Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 03/2014

Neu im Kino: Woche 03/2014

Von Wölfen und Menschen: verfilmte Autobiographien über verbotene Sklaverei und kriminelle Finanzgeschäfte sowie Aufzeichnungen über befohlene Tötungen führen uns in dieser Kinowoche eindringlich menschliche Abgründe vor Augen.
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von (T.W.)
12 Years a Slave
Der afro-amerikanische Geigenspieler und Familienvater Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) wird 1841, nur wenige Jahre vor der Abschaffung der Sklaverei, als freier Mann in die Südstaaten verschleppt und landet auf der Baumwollplantage eines sadistischen Farmers (Michael Fassbender). Northup hat diese unfassbaren Erlebnisse aufgeschrieben und seine später erschienene, gleichnamige Autobiographie lieferte die Vorlage für dieses packende Historienepos, unter der Regie von Steve McQueen („Shame“). Bei den Golden Globes als „Bestes Filmdrama“ ausgezeichnet, darf man eine intensiv-berührende und nachdenklich-stimmende Inszenierung erwarten.

The Wolf of Wall Street
Martin Scorseses dreistündiger Finanzsatire-Marathon über Aufstieg und Fall des betrügerischen und maßlosen Börsenmaklers Jordan Belfort ließ Kritiker ob seines hohen Unterhaltungswerts durchwegs positiv gestimmt und heimste Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio erst kürzlich für seine Darstellung den Golden Globe als „Bester Schauspieler“ (in der Kategorie Musical/Komödie) ein. Die in den Achtzigern angesiedelte Geschichte hat der echte Wolf der Wall Street alias Belfort in seiner eigenen Biographie, welche als Drehbuchvorlage diente, niedergeschrieben: Geständnisse über Geldgier, Sex und Drogen, die ab morgen dekadent auf der Leinwand zur Schau getragen werden.

Das radikal Böse
Stefan Ruzowitzky, der 2008 den Oscar für sein Holocaust-Drama „Die Fälscher“ bekam, erforscht in seinem neuen Film nun dokumentarisch die Abgründe der menschlichen Seele. Ausgehend von historischen Tagebüchern, Gerichtsprotokollen, Gutachten und Briefen aus dem zweiten Weltkrieg ergründet der Filmemacher die beängstigende Tatsache, wie normale Menschen zu Massenmördern wurden und versucht gleichzeitig Erklärungsmuster von Forschern und Psychologen dafür zu liefern. Die Suche nach den Ursachen des Bösen wirft vor allem eine beklemmende Frage auf: Können Menschen aus ihrer eigenen Geschichte wirklich etwas lernen?

Sonstiges

Weiters starten diese Woche österreichweit in den Kinos die kauzige Komödie „Nicht mein Tag“ von Peter Thorwarth, in der Moritz Bleibtreu einen Gelegenheitsbankräuber mimt, dem mit einem Bankangestellten als Geisel allerlei Absurditäten auf der Flucht passieren.

Aller guten Dinge sind drei - in der Familienkomödie „Fünf Freunde 3“ von Mike Marzuk erleben die fünf Freunde diesmal in Thailand ihr bisher aufregendstes Abenteuer rund um einen mysteriösen Piratenschatz.

Das slowenische Debütdrama „Class Enemy - Klassenfeind“ von Rok Bicek erzählt von den Machtkämpfen eines strengen Deutschlehrers mit seiner Klasse, nachdem eine Schülerin Selbstmord begangen hat.

Schlussendlich zeigt uns die Schweizer Doku „Die Reise zum sichersten Ort der Erde“ von Edgar Hagen die vergebliche Suche nach einem sicheren Endlager für Tonnen von Atommüll, das bis heute jedoch nicht existiert.
Die Autorin
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T.W.

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