Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 40/2014

Neu im Kino: Woche 40/2014

Brandaktuell: Noch unerzählte Geschichten über Vampire, Ben Affleck, ein Männerparadies und kleine Menschen, die Ferien machen.
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von (patzwey)

Dracula Untold

Geschichten über Vampire sind ein über hundert Jahre lang allgegenwärtiges Kulturphänomen. Auch Filme, die den Vampir-Kultroman „Dracula“ von Bram Stoker zum Ausgang nehmen, gibt es – um es noch Milde auszudrücken – einige. Das neueste Erzeugnis dieser Art ist Gary Shores Debüt „Dracula Untold“, der die tatsächlich historische Geschichte von Vlad Tepes mit dem Mythos seiner Figur vermischt. So geht es in dem Film um nichts weniger als darum, wie Dracula zu dem Wesen geworden ist, dass ihm ein so reiches fiktionales Nachleben beschafft hat. Als Krieger muss der walachische Fürst Tepes Mitte des 15. Jahrhunderts einen Pakt mit dem Bösen eingehen, um seine Liebsten zu schützen. Wenn alle Geschichten bereits erzählt sind, kommen auch jene ins Kino, die man nie sehen wollte. Draculas Vergangenheit ist wohl gerade eine, die ihre Kraft daraus bezogen hat, immer nur angedeutet worden zu sein. Doch eine Origin Story kann natürlich auch interessant sein, wie das Kino in den letzten Jahrzehnten immer wieder gezeigt hat.

Gone Girl - Das perfekte Opfer

Nach dreijähriger Kino-Abstinenz meldet sich, der aus dem Musikvideobereich (The Hooters, Paula Abdul) stammende David Fincher nach seinem Netflix-Gastspiel (House of Cards) wieder auf der großen Leinwand zurück. Diesmal nimmt er Produktionsanleihen bei Hitchcock und verwandelt einen austauschbaren Roman/Thriller - den man bestenfalls bei Durchfall genießt - in einen Oscarcontender. Rosamunde Pike verschwindet und Ben Affleck ist als mordverdächtiger Ehemann vor allem eins: creepy.

Der kleine Nick macht Ferien

Der kleine Nick ist wieder zurück. Die in den 60er Jahren publizierte Kinderbuchserie „Le petit Nicolas“ von René Goscinny und Jean-Jacques Sempé erlebt nach dem Kinohit 2009 nun ihre Fortsetzung. Nick, seine Eltern und seine Oma fliehen aus dem hektischen Paris an den Strand, nur um zu erkennen, dass auch der Stress im vermeintlichen Urlaubsdomizil nicht Halt macht. Ein Kinderfilm, der jegliche romantische Vorstellung von Urlaub dekonstruiert. Das Individuum der Leistungsgesellschaft, selbst die kleinsten die in ihr dahinvegetieren, findet keinen Ort der Entspannung.

Männerhort

Drei Männer (Elyas M’Barek, Christoph Maria Herbst und Detlev Buck) flüchten vor ihren herrsch- und shoppingsüchtigen Frauen (u.a. Cosma Shiva Hagen, Lisa-Marie Potthoff) in den Keller, wo sie sich ein Männerparadies einrichten: mit großer Leinwand zum Fußball schauen, jeder Menge Bier und einer eigenen Grasplantage. Als der Hausmeister das „Männerhort“ entdeckt, müssen die Kerle plötzlich ganz schön um ihr Geheimnis bangen. Regie führte Franziska Meyer Price, die am Sektor der zwischenmenschlichen Komödien schon Erfahrung hat - etwa mit Serien wie „Berlin, Berlin“ oder „Doctor’s Diary“.

Jimmy's Hall

Mit „The Wind that Shakes the Barley“ feierte Ken Loach 2006 einen seiner größten Erfolge und konnte unter anderem die Goldene Palme in Cannes gewinnen. Und auch sein neuester Film startet mit dem irischen Unabhängigkeitskrieg. Doch die eigentliche Handlung ist nun in den 1930er Jahren angesiedelt, als ein junger Mann in seinem irischen Heimatdorf zum Missfallen der örtlichen Machthaber ein Tanzlokal eröffnet.

Hüter der Erinnerung - The Giver

Bei der Verfilmung des Jungendbuch-Bestsellers „Hüter der Erinnerung - The Giver“ kontrolliert Meryl Streep eine Gesellschaft, die ihrer Emotionen und Freiheiten beraubt wurde. Nun liegt die Zukunft in den Händen von Jeff Bridges und Brenton Thwaites.

P.S. vielen Dank an die tollen Ghostwriter Josko, Chris, Senad und Marlene
Der Autor
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patzwey

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