Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 8

Neu im Kino: Woche 8

Gerade rechtzeitig vor der großen Oscarparty, stellen sich noch ein paar heiße Siegesanwärter vor.
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von (patzwey)
Les Misérables
Egal ob Jackman, Crowe, Hathaway, Seyfried, Baron Cohen oder Bonham-Carter: Alle singen selbst und anscheinend gar nicht so miserabel, wie es der Filmtitel vermuten lässt. Und da das von Tom Hooper („The King's Speach“) dirigierte Starensemble seine Sache gar so gut macht, darf sich die Musicaladaption von Victor Hugos Erfolgsroman (der ja immerhin zu den bedeutendsten und besten Werken der französischen Literaturgeschichte zählt) über gleich acht Oscarnominierungen freuen. Während Anne Hathaway als Frontrunnerin für die beste Nebendarstellerin gilt, hat Hugh Jackman in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ mit Daniel Day-Lewis allerdings eine harte Nuss zu knacken.

The Master
Apropos Daniel Day-Lewis. Der bekam ja seinen letzten Oscar für die Hauptrolle im großartigen „There Will Be Blood” - natürlich unter der Regie von Paul Thomas Anderson. Und eben jener Regisseur, der trotz weniger Filme wohl zu den Besten seines Faches zählt, kann nun zwei weiteren außergewöhnlichen Schauspielern (Joaquin Phoenix, Philip Seymour Hoffman) und einer Schauspielerin (Amy Adams) zu Oscarehren helfen. Und nicht zuletzt Philip Seymour Hoffman gilt immerhin als der härteste Konkurrent von Christoph Waltz im Rennen um das Männchen aus Gold. Mit „The Master“ verfilmt P.T. Anderson jedenfalls die Geschichte eines Vietnam-Veteranen, der erst durch eine Sekte und ihren charismatischen Führer wieder im Alltag halt findet. Parallelen zu einer anderen realen pseudoreligiösen Bewegung und deren Begründer L. Ron Hubbert sind dabei wohl nicht ganz zufällig.

Warm Bodies
Auch wenn Vampire derzeit vom popkulturellen Siegestreppchen nur schwer zu verdrängen sind, darf man nicht vergessen, dass es auch noch andere Untote gibt: Nämlich Zombies. Und wenn Vampire das Recht auf Liebe haben, darf man dieses Recht wohl auch für die Romero-Untoten einfordern. Daher verliebt sich ein Zombie-Schönling „unsterblich“ in ein attraktives lebendiges Mädchen. Obendrein steht hinter dem Konzept, das stark an „Twilight“ erinnert, immerhin mit Summit Entertainment auch die selbe Produktionsfirma. Dennoch dürften sich die beiden Filme stilistisch etwas unterscheiden, denn Kritiker bescheinigen dem neuen Film von Jonathan Levine („50/50”) einstimmig für eine romantische Komödie zu eklig und für einen Zombiefilm zu romantisch zu sein. Klingt auf jeden Fall nach einem spannenden Genremix.

Hannah Arendt
Hannah Arendt galt als eine der führenden jüdischen Intellektuellen und war eine der wichtigsten politischen Theoretikerinnen des 20. Jahrhunderts. Doch ihre Schriften zum Eichmann-Prozess lösten 1961 einen weltweiten Skandal aus. Mit der Fassbinder-Entdeckung Barbara Sukowa in der Hauptrolle widmet sich die Regisseurin Margarethe von Trotta nun dem Leben (oder besser gesagt den Jahren 1960-1964) dieser ebenso großen wie umstrittenen Denkerin.


Sonstiges

Wenige Tage vor dem vielleicht größten Triumph in der Karriere von Michael Haneke, gibt es in einigen ausgesuchten Kinos den Dokumentarfilm „Michael H. profession: director“ über den österreichischen Erfolgsregisseur zu sehen. Des Weiteren starten diese Woche der schwedische Film „Der Hypnotiseur“ und das türkische Drama „The Butterfly's Dream - Kelebegin Rüyasi“ in dem einen oder anderen österreichischen Kino.
Der Autor
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patzwey

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