Cannes 2015
Cannes 2015 - Tag 7

Cannes 2015 - Tag 7

Auftragskiller an der Croisette und eine zufällige Begegnung mit dem Direktor des österreichischen Filmmuseums Alexander Horwath
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von (LeanderCaine)
Es hat sich einiges geändert in Cannes. Die Kontrollen sind rigoroser geworden. Jetzt fährt man sogar schon beim Eingang ins Festivalzentrum mit dem Laser über den Strichcode des Presseausweises um überhaupt reingehen zu dürfen.

Erschrocken war ich heute als ich um 08:30 Uhr beim Film „Sicario“ von Denis Villeneuve keinen Einlass im „Grand Theatre Lumière“ (2.300 Sitzplätze) erhielt. Nur noch eine Person war vor mir – konnte das überhaupt möglich sein wieder Pech zu haben? Es waren noch einige andere hundert Zuschauer da, die ebenfalls mit mir warteten. Dann hörte ich nur noch die Worte: „Soixantieme“ und wir durften schon rübergehen. In diesem Saal gibt es Platz für 400 Zuschauer. Unsere Vorstellung begann um 9 Uhr. Was ich interessant finde, ist, dass zur beinahe gleichen Zeit 2.700 Leute erstmals den gleichen Film anschauten.

Was mir bestimmt ewig und positiv in Erinnerung bleiben wird, war ein kurzes Fachgespräch mit meinem prominenten Sitznachbarn Alexander Horwath, selbst Filmkritiker und gleichzeitig Direktor des österreichischen Filmmuseums, den ich hauptsächlich als Moderator bei den Oscarverleihungen für den ORF kenne. Nach meiner Begrüßung mit „Guten Morgen“ konnte er mich nicht zuordnen und fragte nach, woher wir uns kennen. Daraufhin meinte ich, dass wir uns noch gar nicht begegnet sind. Es folgte ein interessanter und sehr sympathischer Austausch zum Filmfestival und ein kurzes Resümee der gezeigten Filme in Cannes. Sein Favorit bis dato ist ganz eindeutig „Carol“ mit Cate Blanchett. Vielleicht schaffe ich es doch noch irgendwie den Film zu gucken …

Patrick startete mit dem französischen Wettbewerbsbeitrag „Marguerite et Julien“ in den Tag. Begeistert vom erstmaligen Besuch im „Grand Theatre Lumière“ war er auch von der historisch angehauchten Inzest-Tragödie durchwegs positiv überrascht. Sein zweiter Film in diesem größten Kinosaal von Cannes folgte mit „Sicario“ unmittelbar danach. Endlich konnten wir beide denselben Film sehen, was natürlich eine spannende Diskussion mit sich brachte. Sein Urteil fiel etwas positiver aus. Am Abend stand dann noch „The Chosen Ones“ auf Patricks Programm. Das mexikanische Drama lief in der Sektion Un Certain Regard. Ähnlich wie schon bei „Sicario“ stand auch hier die Grausamkeit der mexikanischen Mafia im Mittelpunkt. Diese wurde allerdings noch effektiver in Szene gesetzt, da sich die Gewalt eher auf psychologischer als auf visueller Ebene abspielt.

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