Ich kann mich auch sehr gut an das Wettrennen „Tombstone“ und „Wyatt Earp“ erinnern, wo der erst genannte Film mit Kurt Russel am Box Office erfolgreicher war. Und das obwohl Kevin Costner seinerzeit am Zenit seiner Popularität war und es ihn unter 3 Kinostunden nicht zu geben schien. „Der mit dem Wolf tanzt“, „JFK“, „Postman“ und „Wyatt Earp“ verlangten nach geduldigem Sitzfleisch.
In beiden angeführten Duellen „Olympus“ gegen „White House“ und „Tombstone“ gegen „Wyatt Earp“ schien die First-Mover-Theorie für den Erfolg entscheidend zu sein.
Eine Ausnahme gab es dann doch – nämlich bei den Robin-Hood-Verfilmungen „Robin Hood - Ein Leben für Richard Löwenherz“ und „Robin Hood - König der Diebe“. In diesem Duell hatte aber der Kevin-Costner-Film die Nase eindeutig vorne. Erst kürzlich verkörperte Russel Crowe den Kämpfer für die Gerechtigkeit – und schon sind mehrere Neuverfilmungen angekündigt. Warum bloß?

Meine ganz einfache Interpretation lautet: Hollywood stimmt sich mit Studios und Drehbuchschreibern nicht ab – da kommt es einfach zu Überschneidungen. Aber mindestens gleich bedeutsam ist die Tatsache, dass man sich zutraut dem Publikum zwei Mal ein ähnliches Werk anbieten zu können. Einen Rückzieher gab diesbezüglich mit „Alexander“. Oliver Stone und Baz Luhrmann wollten den mazedonischen Feldherren ein Filmdenkmal bauen, aber nachdem Oliver Stone’s Werk als Totalschaden wahrgenommen wurde, dürften die Studios Baz Luhrmann den Stecker aus der Dose gezogen haben.
Das Phänomen des doppelten Kino(un)glücks erlebte ich kürzlich auch mit den Dokumentationen „The Go-Go Boys: The Inside Story of Cannon Films“ und „Electric Boogaloo“. Der erste Film wurde von den CANNON-Produzenten Menahem Golan und Yoram Globus nicht nur genehmigt, sondern sie standen auch für aktuelle Interviews zur Verfügung. Bei „Electric Boogaloo“ hielten sie sich zurück. Jetzt weiß ich warum – dieser Beitrag geht viel kritischer mit der „Erfolgsstory“ der zwei Produzentenlegenden um und bringt auch unangenehme Anekdoten ans Tageslicht.
Was glaubst Du sind die Gründe für das doppelte bzw. mehrfache Filmvergnügen?