Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 43

Neu im Kino: Woche 43

In opulenten 3D- und Kostümfilmen bevölkern diese Woche Roboter, Monster und zwei gegensätzliche Wissenschaftler die Leinwand.
von (Jones)
Die Schöne und das Biest, Tim und Struppi, Dick und Doof, Tarzan und Jane, Bonnie und Clyde…wer kennt sie nicht, die berühmtesten Duos der Filmgeschichte. Neben Liebespaaren gehören ungewöhnliche Pärchen zum gern verwendeten Stilmittel vieler Hollywoodautoren. Kein Wunder, basieren doch die meisten Blockbuster auf dem Prinzip des Dualismus. Was wäre schon ein Held ohne Antiheld, oder eine Prinzessin ohne Ritter. Das wichtigste bei den skurrilen Duos ist der Gegensatz: Tier und Mensch, Mensch und Maschine, Monster und Prinzessin, der Starke und der Schlaue usw. Auch die Kinostarts dieser Woche drehen sich um ungleiche Partner.

Robot & Frank
Waren es bei Bonnie und Clyde noch Mann und Frau, die gemeinsam auf Beutezug gingen, sind es in Jake Schreier´s neuer Gaunerkomödie ein Rentner und sein Roboter, die gemeinsame Sache machen.
In einer nahen Zukunft, in der Kommunikation nur noch über digitale Medien stattfindet und Bibliothekarinnen durch Roboter ersetzt werden, ist kein Platz mehr für einen pensionierten Meisterdieb. Und dann bekommt der mürrische Senior Frank auch noch einen Roboter als Haushaltshelfer. Zuerst kann Frank mit dem sprechenden Haushaltgerät wenig anfangen. Doch schließlich erweist sich der mechanische Geselle als idealer Partner bei einem Diamantenraub. Schreiers Regiedebüt ist ein anrührender Genremix aus Science-Fiction und Gaunerkomödie mit einem liebenswürdigen Schurkenteam.

Die Vermessung der Welt
In dem gleichnamigen Bestseller von Daniel Kehlmann geht es um die zwei Forscher Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: Die Vermessung der Welt.
Wie so oft bei Wissenschaftlern könnte die Herangehensweise nicht unterschiedlicher sein: Während der Naturforscher Humboldt in der Weltgeschichte herumtollt und sich mit Eingeborenen herumschlägt, bleibt Mathematiker Gauß lieber zu Hause, frönt der Leibeslust und versucht seine Theorien mit Kopf und Verstand zu belegen.
Detlev Bucks opulenter 3D-Schinken, der auf der einen Seite an Naturaufnahmen eines Werner Herzogs, und auf der anderen an Kostümdramen wie z.B. das „Parfüm“ erinnert, wird trotz allem Schwierigkeiten haben, an seine Romanvorlage heranzukommen.

Nannerl - Die Schwester von W. Amadeus Mozart
Und noch ein Kostümdrama in dieser Woche dreht sich um ein ungleiches Couple der Geschichte. Im Mittelpunkt von Rene Feret´s Film steht Mozarts ältere Schwester, Maria Anna Mozart, die versucht sich aus dem Schatten ihres vermeintlich, talentierteren Bruders zu befreien. Während der Ruhm ihrem Bruder geradezu zufliegt, muss sie sich gegen die von Männern dominierte Gesellschaft, sowie ihren Vater durchsetzten. Erst am Hof von Versailles findet sie, als Mann verkleidet, für kurze Zeit ihr eigenes Publikum. Nicht nur für Mozartfreunde eine interessante Ergänzung zu Formans „Amadeus“.

Hotel Transsilvanien
Dracula, Die Mumie, Frankensteins Monster - sie alle sind alt bekannte Film- und Fernsehstars, vor denen sich die Kinozuschauer, besonders jetzt zu Halloween, immer wieder gerne gruseln. Dass diese Monster sich eigentlich vor uns gruseln, wirft ein ganz neues Bild auf das Verhältnis zwischen Mensch und Monster. Besonders Papa Dracula traut den Menschen nicht übern Weg und darum hat er für seine Tochter ein eigenes Hotel errichten lassen, in dem nur Monster willkommen sind. Doch die heile Welt gerät ins Wanken, als ein Menschenjunge das Hotel findet. Der Animationsfilm im Stile von Tim Burton verspricht nicht nur einen Monsterspaß für Groß und Klein, sondern stellt auch jegliche Dualismen auf den Kopf. Plötzlich wird der Blutsauger zum besorgten Vater, der Menschenjunge zum Frankenstein und die Prinzessin zum Monster.


Sonstiges
Auch in den weiteren Wochenstarts geht es um Freundschaft und Gegensätze.

In der Verfilmung des Romans „Superhero" des Neuseeländers Anthony McCarten „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“ befreundet sich Gollumdarsteller Andy Serkis mit einem krebskranken Jungen, der sich in Phantasiewelten aus Superhelden flüchtet.

Wer kennt sie nicht, die Abenteuer der zwei Lausejungen Tom Sawjer und Hucklebarry Finn aus Mark Twain weltbekannten Roman. Vorerst nur in Wien läuft nun die bayrischen Version „Tom und Hacke“ von Regisseur Norbert Lechner.

Nur in Graz startet diese Woche die neuseeländische Produktion „Journey of a Story“ über einen neuseeländischen Kriegsgefangenen und seine Heimkehr.
Der Autor
Jones

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