Berlinale 2015 - Tag 2

Wenn Werner Herzog nach Berlin kommt, dann zieht er die Filmbegeisterten ins Kino wie die Motten das Licht. Wenn dann auch noch Nicole Kidman und James Franco mitspielen und in einer Nebenrolle sogar Robert Pattinson zu sehen ist, dann ist der Andrang sogar noch ein wenig stärker. Da macht es dann keinen so großen Unterschied, ob der Film auch wirklich gut ist oder nicht, denn „Königin der Wüste“, Werner Herzogs quasi-Hommage an „Lawrenz von Arabien“ fand höchst gemischten Anklang. Außerdem ist die neue Tonanlage im Berlinale Palast offenbar noch nicht ganz optimal eingestellt, denn zu Beginn der Pressevorführung gab es (zurecht) mehrere „Leiser!“-Rufe.

Da ging es dem iranischen Regisseur Jafar Pahani schon deutlich besser, denn er bekam für seinen experimentellen Film „Taxi Teheran“ lauten Beifall. Leider kann Pahani das nicht persönlich genießen, denn er hat auch in diesem Jahr wieder keine Ausreisegenehmigung aus dem Iran bekommen, obwohl er schon im Jahre 2006 einen Goldenen Bären bekommen hatte.

Charlotte Rampling war am Nachmittag an der Seite von Sir Tom Courtenay in „45 Years“ zu sehen und überzeugte als Ehefrau, die nach 45 Jahren an der Seite ihres Mannes mit der wieder aufflammenden Trauer um seine verstorbene frühere Freundin konfrontiert wird.

Marina hat für Euch außerdem im Panorama bzw. im Forum das Drama „Queen of Earth“ und die Krimi-Komödie „Love, Theft and Other Entanglements“ begutachtet.

In der Reihe „Berlinale-Special“ gab es zum Abend dann für mich auch noch mit „Breathe Umphefumlo“ eine Neuinterpretation der Puccini-Oper „La Bohème“ aus Südafrika zu erleben.