Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 09/2014

Neu im Kino: Woche 09/2014

Der Tanz auf dem Vulkan und andere authentische oder animierte Zeitreisen bilden die Neustarts dieser Kinowoche.
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von (T.W.)
Pompeii
„Resident Evil“-Macher Paul W.S. Anderson bringt mithilfe Asche und Feuer fliegender 3D-Effekte seine Version der großen Naturkatastrophe, die in die Geschichtsbücher einging, auf die Leinwand: der Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 n. Chr., welcher die antike Stadt Pompeji komplett verschüttete. Game of Thrones-Feschak Kit Harington, der offenbar ein Faible für historische Stoffe hat, spielt darin den Gladiatorensklaven Milo, der sich ausgerechnet vor der Kulisse des brodelnden Vulkans in ein hübsches Mädchen verlieben und dieses natürlich retten muss. Erzählerisch ist der Faden hier merklich dünn, wer jedoch visuelle Effekte und schnörkellose Actionszenen bei Mister Anderson schätzt, dürfte mit dem Katastrophenspektakel „Pompeii“ gut bedient sein.

Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman
Als Regisseur Rob Minkoff vor gut 20 Jahren den „König der Löwen“ drehte, entstand ein wahres Zeichentrickjuwel für Jung und Alt. Heutzutage schmückt die Dreamworks/20th Century Fox Liaison mit Animationsfilmen der Marke Quantität vor Qualität den Kinomarkt. Im aktuellen Schabernack dürfen die skurrilen Titelhelden in Form des hochintelligenten Hundes Mr. Peabody und dessen menschlichen Adoptivsohn Sherman quer durch die Geschichte reisen, um allerhand historischen Persönlichkeiten zu begegnen. Diese Zeitreise-Odyssee mag zwar aufregender sein als ein verstaubter Geschichtsunterricht, aber mehr als triviale Unterhaltung verspricht schon der Trailer mit Zitaten wie „entscheidend ist was hinten rauskommt“ nicht. Maximal für sehr kleine Kinobesucher geeignet.

Jack Ryan: Shadow Recruit
Kenneth Brannagh, der sein Talent mit etlichen Shakespeare-Adaptionen gekonnt unter Beweis gestellt hat, wendet sich nach seinem „Thor“-Regieausflug nun dem Actiongenre zu: im Mittelpunkt des Agententhriller-Reboots steht die Figur Jack Ryan (Chris Pine), ein CIA-Analyst, der im Lauf der Handlung seinen Schreibtischjob in New York gegen einen Außendienstposten in Moskau tauschen muss, um die Welt vor einem Wirtschaftsterroristen zu bewahren. Mit dabei sind ein sichtlich gealterter Kevin Costner als Ryans Mentor, Keira Knightley als optischer Aufputz sowie Brannagh höchstpersönlich als böser Oligarch.
Ob das fünfte Kinoabenteuer des Romanhelden an diverse Vorgänger-Verfilmungen („Jagd auf Roter Oktober, Die Stunde der Patrioten, Das Kartell, Der Anschlag“) heranreicht?

Sonstiges

Als „Philomena“ macht sich Grande Dame Judy Dench sich auf die Suche nach ihrem Sohn, der vor über 50 Jahren zur Adoption freigegeben wurde. Die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte wurde von Stephen Frears („Die Queen“) bewegend und feinfühlig in Szene gesetzt.

Eine ebenfalls wahre Geschichte erzählt die Biographie „Jappeloup - Eine Legende“, nämlich die von Pierre Durand und seinem berühmten Springpferd Jappeloup, die es trotz zahlreicher Rückschläge bis zu den Olympischen Spielen schafften. Für Pferdefans ein Muss!

Die heimische Doku „Unendlich jetzt“ von Roman Pachernegg stellt das alltägliche Zeitempfinden in Frage. Gestern war, morgen kommt – aber eine Erkenntnis kann es laut dem Filmemacher nur im Jetzt geben. Ein Film, der eine unendliche Geschichte zu erzählen versucht.
Die Autorin
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T.W.

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