Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 34

Neu im Kino: Woche 34

Komödien (mit Action- sowie Tragik-Präfix) bestimmen die dieswöchigen Kinostarts
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von (Josko)
Pain & Gain
Bei uns verbinden viele Menschen mit der Bezeichnung „Hollywoodfilm“ etwas Negatives, etwas nicht dem europäischen Kunstverständnis Angemessenes. Dabei geht es meistens um Actionfilme die hauptsächlich auf ihre Schauwerte fokussiert sind, chauvinistisch amerikanischen Patriotismus propagieren (u.a. die USA als Weltpolizei inszenieren) und denen eine patriarchale Struktur zugrunde liegt, die sich oft durch einen machohaften männlichen Protagonisten äußert. Freilich liegt auf der Hand (und das sollte wohl auch dem letzten Polemiker klar sein), dass dies nur auf einen kleinen Prozentsatz des amerikanischen Populärkinos zutrifft. Regisseur Michael Bay („Armageddon“, „Pearl Harbor“, „Transformers“) allerdings ist der Inbegriff dieses „Hollywoodkinos“. Bevor es für diesen zum weiteren Ausschlachten der Hasbro-Spielzeugreihe geht (der vierte Teil der „Transformers“ soll 2014 in die Kinos kommen), bringt er mit „Pain & Gain“ noch ein kleineres Projekt (und 26 Millionen Dollar sind für Bay ein wirklich geringes Budget!) in die Kinos.
Darin geht es um drei Bodybuilder und Fitnesscoaches – gespielt von Mark Wahlberg, Dwayne Johnson und Anthony Mackie – die vorhaben, einen ihrer reichen Kunden (Tony Shalhoub) zu kidnappen. Obwohl sie sich äußerst ungeschickt anstellen, bringen sie es tatsächlich fertig, Geld von ihm zu erpressen. Doch auch dessen Vermögen ist schnell aufgebraucht...
„Pain & Gain“ ist vielleicht nicht unbedingt besser, aber auf jeden Fall sympathischer als so mancher Michael Bay Film. Und wie so oft ist er bestimmt – zumindest zum Teil – unterhaltsam.

Feuchtgebiete
Manche Bücher gelten als unverfilmbar und viele Filme werden der Vorlage nicht gerecht. Sowieso ist das Buch immer besser als der Film (was auch immer das heißen soll, denn medienübergreifende Qualitätszuschreibungen sind ohnehin immer zu hinterfragen). „Feuchtgebiete“ wäre ein Beispiel, bei welchem der Film – um das Buch wahrhaftig auf die Leinwand zu bringen – wohl auf pornographische Darstellungen zurückgreifen müsste. Das macht der Film selbstverständlich nicht, dafür soll er allerdings (noch) plumper daherkommen als seine Vorlage. Die Hauptrolle spielt die sympathische Schweizerin Carla Juri.

Magnifica Presenza
Der türkisch-italienische Regisseur Ferzan Özpetek bringt diese Woche eine Tragikomödie mit äußerst lustiger Prämisse in die österreichischen Kinos. In „Magnifica presenza“ geht es um den 28-jährigen Pietro, einen Bäcker und Möchtegern-Schauspieler, der seine Wohnung mit sieben weiteren Erwachsenen und einem Kind teilt – doch diese sind keine Menschen, sondern „nur“ Geister. Durch die Beschäftigung mit ihnen, wendet sich sein Leben schön langsam zum Guten...
Womöglich ein Geheimtipp für einen netten Kinoabend.

Sonstiges

Weiters startet in ganz Österreich das japanische Drama „Like Someone in Love“, das von einer jungen Prostituierten in Tokio und ihrer Beziehung zu einem alten Mann bzw. einem ihrer Kunden handelt.
Auch die Dokumentation „Unter Menschen“ kann ab dieser Woche in ganz Österreich bewundert werden. Darin geht es um 40 Schimpansen, die früher als Versuchstiere in einem Labor fungierten und nun in einem stillgelegten Safaripark leben.
Nur in Wien startet die philippinische Komödie „The Woman in the Septic Tank“.
Der Autor
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Josko

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