Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 41

Neu im Kino: Woche 41

Oliver Stone versucht diese Woche mit einem unglaublichen Cast den anderen Kinostarts die Schneid abzukaufen. Ein rachelüsterner Liam Neeson, eine deutsche Liebeskomödie und einige (Halb-)Dokumentationen haben etwas dagegen.
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von (Josko)
Savages
Zu den alteingesessenen Stars Benicio Del Toro, John Travolta und Salma Hayek gesellen sich einige Jungstars wie Blake Lively („Gossip Girl“), Taylor Kitsch („John Carter“), Emile Hirsch („Speed Racer“) oder Aaron Johnson („Kick-Ass“), sowie der nicht mehr ganz so junge Senkrechtstarter Demián Bichir („A Better Life“) und ergeben damit wohl die beste Ensemblebesetzung des Jahres.
Oliver Stone kann man zwar einiges vorwerfen – beispielsweise, dass er seit gut 20 Jahren keinen wirklich überzeugenden Film mehr gedreht hat –, aber ein Händchen für Schauspieler (wie auch immer er diese jedes Mal aufs Neue überzeugt) hat er. Mit „Savages“ versucht er es mit einer Gangster/Drogen-Geschichte im großen Stil.
Neo-Hippie Ben (Johnson) und Ex-Soldat Chon (Kitsch) versuchen in Kalifornien ihr Glück, indem sie mit ihrem selbstangebauten extrem hochwertigen Marihuana handeln und damit in relativ kurzer Zeit relativ viel Geld einfahren können. Doch der Platzhirsch hat etwas dagegen, und das wäre in diesem Fall die nicht allzu geselligste Gruppierung – nämlich das mexikanische Drogenkartell unter der Führung von Elena (Hayek). Als diese dann auch noch Ben und Chons Freundin (ja, im Sinne von dessen beider „Girlfriend“) Ophelia (Blake Lively) entführen lässt, merken die zwei wie ernst es dem Kartell ist. Doch ein Ex-Navy-Seal gibt nicht so schnell auf und so schlägt Chon mit einigen seiner früheren Kollegen zurück...
Mit „Savages“ wollte man eine realistische Abbildung des aktuellen knallharten Drogenmilieus schaffen und so geht es im Film auch beinhart und blutig zu Sache. Doch es wäre kein aktueller Oliver Stone-Film, wenn er dies konsistent durchziehen würde. Die ersten Kritiken vermelden, dass die hoch-stilisierten Actionsequenzen diesen Realitätsanspruch zu Nichte machen würden.
Doch es kann sich ja jeder selbst ein Bild machen – interessant klingt „Savages“ auf jeden Fall.

96 Hours - Taken 2
Eine Person, die auf eigene Faust einen Rachefeldzug gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner führt, hat mittlerweile schon Kultstatus. Von den Spaghetti-Western über die „Death Wish“-Reihe mit Charles Bronson bis hin zu Quentin Tarantino, der mit „Kill Bill“ eine weiblichen Racheheldin in die westliche Kinolandschaft brachte – immer wieder konnte diese Art von Geschichte unzählige Zuschauer begeistern. So auch geschehen beim ersten Teil, „96 Hours - Taken“, wobei sich darin Liam Neeson als Hauptdarsteller, unter Drehbuchbeteiligung von Luc Besson, ein Denkmal setzte.
Jetzt kommt es, wie es kommen musste: ein zweiter Teil! Und das ist bei einer Rachegeschichte auch nicht schwierig zu realisieren.
Verwandte von jenen Personen, die Neesons Charakter Bryan Mills, auf dem Weg seine gekidnappte Tochter (Maggie Grace) im ersten Teil zurückzuholen, umgebracht hat, wollen wiederum Rache. Diesmal wird allerdings nicht die Tochter, sondern ihre Mutter – also Bryans Ex-(und vielleicht bald wieder)Frau Lenore (Famke Janssen) entführt und das Spiel fängt von vorne an.
Hauptsächlich interessant ist der zweite, sowie auch schon der erste Teil, aber bestimmt nicht aufgrund der Story, sondern dem „Bad Ass“-Grad von Neesons Darstellung, sowie den „französischen“ Action-Darstellungen. Damit meine ich jene markanten Actionsequenzen inszeniert von Regisseuren, die in den letzten Jahren, im Dunstkreis von Luc Besson (der sich, wie gesagt, oft nur noch als Drehbuchautor, sowie Produzent beteiligt) Filme gedreht haben. Darunter Pierre Morel (verantwortlich für „Ghettogangz - Die Hölle von Paris“, „From Paris with Love“ oder „96 Hours - Taken“), Louis Leterrier („The Transporter“, „Transporter 2“, „Unleashed - Entfesselt“) oder eben „96 Hours - Taken 2“-Regisseur Olivier Megaton („Transporter 3“, „Columbiana“).

Mann tut was Mann kann
Der überzeugte Dauersingle Paul (Walter Wilke Möhring) verliebt sich schließlich doch Hals-über-Kopf und will mit Iris (Jasmin Gerat) eine Beziehung auf Dauer – und nicht nur für eine Nacht – eingehen. Diese ist allerdings schon vergeben und fast verheiratet.
„Mann tut was Mann kann“ ist eben eine deutsche Liebeskomödie, wie es sie so oft gibt – no comment.

Sisi - ...und ich erzähle euch die Wahrheit
Zum 175. Geburtstag von Kaiserin Elisabeth, kommt sie wieder einmal ins Kino. Der Film ist eine Mischung aus neu gefilmten Material und Szenen aus den altbekannten Sissi-Filmen, wobei Elisabeths Leibarzt Dr. Widerhofer (gespielt Florentin Groll) durch den Film führt und die absolute Wahrheit zu erzählen versucht – und das in 3D...

Sonstiges
Weiters läuft in ganz Österreich die Bienen-Dokumentation „More Than Honey“ an.
Nur in Wien laufen der Zeichentrickfilm „Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa“ und die Dokumentation „Nr. 7“, in dem die Einwohner eines Leopoldstätter Wohnhaus‘ näher beleuchtet werden, an.
Der Autor
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Josko

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