Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 10

Neu im Kino: Woche 10

Von Alles- und Nichts-Könnern. Die österreichischen Kinostarts und ihre (un)talentierten Protagonisten.
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von (Josko)
Die fantastische Welt von Oz
James Franco kann alles. Er hat den Master of Fine Arts und befindet sich momentan im PhD-Programm der Yale-Universität. Er ist Maler und Roman-Autor und neben den unzähligen Filmen, in denen er mitspielt, ist zumindest jedes zweite Jahr ein Kracher aus den verschiedensten Genres dabei (2011: „Planet der Affen: Prevolution“, 2010: „127 Hours“, 2008: „Milk“ und „Pineapple Express“, etc.). Diesmal tut er sich wieder mit Regisseur Sam Raimi zusammen und bringt die Vorgeschichte zu „Der Zauberer von Oz“ auf die Leinwand. Damit reiht sich „Die fantastische Welt von Oz“ in eine Liste von Filmen, wie „Alice im Wunderland“ von Tim Burton und „Küss den Frosch“ ein, die gleichzeitig ein Remake und Sequel oder Prequel zu einem Märchen bzw. einer fantastischen Geschichte sind.
Für manche waren Raimis „Spider-Man“-Filme zu infantil und verspielt - auf „Oz“ müsste dies aber wie die Faust aus Auge passen!

Shootout - Keine Gnade
Sylvester Stallone kann eines. Den Actionhelden spielen. In den 80ern zählten Österreichs Lieblings-Export Arnold Schwarzenegger und er zu den größten Stars Hollywoods. Ersterer lieferte vor kurzem mit „The Last Stand“ ein mehr als solides Hauptrollen-Comeback, was an den Kinokassen aber leider floppte. „Shootout - Keine Gnade“, jener Film in dem Stallone nun in den österreichischen Kinos sein Image des harten Kerls wieder aufleben lässt, erlitt am Box Office in den USA dasselbe Schicksal. Die Inszenierung übernahm Kult-Regisseur Walter Hill, der bereits für Filme wie „Red Heat“, „The Driver“ oder den gnadenlos unterschätzten „The Warriors“ zuständig war. Bleibt zu Erhaltung dieses zwar überhöhten aber nicht gleichgültigen Genres zu hoffen, dass „Shootout - Keine Gnade“ vom österreichischen Publikum nicht auch links liegen gelassen wird...

Ghost Movie
Marlon Wayans kann nichts. 2000 gelang ihm mit „Scary Movie“ (Drehbuch und eine der Hauptrollen) zwar ein Film, der zum Zeitgeist passte und die damals aktuellen Teenie-Slasher gehörig aufs Kreuz nahm. Seither allerdings folgt ein künstlerischer (aber scheinbar nicht finanzieller) Misserfolg nach dem anderen. So schrieb er die Drehbücher zu „Scary Movie 2“, „White Chicks“, „Little Man“ oder „Dance Flick“. Mit „Ghost Movie“ wird nun das Found Footage-Horror-Genre auf die Schippe genommen, doch auch hierbei kann man davon ausgehen, dass dies bei weitem nicht so gut gelingt, wie bei dem heute ohnehin auch schon nicht mehr so lustig wirkenden ersten Teil der „Scary Movie“-Reihe...

Sonstiges

Außerdem startet diese Woche eine Vielzahl von weiteren Filmen:
Die portugiesisch-schweizerische Bestseller-Verfilmung „Nachtzug nach Lissabon“ handelt von einem frustrierten schweizer Lehrer (Jeremy Irons), dessen Leben sich durch ein Buch und eine Zugfahrt nach Portugal ändert...

Kitsch auf mittelmäßigem Niveau bringt der US-amerikanische „Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht“. Darin verliebt sich Julianne Hough („Footloose“, „Rock of Ages“) in den Witwer und liebevollen Vater zweier Kinder Josh Duhamel (ORF1-Spätseher könnten ihn möglicherweise von der Serie „Las Vegas“, andere aus dem „Transformers“-Franchise kennen). Doch plötzlich wird sie von der Vergangenheit eingeholt...

Wenn „Natural Born Killers“ auf britischen Humor trifft, dann kommt „Sightseers“ heraus. Dabei trifft das Mauerblümchen Tina auf Ungustl Chris und irgendwie funkt‘s. Der folgende Wohnwagen-Liebesurlaub hinterlässt blutige Spuren...
In der österreichisch-spanischen Dokumentation „Martas Koffer“ geht es um das Thema der häuslichen Gewalt - aus Opfer- sowie Tätersicht.

Und eine weitere österreichische Doku steht ins Haus. Marko Doringers „Nägel mit Köpfen“ lässt uns am Leben von vier Paaren und ihrer wichtigen Lebensentscheidungen teilhaben.

Weiters: ein Pflichttermin für Grazer! Nächste Woche Dienstag startet das wohl wichtigste Festival des österreichischen Films - die Diagonale. Bis 17. März präsentiert das Filmfestival „eine Filmauswahl, die das österreichische Kino in seinen vielfältigen künstlerischen Ausdrucksweisen vorstellen“. Eröffnet wird mit Ulrich Seidls letzen Teil seiner Paradies-Trilogie „Paradies: Hoffnung“.
Der Autor
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Josko

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