Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 17

Neu im Kino: Woche 17

Von international erfolgreichen Festivalfilmen, einer erfolgreichen Horrorkomödie und unerwarteten Nebenwirkungen.
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von (patzwey)
Side Effects
Eine Nebenwirkung des anscheinend grenzenlosen Talents von Steven Soderbergh ist, dass gefühlt alle sechs Monate ein qualitativ hochwertiger Film in die Kinos kommt. Kein Wunder, dass der erst 40-jährige Regisseur, der auch immer wieder selbst die Kamera bedient, bei so viel Arbeit auch immer wieder laut ans Aufhören denkt. Als Zeitpunkt dafür hat er das Festival gewählt auf dem mit dem Gewinn der goldenen Palme 1989 seine Karriere begann. Nun soll dieses Jahr in Cannes sein letzter Film zu sehen sein (wers glaubt...). Bereits im Februar dieses Jahres war Soderbergh mit seinem Vorletzten Film „Side Effects“ auf der Berlinale 2013 im offiziellen Wettbewerb zu Gast. Und auch wenn es nicht für eine Auszeichnung reichte, kann sich dieser überdurchschnittlich intelligente und sehr verwinkelte Thriller rund um medikamentöse Nebenwirkungen und Verschwörungen durchaus sehen lassen. Nicht zuletzt auch aufgrund des tollen Casts rund um Jude Law, Rooney Mara und Catherine Zeta-Jones.

Scary Movie 5
Eine Nebenwirkung von Horrorfilmen ist seit geraumer Zeit, dass sie in regelmäßigen Abständen in den Scary-Movie-Filmen verwurstet und durch den Kakao gezogen werden. Im mittlerweile fünften Ableger der Reihe sind unter anderem „Mama“, „Paranormal Activity“ und „Tanz der Teufel“ an der Reihe. Diesmal lässt Kultregisseur David Zucker, der bei den vorigen beiden Teilen die Regie übernahm, einem unbekanntem Regisseur den Vortritt und wirkt nur mehr als Produzent und Autor mit - zusammen mit Pat Proft, der neben „Police Academy“ auch die meisten anderen Filme des Kulttrios Zucker/Abrahams/Zucker mitschrieb. Neu ist auch, dass Anna Faris alias Cindy Campbell nicht mehr mit von der Partie ist - dafür aber Charlie Sheen, Lindsey Lohan und andere prominente Nebendarsteller.

Winterdieb
Wieder findet ein Wettbewerbsfilm der Berlinale 2012 in die österreichischen Kinos: „Winterdieb“ ist der stark erzählte zweite Spielfilm der schweizer Regisseurin Ursula Meier, in dem der 12-jährige Simon in einen Skigebiet reiche Touristen bestehlen muss, um seinen Lebensunterhalt und den seiner älteren Schwester finanzieren zu können. Der Film bekam auf der Berlinale eine lobende Erwähnung der Jury.

Pieta
Dass Regisseure Künstler sind, die ihre Depressionen auf wunderbare Art und Weise in Filmen verarbeiten können, hat nicht zuletzt Lars von Trier mit „Antichrist“ und „Melancholia“ bewiesen. Auch der südkoreanische Regisseur Kim-ki Duk litt an der langwierigen Krankheit und zog sich für drei Jahre in die Berge zurück. Und sein ebenso düsteres wie verstörendes Comeback, bei dem er die Geschichte eines grausamen Schuldeneintreibers erzählt, brachte ihm auf Anhieb den goldenen Löwen in Venedig ein. Vorerst ist der Film aber nur in Wien zu sehen.

Violeta Parra
Nachdem der starke „No!“ für den Auslandsoscar nominiert war und „Gloria“ 2013 auf der Berlinale Begeisterungsstürme auslöste, macht nun der nächste chilenische Film auf sich aufmerksam. Dieses stark an gesellschaftliche und politische Ereignisse gekoppelte Biopic über die chilenische Musikerin Violeta Parra konnte beispielsweise beim Sundance Filmfestival einen Preis abstauben.

Sonstiges

Heute bin ich blond“ ist eine Gradwanderung zwischen Drama und Komödie und erzählt das Schicksal der 21-jährigen Sophie die unerwartet an Krebs erkrankt. Ein Schicksalsschlag muss auch im deutschen Drama „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ verarbeitet werden: hier stirbt nämlich eine junge Mutter und lässt Ehemann und Tochter zurück. Der österreichische Film „Blutsbrüder teilen alles“ erzählt hingegen die Geschichte zweier 13-jähriger Buben, die während des 2. Weltkriegs nach Tschechien kommen und dort ihre Pubertät durchleben.

Im Dokumentarfilm „Jäger des Augenblicks“ begleitet ein Filmemachertrio den Freikletterer Stefan Glowacz bei seinem Versuch einen sagenumwobenen Berg in Lateinamerika zu erklimmen. Nur in Graz startet hingegen die argentinische Liebesgeschichte „Un amor - Eine Liebe fürs Leben“.
Der Autor
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patzwey

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