Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 12

Neu im Kino: Woche 12

Der Frühling ist da! Da kriechen die Steinzeitmenschen aus den Höhlen und amerikanische Teeniestars lassen die Hüllen fallen.
von (Jones)
Die Croods
Nicolas Cage ist für seine legendären Wutausbrüche in Filmen wie „Vampire´s Kiss“ oder in Werner Herzogs Version von „Bad Lieutenant“ bekannt. In der englischsprachigen Version des Animationsabenteuers „The Croods“ darf er seine prähistorischen Anfälle endlich als Oberhaupt einer Steinzeitfamilie ausleben. Nach ihren Erfolgen mit den Animationsknallern wie Shrek 1-4 oder Madagaskar 1-3 wenden sich DreamWorks Animation nun den Anfängen der Menschlichen Evolution zu.
Im Mittelpunkt steht die Titelgebende Steinzeitfamilie „Die Croods“, die mit ihrem engstirnigen Oberhaupt (deutsche Stimme Uwe Ochsenknecht) und dem neugierigen Teenager Eep ein bisschen an die Kultfamilie von „Fred Feuerstein“ erinnert. Doch im Vergleich zu ihren Zeitgenossen müssen die Croods ihre sichere Höhle verlassen und sich in eine knallbunte, prähistorische Computerwelt stürzten. Chris Sanders (Drachenzähmen leicht gemacht) und Kirk De Miccos neuster Streich verspricht nicht nur einen Mordsspaß für Groß und Klein, sondern ist gleichzeitig die perfekte Antwort auf Steinzeitabenteuer wie „Ice Age“ und Co.

Spring Breakers
Gerade erst ist die Disney-Version vom Zauberer von Oz mit James Franco in der Hauptrolle im Kino gestartet, schon ist das Multitalent in einer Independent-Produktion zu sehen. Im Teenie-Gangsterfilm von Kultautor Harmony Korine träumen die Teeniestars Vanessa Hudgens (Hannah Montana) und Selena Gomez (High School Musical) davon zusammen mit tausend anderer Jugendlichen Springbreak zu feiern. Doch, woher das Geld nehmen? Kurzer Hand rauben die vier Strandhäschen ein Restaurant aus und stürzen sich ins Partyleben. Dort werden sie vom Drogendealer Alien (James Franco) entdeckt, der sie zu seinem persönlichen Kampfschwadron à la Pussy Riot engagieren will. Trotz Skandalpotential bleibt Korines knallbunter Trashfilm über Vergnügungssucht, Gewalt und Drogen sehr an der Oberfläche und kommt kaum über die amerikanischen Ideale wie Körperkult und Waffenwahn hinaus.

Ostwind - Zusammen sind wir frei
Im Vergleich zu den wilden Teenagern in „Spring Breakers“ wirkt die Heldin dieses deutschen Familienfilms geradezu wohlerzogen. Doch wie ihre Gangsterkolleginnen träumt auch Mika von einem Urlaub im Feriencamp. Stattdessen muss sie ihre Ferien auf dem Gestüt ihrer Großmutter verbringen. Wie langweilig! Doch dann entdeckt die einsame Heldin ihre Verbindung zu Pferden. Besonders hat es ihr ein schwarzer Hengst mit Namen Ostwind angetan. Auf einmal packt die Pferdeflüsterin der Ehrgeiz und sie startet das Unterfangen in vier Wochen reiten zu lernen. Trotz oberflächlichem Drehbuch ein netter Pferdefilm außerhalb aller Pferdefleischskandale.

Der Nächste, bitte!
Spätestens seit „Willkommen bei den Sch´tis“ und „Ziemlich beste Freunde“ haben Komödien in der französischen Kinolandschaft Hochkonjunktur. Im neuesten Streifen der „Ziemlich bester Freunde“-Macher sollen es nun ein ehemaliger Pantomime und Diane Kruger richten. Auf Isabels Familie liegt ein Fluch: Die erste Ehe geht irgendwie immer schief. Also auf nach Dänemark und den erst Besten heiraten, damit die zweite Ehe mit dem Traummann ein Erfolg wird. Den überrumpelten Bräutigam spielt Frankreichs Comedy-Star Dany Boon, der seine vermeintliche Traumfrau auf eine Weltreise entführt. Mal sehen, ob Diane Kruger mit ihrem komischen Kollegen mithalten kann.

Ein MordsTeam
Auch die zweite französische Komödie diese Woche schwimmt im Fahrwasser von „Ziemlich beste Freunde“. In David Charhons unterhaltsamen Action-Krimi spielt Darsteller Omar Sy einen etwas vertölpelten Cop, der seinem steifen Kollegen François (Laurent Lafitte) das Leben schwer macht. Mit unverkennbaren „Beverly Hills Cop“ und „Zwei stahlharte Profis“-Zitaten begeben sich die zwei ungleichen Partner mit ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden auf Verbrecherjagd. Ob der Streifen trotz „Axel Foley-Jingle“ mit seinen Vorbildern mithalten kann, bleibt abzuwarten.

Sonstiges

Für alle, die im Frühling lieber die Welt entdecken, startet diese Woche der Dokumentarfilm über den Bau der Sagrada Familia in Barcelona. In „Sagrada“ begibt sich Stefan Haupt auf die Spuren des Jahrhundertprojekts. Außerdem startet diese Woche das sehr persönliche Porträt von David Sieveking „Vergiss mein nicht“ über seine demenzkranke Mutter.
Alle kleinen Kinobesucher können sich auf eine gelungene Zeichentrickverfilmung von Tomi Ungerers Kinderbuchklassiker „Der Mondmann“ freuen.
Vorerst nur in Wien startet diese Woche der ebenfalls sehr persönliche Dokumentarfilm „Maria muss packen“ von Filip Antoni Malinowski über seine polnischen Großeltern.
Nur in Graz ist dafür ab heute Julia Loktevs Film „Loneliest Planet“ über ein verliebtes Pärchen auf einer Reise durch den Kaukasus zu sehen. Außerdem startet hier nun mit etwas Verspätung auch Mike Newells Adaption von Charles Dickends Roman „Große Erwartungen“.
Der Autor
Jones

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