Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 37

Neu im Kino: Woche 37

Wie sich Alt-, Indie- und britische Comedystars zum Affen machen.
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von (Josko)
The World's End
Wenn man noch nie von der „Three Flavours Cornetto Trilogy“ gehört hat, dann wird es hiermit höchste Zeit. Das sind nämlich jene drei, von Edgar Wright inszenierten Filme mit Simon Pegg und Nick Frost in den Hauptrollen (um nur die wichtigsten Akteure zu nennen), die jeweils ein Genre mit ihrem brutalen und einzigartigen britischen Humor verquicken. Darunter der Zombie-Film „Shaun of the Dead“, das Buddy-Cop-Movie „Hot Fuzz“ und schließlich der Science-Fiction-Streifen „The World‘s End“. Die Trilogie hat deswegen ihren Namen, da in den Filmen jeweils ein anderes Cornetto-Eis wiederzufinden ist.
Wie der Titel schon verrät, geht es in „The World‘s End“ um nichts weniger als den kurz bevorstehenden Weltuntergang, der von Alien-Robotern hervorgerufen werden soll. Am Anfang der Erzählung steht allerdings, ein unschuldiges Zusammenkommen ehemaliger Schulkollegen. 20 Jahre nach ihrem letzten Schultag wollen diese nämlich eine legendäre Sauftour absolvieren: in ihrer Heimatstadt soll in jedem der zwölf Lokale auf zumindest ein Bier gegangen werden. Bald merken die Saufkumpanen jedoch, dass sich die Mitmenschen dort noch seltsamer verhalten, als sonst.
Das Ende dieser Trilogie, auf die alle (zumindest die Filmgeeks unter uns) noch Jahre später zurückschauer werden, sollte man nicht im Kino verpassen!

R.E.D. 2
Nachdem bereits der erste Teil rund um die extrem gefährlichen Pensionisten (R.E.D. steht für Retired, Extremely Dangerous) aus dem Jahre 2010 an der Kinokasse Erfolge einfahren konnte, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Comicverfilmung eine Fortsetzung erhält. Wieder mit von der Partie sind die Altstars Bruce Willis, John Malkovich und Helen Mirren; neu dabei sind Anthony Hopkins oder Catherine Zeta-Jones.
Hopkins gibt den Bösewicht Bailey, einen irren Wissenschaftler, der dabei ist, eine atomare Waffe, die bei Flugzeugkontrolle nicht erkannt wird, herzustellen. Ex-CIA-Agent Frank (Willis), Ex-MI:6-Agentin Victoria (Mirren) und Ex-LSD-Konsument Marvin (Malkovich, der bereits im ersten Teil eine wundervoll verrückte Leistung darbot) liefern sich eine globale Hetzjagd – inklusive Stopps in Paris und London – mit eben jenem.
R.E.D. 2 soll dem ersten Teil um nicht nachstehen – im Gegenteil: die Witze sollen noch markanter und die Action noch wuchtiger sein. Einem Kinobesuch mit reichlich Popcorn steht hierbei nichts im Wege.

Frances Ha
Noah Baumbach, Co-Drehbuchautor von Wes Andersons „Die Tiefseetaucher“ und „Der fantastische Mr. Fox“ bringt nach „Greenberg“ mit „Frances Ha“ einen Schwarzweiß-Film in die Kinos. Seine Lebensgefährtin, Indie-Liebling Greta Gerwig, spielt diesmal nicht nur die Hauptrolle, sondern schrieb auch am Drehbuch mit.
Das schwarzweiße New York lässt unweigerlich an Woody Allens „Manhattan“ oder einige Filme Jim Jarmuschs erinnern, was nicht unbedingt die schlechtesten Referenzen wären. In „Frances Ha“ geht es um die 27-jährige Frances (Gerwig), die weder eine wirkliche Wohnung noch einen wirklichen Job hat und von einem Traum in den nächsten stolpert. Tänzerin wäre sie gerne, was sich allerdings nicht als allzu leichtes Unterfangen darstellt. Mit ihrem Liebesleben und der Beziehung zu ihren Eltern könnte es auch rosiger aussehen, aber Frances scheint es leicht zu nehmen und lässt sich mitunter auch einmal ein paar Tage in Paris nieder.
Mit „Frances Ha“ könnte Baumbauch wieder ein exzellentes Generationenabbild und ein wirklich witziges Werk gelungen sein. Den Film kann man sich nicht nur ob der schönen schwarzweißen Bilder im Kino zu Gemüte führen!

Sonstiges

Mit „Da geht noch was“ startet in ganz Österreich noch ein deutsche Tragikomödie rund um eine Großfamilie unter einem Dach. Mit von der Partie sind Florian David Fitz und Henry Hübchen.

Weiters läuft die Dokumentation „Die Alpen - Unsere Berge von Oben“, die mit wunderschönen Bildern aufwarten kann, an.

Für Fans – und wohl auch nur für solche – der Boyband „One Direction“ (ich glaube, es ist keine Schande, von dieser noch nie etwas gehört zu haben) startet der Konzert-/Musik-Dokumentar-Film „One Direction: This Is Us“. Zum Wohle der österreichischen Kinosäle hoffe ich auf ein nicht vergleichbar euphorisiertes Publikum, wie in hier in Kragujevac (Serbien): https://www.facebook.com/photo.php?v=10201652935152430

In Wien und nächste Woche auch in Graz läuft mit „Talea“ der Langfilm-Erstling von Haneke-Schülerin Katharina Mückstein an. Dabei geht es um die 14-jährige Jasmin (Sophie Stockinger) die trotz ihrer liebevollen Pflegeeltern auf der Suche nach ihrer biologischen Mutter Eva (Nina Proll) ist und sie schließlich auch findet...

Nur in Graz startet die rumänische Dokumentation „Off the Beaten Track - Abseits aller Pfade“. Und nun auch mit Verspätung in Graz läuft „{movie: 7197:url}“, ein ungarisches Drama rund um eine ermordete Roma-Familie.
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Josko

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