Cannes 2015
Cannes 2015 - Tag 5

Cannes 2015 - Tag 5

Der erste Tag des Uncut-Teams in Cannes verlief nicht ganz ohne Pannen.
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von (LeanderCaine)
Wie doch die Zeit verrinnt – seit meinem ersten Trip nach Cannes im Jahr 2007 ist beinahe ein Jahrzehnt vergangen. Es ist wahrhaft ein Privileg bei den Filmfestspielen von Cannes teilzunehmen, die heuer bereits zum 68. Mal die Welt mit den neuesten Filmen beglücken.

Noch in Graz habe ich mir den umjubelten „Mad Max: Fury Road“ angeschaut und schließe mich den Jubelrufen und der überaus positiven Weltkritik an. Das ist bestimmt kein anspruchsvoller Film geworden, aber im höchsten Masse unterhaltsam!

Gestern Abend haben Patrick und ich noch die Presse- bzw. Filmmarktakkreditierungen abgeholt und unser erstes Wunder erlebt. Zum ersten Mal konnte ich mit dem Presseausweis die Pressebox nicht öffnen. Der Grund war ein schlecht ausgedruckter Strichcode auf dem Ausweis, der aber auch zu den Pressevorführungen berechtigt. Zum Glück konnte dieser rasch und unbürokratisch ausgetauscht werden – ein Malheur ist kein Malheur, ein zweites aber eins zu viel ;-)

Was nicht so leicht zu korrigieren ist, sind spät ankommende Züge in Juan-les-Pins, die nach Cannes fahren. Nachdem dieser in der Früh eine knappe ¾ Stunde Verspätung hatte, konnte ich mir den bis dato bestbewerteten Film laut Screen „Son of Saul“ gleich abschminken. Aber „Carol“ zu Mittag geht sich sicher aus, da ich eine Stunde vorher mich in der Warteschlange angestellt habe. Erstmals bin ich aber nicht ins „Grand Théâtre Lumière“ reingekommen, da die Akkreditierungsfarbe „blau“ im Kastenwesen dieses Mal zu schlecht gerankt war. Apropos - im heutigen Hollywood-Reporter ist diesbezüglich ein toller Artikel mit der Überschrift „What the color of your badge says about you“ erschienen, der das so beschreibt: Mit „Gelb“ ist man in der Cannes-Unterklasse. Gleich darüber gibt es die Masse mit „Blau“, die sogenannte Arbeiterklasse. Danach gibt es „Rosa“, die Mittel-Klasse oder das kleine Bürgertum („petit bourgeoisie“). Wenn man zu dem 1 % gehört, die „Weiß“ bekommt, ist man König! Wie die Festivalorganisation entscheidet, ist ein Geheimnis. Aber Wichtigkeit und Größe eines Mediums, Frequenz und Publikationsmöglichkeiten werden bestimmt eine Rolle in diesem Kastenwesen spielen. Dass UNCUT im blauen Bereich zu findest ist, nehme weiterhin als Ehre wahr.

Alle guten Dinge sind drei – nach zwei Fehlversuchen folgte noch ein letzter Dritter für heute: Ich war doch so frech und wollte glatt „Das Märchen der Märchen“ in einem kleinen Saal im Filmmarkt anschauen. Da hat die zuständige Filmkoordinatorin gemeint, dass ich doch keine Zeit verlieren möge, weil da komme ich sicher nicht rein …

Morgen ist ein neuer Tag - und da sollte es doch endlich mit meiner ersten Filmbegutachtung 2015 klappen – wollen wir wetten?

Patrick hatte etwas mehr Glück. In beiden Filmen, die er sich angesehen hat, standen tote Musiker im Mittelpunkt. Beim Market-Screening „Ich bin tot, macht was draus“ handelt es sich um eine ebenso flotte wie gelungene belgische Komödie, über eine alternde Rockband, die die Asche ihres verstorbenen Sängers mit auf Tournee nehmen wollen. Der interessante Dokumentarfilm „Amy“ lief im Wettbewerbsprogramm außer Konkurrenz. Mit Hilfe von Archivmaterialien und Interviews zeichnet die britische Produktion den Aufstieg und Niedergang von Amy Winehouse nach.

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