuchoscar nominieren ;) Ansonsten fand ich den Film aber sehr gelungen und vor allem den Kameraoscar sollte der Film schon auf alle Fälle bekommen.
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      28.01.2016, 16:05 Uhr
    • the revenant

      ich würde mal sagen, die ästhetischen kategorien gehen an the revenant, die technischen beyond-the-line-kategorien an mad max: fury road. fragt sich nur, wer "bester film" wird...?
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      28.02.2016, 12:53 Uhr