Caines Corner
Caines Corner: Unglaubliche Castingentscheidungen

Caines Corner: Unglaubliche Castingentscheidungen

Was wäre gewesen, wenn gecastete oder geplante Erstbesetzungen für bekannte Filmhits auch tatsächlich genommen worden wären...
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von (LeanderCaine)
Filme werden zum Leben erweckt, wenn man den Darstellern ihre Rollen abnimmt, sie aus irgendeinem Grund gerne anschaut oder einfach nur liebt. Deshalb ist der richtige Cast meist entscheidend, obwohl es immer heißt, dass mit einem guten Cast, aber einem schlechten Drehbuch nie ein guter Film entstehen kann. Ich persönlich glaube, dass beides Hand in Hand geht und die Besetzung der Rollen mindestens genauso wichtig wie das Drehbuch ist.

Wenn man in die Filmgeschichte zurückblickt, gab es durchaus krasse Ideen für die ursprüngliche Besetzung. Ich möchte ein dutzend Beispiele in Erinnerung rufen, welche Schauspieler für welche Rollen geplant waren und aus irgendeinem Grund nicht die Rolle antraten:

Burt Reynolds und Adam West als James Bond 007 in „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ - Amerikaner können nach der Selbsteinschätzung keinen englischen Agenten spielen.

Sylvester Stallone als Axel Foley in „Beverly Hills Cop“ - Sly war die Rolle zu komisch, deshalb entwickelte er „Die City Cobra“.

Sean Connery als Gandalf in „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ - Sean Connery konnte mit dem Drehbuch nichts anfangen.

John Travolta, Chevy Chase und Bill Murray als „Forrest Gump

Will Smith als Neo in „Matrix

Eric Stoltz als Marty McFly in „Zurück in die Zukunft“ - Einen Monat hatte man schon gedreht als man sich einig war, dass es das doch nicht war und holte Michael J. Fox an Bord, der gleichzeitig für die TV-Serie Family Ties verpflichtet war und nur begrenzt zur Verfügung stand.



O.J. Simpson als „Terminator

Tom Cruise als Tony Stark in „Iron Man

Robert Redford als Clark Kent in „Superman“ (1978)

Ernest Borgnine als „Der Pate

Tom Selleck als Indiana Jonse in „Indiana Jones: Jäger des verlorenen Schatzes“ – Der TV-Darsteller war die erste Wahl und war auch schon gecastet, musste aber aufgrund des MAGNUM-Drehplans absagen. Ein Drehbuchautorenstreik verschob jedoch den Terminplan, so dass Tom Selleck doch Zeit gehabt hätte …

and last but not least

Christopher Walken, sowie Nick Nolte, Al Pacino, Burt Reynolds, Richard Dreyfuss, Steve Martin, James Caan, Sylvester Stallone, Kurt Russel, James Woods, und Chevy Chase als Han Solo in „Krieg der Sterne: Episode IV - Eine neue Hoffnung“ – Drei Wochen vor den Dreharbeiten entschied sich George Lucas für den ehemaligen Tischler Harrison Ford.

Von den genannten Titeln hätte ich mir nur einen Film mit dem ursprünglichen Cast vorstellen können, nämlich Sean Connery als Gandalf. Du auch?
Der Autor
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LeanderCaine


Forum

  • something (completely) different

    ed burns, regisseur: "good filmmaking is 95% good casting." über den prozentsatz lässt sich zwar streiten, aber mit george raft in der bogart-rolle wäre CASABLANCA wohl... nicht CASABLANCA geworden. und wer kann sich heute cary grant oder henry fonda als protagonist in de sicas FAHRRADDIEBE vorstellen – oder grant als 007: da wäre JAMES BOND wohl eine eintagsfliege geblieben.
    jüngere beispiele: mel gibson oder antonio banderas als GLADIATOR, kristen stewart in SPIEGLEIN, SPIEGLEIN – und dafür lily collins in SNOWWHITE AND THE HUNTSMAN. den vogel schießt aber wohl tom "loki" hiddleston als THOR ab:

    https://movies.yahoo.com/blogs/yahoo-movies/tom-hiddleston-or iginal-thor-audition-tape-revealed-173301866.html

    "...but he wasn't thor": um jemand zu "sein", braucht's wohl einen widerhall der rolle in persönlichkeit und charakter des darstellers.
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    23.09.2014, 17:02 Uhr
  • Phantom Kommando 2

    Interessant ist auch die Produktionsgeschichte von STIRB LANGSAM bzw. wie Bruce Willis zur Rolle des John McClane kam. Fox wollte den Roman auf dem die Geschichte basiert bereits 1979 verfilmen. Die Hauptrolle sollte Frank Sinatra übernehmen, der 1968 bereits in THE DETECTIVE einen ähnlichen Charakter des selben Autors Roderick Thorp gespielt hat. Doch Sinatra hatte keine Lust die Rolle zu übernehmen und das Projekt wurde wieder verworfen.

    Ende der 80er hätte dann aus der Geschichte eigentlich der zweite Teil von PHANTOM KOMMANDO werden sollen. Und so schrieb PHANTOM KOMMANDO-Drehbuchautor Steven E. de Souza die einst für Sinatra angedachte Rolle Schwarzenegger auf den Leib. Doch Schwarzenegger lehnte ab, eine Fortsetzung zu drehen.

    Daher wollte man zunächst Sylvester Stallone, Burt Reynolds, Harrison Ford, Mel Gibson und Richard Gere für die Rolle des John McClane gewinnen. Doch da niemand Zeit bzw. Lust hatte, griff man schließlich auf den nicht gerade bekannten TV-Schauspieler Bruce Willis zurück.
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    14.06.2014, 17:06 Uhr
  • Erstaunlich ...

    ... wie groß der Einfluss der jeweiligen Schauspieler auf den Gesamteindruck ist, den man von einem Film bekommt und in Erinnerung behält. Ich denke auch, dass sowohl Drehbuch als auch Cast Hand in Hand gehen müssen - von der Regie ganz zu schweigen - damit ein guter Film herauskommt. Dazu braucht es nicht unbedingt die großen Stars, aber große Namen helfen natürlich bei der Werbung für den Film. Bei "Herr der Ringe" hatte ich mir schon einmal vorgestellt, wie sehr sich der Film insgesamt verändert hätte, wenn man Christopher Lee und Ian McKellen in ihren jeweiligen Rollen ausgewechselt hätte.
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    11.06.2014, 13:50 Uhr