Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 11

Neu im Kino: Woche 11

Alte Menschen, junge Menschen und große Erwartungen.
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von (patzwey)
Jack and the Giants
Ein jugendlicher Held muss hoch in den Wolken eine Prinzessin aus den Fängen von bösartigen Riesen befreien und ganz nebenbei auch noch erwachsen werden. Soviel zur Handlung des 195 Millionen teuren Warner-Megaprojekts, dem nun ein ähnliches finanzielles Fiasko wie Disneys „John Carter“ im Vorjahr droht. Gescheitert ist man dabei unter anderem an der Frage, ob die recht freie Märchenadaption von „Hans und die Bohnenranke“ nun als Kinderfilm oder Erwachsenen-Fantasyspektakel vermarktet werden soll. Zudem hat man den Starttermin des 3D-Abenteuers von Bryan Singer aufgrund zu starker Konkurrenz von Sommer 2012 auf das Frühjahr 2013 verschoben – und nun hat der Film zumindest in den USA gegen „Die fantastische Welt von Oz“ das Nachsehen. Dennoch darf man von dem märchenhaften Abenteuer ebenso gut gemachte, wie spektakuläre Unterhaltung erwarten.

Hitchcock
Ein genialer alter Mann spielt einen anderen genialen alten Mann: Als diese Nachricht die Runden machte, glaubten nicht wenige, dass Anthony Hopkins mit seiner Hitchcock-Interpretation zumindest zum engeren Kreis der Oscaranwärter zählen würde. Doch es kam anders und das Porträt, das sich mit der Beziehung des Meisterregisseurs zu seiner Frau Alma (Hellen Mirren), sowie der schwierigen Produktionsgeschichte von „Psycho“ beschäftigt, bekam nicht gerade überschwengliche Kritiken – was allerdings nicht zwangsläufig heißen muss, dass es sich beim Spielfilmdebüt von Regisseur Sacha Gervasi um einen schlechten Film handelt.

Paradies: Hoffnung
Nur zwei Tage nachdem der dritte Teil von Ulrich Seidls Paradies-Trilogie die Diagonale eröffnen durfte, startet er bereits österreichweit in den Kinos. In Mittelpunkt von Seidls Aufmerksamkeit steht nunmer ein Diätcamp für übergewichtige Jugendliche. Und wie man auch schon auf der diesjährigen Berlinale sehen konnte, ist auch der Titel des von Kritikern gelobten Films kein Zufall: denn für Seidl-Verhältnisse ist dieser gar nicht so trist wie man vielleicht vermuten könnte und strahlt sogar etwas Hoffnung aus.

Immer Ärger mit 40
Dass nicht nur junge und alte Menschen mit Problemen zu kämpfen haben, hat der mittlerweile fast schon zum Kultregisseur avanzierte Judd Apatow („Beim ersten Mal“, „Wie das Leben so spielt“) bereits mit „Jungfrau (40), männlich, sucht...“ gezeigt. Und so porträtiert er auch in „Immer Ärger mit 40“ ein Pärchen, das zwei völlig verschiedene Zugangsweisen zum Älterwerden hat. Denn während Pete (gespielt von Paul Rudd, der zuletzt auf der Berlinale in „Prince Avalanche“ glänzte) mit Würde altert, kann Debbie sich einfach nicht an die neue Situation gewöhnen. Und gewöhnen muss man sich als Zuseher auch erst einmal an den für eine Hollywood-Komödie untypisch stark verästelten Stil, der unzählige Handlungsstränge und Nebencharaktere (Jason Segel, Megan Fox, etc) ins Spiel bringt und diese dann auch noch über weite Strecken improvisieren lässt.

Song for Marion
Die Ausgangssituation dieser britischen Seniorenkomödie ist ähnlich wie bei „Immer Ärger mit 40“: Ein Pärchen altert zwar zusammen aber nicht auf die gleiche Art und Weise. Jedoch sind die lebensfrohe Marion und der ständig zweifelnde Arthur dann doch ein Stückchen älter als die Protagonisten in Apadows Film. Und somit heißt das stärkste Problem nicht Midlifecrises, sondern Krebs.

Rubinrot
Seit „Twilight“ vergeht gefühltermaßen kaum eine Woche, in der nicht eine neue Teenie-Fantasy-Geschichte über die heimischen Leinwände flimmert. In dieser deutschen Produktion entdeckt nunmehr ein gut aussehende Held seine Fähigkeit zum Zeitreisen und muss sich obendrein auch noch mit großen Liebesgefühlen herumschlagen.

Sonstiges

Die österreichisch/argentinische Co-Produktion „Boxeo Constitución“ zeigt das Schicksal zweier junger Boxer, die mit Hilfe des Sports aus ihrem perspektivenlosen Viertel in Buenos Aires ausbrechen möchten. Außerdem startet in Wien, St.Pölten, Linz und Innsbruck der schweizer Kinderfilm „Clara und das Geheimnis der Bären“.
Der Autor
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