Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 20

Neu im Kino: Woche 20

Die europaweite Eröffnung eines Filmfestivals, ein Remake eines Genreklassikers und ein 3D-Animationsspektakel bereichern das heimische Kinoprogramm
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von (patzwey)
Der große Gatsby
Der diesjährige Eröffnungsfilm von Cannes passt wie die Faust aufs Auge: Denn sowohl in Baz Luhrmanns („Moulin Rouge“) optisch wunderbarer 3D-Erzählung, als auch beim renommiertesten Filmfestival der Welt, geht es in erster Linie um Glanz und Glamour der Oberschicht - jedoch nicht ohne Schattenseiten. Dennoch ist es für einen Eröffnungsfilm (mit Leonardo Di Caprio, Tobey Maguire und Carey Mulligan) eher ungewöhnlich, dass er teilweise zeitgleich mit der Premiere in Cannes auch in vielen anderen europäischen Kinos startet (und in den USA bereits seit längeren läuft).

Evil Dead
Ganze 32 Jahre ist es her, als eine Gruppe Jugendlicher in ein verlassenes Häuschen im Wald fuhr, um dort ein paar gemütliche Tage zu verbringen. Doch es kam bekanntlich anders und dank des berühmt-berüchtigen Necronomicons wurde unabsichtlich einer der grausamsten Dämonen der Filmgeschichte erweckt. Was einst Sam Raimi zu Kultstatus verhalf, wird nun in einem von ihm (und Bruce Campbell) produzierten Remake wieder neu aufgerollt. Und ob man es glaubt oder nicht: das Remake eines Regieneulings aus Uruguay (bisher hatte er nur einen im Internet verbreiteten Kurzfilm gedreht, auf den Raimi aufmerksam wurde) soll noch brutaler, und kompromissloser sein, als das Original. Wobei dieses ja immerhin beispielsweise in Deutschland noch immer auf dem Index steht. Auch die sowieso kaum vorhandene Handlung soll nicht schlechter geworden sein. Aber natürlich dürfen auch jene überzeichneten Elemente nicht fehlen, die die „Tanz der Teufel“-Reihe auszeichnen. Und somit gibt es auch in „Evil Dead“ anno 2013 vergewaltigende Bäume und eine Motorsäge zu bewundern.

Epic - Verborgenes Königreich
Im Jahre 1987 gründete Chris Wedge das kleine Animationsstudio „Blue Sky“. Doch dauerte es bis zum Jahr 2002, bis das Studio mit dem Kassenschlager „Ice Age“ den großen Durchbruch schaffte. Nach den ebenso erfolgreichen „Robots" und "Rio" erscheint nun das neueste Animationsspektakel: „Epic“ (Christoph Waltz spricht sowohl im Original, als auch in der deutschen Synchronfassung die Rolle des Bösewichts). Darin geht es in spektakulärer Art und Weise um winzige elfenähnliche Wesen, die im Wald gegen das Böse kämpfen. Und da menschliche Hilfe in Fantasiewelten immer gut ankommt, wird kurzerhand ein Mädchen geschrumpft und in die 3D-Schlacht geworfen.

Eine Dame in Paris
1962 feierte Jeanne Moreau in Francois Truffauts Filmklassiker „Jules et Jim“ in der Rolle der unberechenbaren Catherine ihren größten Leinwanderfolg. Nun ist die mittlerweile 85-Jährige in der französisch/belgisch/estischen Tragikkomödie „Une Estonienne à Paris“ zu sehen. Und dieser Originaltitel, der nichts anderes als "Eine Estin in Paris" bedeutet, verrät auch bereits viel mehr über die Handlung als es der eingedeutschte tut: Eine Estin entflieht ihrem tristen Alltag und geht nach Paris, wo ihr die alte Dame Frida (Moreau) die schönen Seiten des Lebens zeigt.

Sonstiges

In der französischen Komödie „Ein freudiges Ereignis“ gerät das scheinbare perfekte Leben von Nico und Babs völlig aus den Fugen, nachdem sich ihr Kinderwunsch erfüllt. Außerdem starten verspätet nun auch endlich zwei Filme des offiziellen Berlinale Wettbewerbs 2012 in Österreich: Zum Einen das philippinische Geiseldrama „Captive“ von Brillante Mendoza, in dem Isabelle Huppert die Hauptrolle spielt. Zum Anderen startet auch der von Minimalismus geprägte indonesische „Postcards from the Zoo - Die Nacht der Giraffe“. Letzterer ist allerdings nur in Wien zu sehen. Ebenso nur in Wien ist das bulgarische Drama „Avé“ zu sehen. Des Weiteren startet der amerikanische Dokumentarfilm „Blank City“ jetzt auch in Graz.
Der Autor
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patzwey

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