Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht 2
Die Saga rund um die hilflose bleiche mittlerweile erwachsene Bella, die, im wahrsten Sinne des Wortes, „unsterblich“ in den mächtigen noch bleicheren Vampir Edward verliebt ist, geht in die fünfte und letzte Runde. Neo-Vampir Bella und Edward erfreuen sich darin eigentlich an ihrer Jungfamilie. Doch der mächtigste Vampir-Clan Volturi sieht in deren Halbmensch/Halbvampir-Kind Renesmee (bleibt zu hoffen, dass „Twilight“-Fans an diesem Namen nicht Geschmack finden) eine Gefahr.
Eine große Schlacht steht bevor... Wie in den anderen Teilen sind aber bestimmt auch elendslange Liebesdialoge zwischen den beiden Protagonisten obligat. Neben einer nicht für fünf Filme ausreichenden Story, zeichnet sich die „Twilight“-Saga nämlich dadurch aus, Sequenzen völlig verquer zu pacen: Szenen in denen schon alles gesagt scheint, werden bis in die Unerträglichkeit in die Länge gezogen; andere handlungstragende Elemente können sich, ob ihrer beschleunigten Darstellung, nicht entfalten.
Unverständlich aber doch sind die kreativen Beteiligten allesamt gar nicht einmal so untalentiert. So wurden die „Twilight“-Filme von unterschiedlichsten Regisseuren wie Catherine Hardwicke („Dreizehn“), Chris Weitz („About a Boy - Oder: Der Tag der toten Ente“), David Slade („30 Days of Night“) und Bill Condon („Dreamgirls“) gedreht. Auch die Hauptdarsteller konnten ihr schauspielerisches Vermögen anderweitig schon besser zur Geltung bringen – vor allem Robert Pattinson. Zum Beispiel in „Wasser für die Elefanten“ konnte dieser, an der Seite von (Achtung Österreichbezug!) Christoph Waltz, mit seiner Darstellung überzeugen.
Cold Blood - Kein Ausweg. Keine Gnade.
Ethan Hawke, der noch in „Before Sunset“ in Wien umherschlenderte, spielt im neuem Horrorhit „Sinister“ die Hauptrolle. Die Geschichte ist bekannt: Schriftsteller Ellison Oswalt (Hawke) zieht, um seiner Kreativität einen Anstoß zu geben, mit seiner Frau und den beiden Kindern in ein Haus um. Seinen Familienmitgliedern allerdings hat er nicht erzählt, dass dieses Haus erst vor kurzem Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens gewesen ist. Und scheinbar sind nicht nur alte Super-8-Aufnahmen von den Vormietern im Haus verblieben..
Im Horrorfilm geht es schon lange nicht mehr um die inhaltliche Innovation – vielmehr allerdings um die ästhetische. „Sinister“ schafft es durch eine in Unsicherheit wiegende Inszenierung und einer toll gestalteten Soundscape furchteinflößend und interessant zugleich zu wirken.
Sinister
Bei diesem „Hollywoodfilm“ ist nun tatsächlich ein augenscheinlicher Österreichbezug vorhanden. Regisseur Stefan Ruzowitzky konnte schließlich, nach dem Oscar-Erfolg mit „Die Fälscher“ im Jahre 2008, einen US-amerikanisch produzierten Film anleiten. 2001 versuchte es dieser allerdings schon einmal in internationale Filmgefilde vorzudringen, doch scheiterte mit „Die Männer Ihrer Majestät“ kläglich. „Ruzo“ hat aber schon bewiesen, dass „Die Fälscher“ kein Zufall war, sondern dass er in verschiedenen Richtungen gute Genre-Filme drehen kann. Von „Die Siebtelbauern“, einem am Land angesiedelten Drama, über „Anatomie“, einem Teenie-Slasher, bis hin zum Kinderfilm „Hexe Lilli“ – allesamt souverän in Szene gesetzt.
Mit „Cold Blood“ kommt nun ein knallharter Thriller in die Kinos. Die beiden Verbrecher-Geschwister Addison (Eric Bana) und Lisa (Olivia Wilde), die sogar einen Polizisten auf dem Gewissen haben sollen, versuchen über die kanadische Grenze aus den USA zu flüchten. Im kalten schneebedeckten Michigan wird die Flucht zu einem Kampf um Leben und Tod.
Love Is All You Need
Die international besetzte dänische Liebeskomödie von Oscarpreisträgerin Susanne Bier startet für die Protagonistin Ida (Trine Dyrholm) nicht gerade leicht. Gerade nachdem sie ihre letzte Chemotherapie durchgestanden und den Brustkrebs besiegt hat, ertappt sie ihren Ehemann Leif (Kim Bodnia) in flagranti mit einer anderen Frau. Zur Hochzeit ihrer Tochter Astrid in Italien fliegt sie getrennt von ihrem Noch-Ehemann und kollidiert am Flughafen mit dem nächsten unausstehlichen Mann – einem reichen Angeber namens Philip (Pierce Brosnan). Dieser ist, wie sich herausstellen wird, dann auch noch der Vater von Astrids Bräutigam. Na diese Hochzeit kann ja heiter werden, oder ist Philip doch nicht so ungustiös?!
Der Film hat das Potential zur leichten Unterhaltung, aber doch auf einem gewissen Niveau. Pierce Brosnan, der noch kürzlich für einen Lebensmittelhändler, dessen größter Standort Österreich ist, geworben hat, trägt auch bestimmt seinen Teil dazu bei.
Das Pferd auf dem Balkon
Der Österreichische Kinderfilm „Das Pferd auf dem Balkon“ handelt von Mika, einem kleinen Bub mit Asperger-Syndrom. Einst sieht dieser bei einem Nachbarn am Balkon tatsächlich ein Pferd, mit welchem er sich schließlich auch anfreundet. Dessen Besitzer Sascha (Andreas Kiendl), der eigentlich ganz gut zu Mikas Mutter Lara (Nora Tschirner) passen könnte, hat allerdings Schulden bei den wildesten Typen. Das Tier soll ihm als Rennpferd Geld bringen, doch auch das klappt nicht so recht. Schon bald findet Mika durch einen Zufall heraus, dass er vorhersagen kann, auf welche Zahl beim Roulette die Kugel als nächstes zum Liegen kommt, doch ob das der Schlüssel zum Erfolg ist?
Ein lustiger Film, mit ernstem Kern, den sich bestimmt die gesamte Familie zu Gemüte führen kann.
Die Lebenden
Als die Berliner Studentin Sita (Anna Fischer) zum Geburtstag ihres heiß geliebten Opas (Hanns Schuschnig) nach Wien fährt, verändert sich die Sicht auf die Vergangenheit ihrer Familie schlagartig. Auf einem alten Foto aus den 30er-Jahren entdeckt sie ihren Großvater in einer SS-Uniform. Bald nach der Feierlichkeit erleidet ihr Opa einen Schlaganfall – so kann sie ihn nicht mehr damit konfrontieren und beginnt dann in seinen alten Unterlagen zu forschen...
Im neuen Film von Barabara Albert begibt sich die Protagonisten auf die Spurensuche ihres familiären Stammbaums, um damit eigentlich auch herauszufinden, wer sie selbst ist.
23. November 2012, 09:05 Uhr
Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 47
Österreich im Kino. Die aktuellen Kinostarts mit mal größerem, mal kleinerem Österreichbezug.
von
Josko Boschitz (Josko)