Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 13

Neu im Kino: Woche 13

Traumpärchen? Von Menschen, die die Welt retten, ungleichen Paaren und Beziehungsproblemen.
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von (Josko)
G.I. Joe - Die Abrechnung
Nach dem ersten Teil „G.I. Joe: Geheimakte Cobra“ im Jahre 2009, folgt hiermit der zweite Realspielfilm zu den Hasbro-Kultfiguren. Im Mittelpunkt stehen die Elite-Spezialisten Duke (Channing Tatum) und Roadblock (Dwayne Johnson), dessen Einheit unter Beschuss steht. Die terroristische Organisation Cobra (gegen die es bereits im ersten Teil ging) hat das Weiße Haus infiltriert, indem der Präsident durch ihren Anführer, der mittels Nanomite-Technologie dessen Gestalt angenommen hat, ausgetauscht wurde. Anschließend wurden die G.I Joes zu Staatsfeinden deklariert.
Schon 2012 hätte der Film veröffentlicht werden sollen, doch dem Testvorführpublikum war die Rolle von Channing Tatum zu klein. So gab es einen Re-Shoot und man darf davon erwarten, dass nun genügend typische Actionbuddy-Neckereien im fertigen Film zu sehen sein werden. Weiters ist bei diesem High-Budget-Trash-Spektakel Bruce Willis mit von der Partie, der den für die Spezialeinheit namensgebenden Charakter spielt.
Neben Transformers gibt es also nun ein weiteres Franchise aufgebaut rund um Hasbro-Actionfiguren. Von „G.I. Joe - Die Abrechnung“ darf man sich auf jeden Fall auch eine hauptsächlich auf den Schauwert der Action bedachten Film erwarten, doch mit einer gewissen, nicht zu unterschätzenden, Self-Consciousness. Auf eine gewisse Weise fehlt „Transformers“ – zumal den Fortsetzungen – das Augenzwinkern, dass das, was auf der Leinwand stattfindet, nicht allzu ernst zu nehmen ist. Ein Bewusstsein, dass es – meiner Ansicht nach – bei einem Film, der auf Actionspielzeug für Kinder basiert, braucht. Vielmehr aber versteift sich eben das Transformers-Franchise darauf, mit nach Glaubwürdigkeit lechzenden hochglanzpolierten Actionsequenzen die weltpolizeiliche Tätigkeit des US-Militärs (bzw. der USA überhaupt) zu propagieren. Gerade die militärischen G.I. Joes scheinen auch dafür prädestiniert zu sein, jedoch umschiffen sie dies scheinbar geschickt.

Voll abgezockt
Sandy (Jason Bateman), Familienvater aus Denver, wird festgenommen – er soll einen Barkeeper in Florida geschlagen und anschließend nicht zum Gerichtstermin erschienen sein. Doch auf der Polizeistation wird bald klar: es war nicht Sandy, der dies getan hat, sondern Diana (Melissa McCarthy), die seine Identität übernommen und obendrein auch noch all seine Kreditkarten und Bankkonten überzogen hat. Die Denver Polizei lässt Sandy zwar frei, behauptet aber nichts weiteres für ihn tun zu können, solange nicht auch Diana auch in Denver auftauchen würde. So macht sich der naive Sandy höchstpersönlich auf die Suche nach seinem betrügerischen Gegenpart, was eine abenteuerreiche Reise zwischen Verfolgungsjagden, Drogenbossen und möglicherweise dem Beginn einer wunderbaren Freundschaft darstellen wird.
Regisseur Seth Gorden ist kein Freund des subtilen Humors. Diesmal stellt er Jason Bateman und Melissa McCarthy nebeneinander, die schon an ihrer äußerlichen Erscheinung einen extremen Gegensatz darstellen. Sein Film „Kill the Boss“ war eine der besten Komödien des Jahres 2009, diesmal könnte er aber übers Ziel hinausgeschossen sein.

Take This Waltz
Möchtegern-Schriftstellerin Margot ist mit Ehemann und Kochbuch-Autor Lou (Seth Rogen) eigentlich glücklich verheiratet. Doch als der Nachbar Daniel in ihr Leben tritt, geht ihr dieser nicht mehr aus dem Kopf und es beginnen die Bedenken.
Nicht wie so oft sonst, geht es also hier nicht darum, ob es eine wackelige Beziehung wert ist, sie aufrecht zu erhalten. Die Ehe zwischen Margot und Lou könnte fast besser nicht sein – doch auch eine solche ist nicht vor der Verlockungen von außen gefeit.
Die bereits für drei Oscars nominierte Michelle Williams spielt die Wankende, Seth Rogen, in seiner wohl ersten ernsten Rolle, den Beständigen und Luke Kirby, den Störfaktor. So bleibt abschließend diese Gefühlsstudie mit nur wenig Bedenken zu empfehlen.

Formentera
Nina (Sabine Timoteo) und Ben (Thure Lindhardt) sind seit vielen Jahren ein Paar und haben eine gemeinsame Tochter. Der erste Urlaub ohne Kind führt sie zur spanischen Insel Formentera. Doch die viele plötzliche Freizeit hat auch ihre Tücken und so stellt sich die Frage ob in den Jahren ihres Elternseins irgendwas verloren gegangen sei.
Versuchte sich Ann-Kristin Reyels im Jahr 2007 mit ihrem ersten Film „Jagdhunde“ (u.a. mit Josef Hader) noch am Tragikomödien-Fach, ist in „Formentera“ ernsterer Tobak tonangebend. Man kann also überrascht sein.

Sonstiges

Weiters läuft in ganz Österreich die Literaturverfilmung „Mitternachtskinder“ an, in der es um zwei Buben geht, die in der selben Nacht in einem Spital in Bombay geboren und vertauscht worden sind. Der eine wächst schließlich in Wohlstand, der andere als Straßenkind auf.
Nun auch in Graz läuft die belgisch-französische Tragikomödie „Kill Me Please“. Nur in Graz hingegen startet die bereits auf DVD veröffentlichte Dokumentation „For the Next 7 Generations“.
Der Autor
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Josko

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